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Datum:30.05.09
Titel:PM: aktueller Brief der Kita-Eltern zum Kita-Streik in der kommenden Woche am 03. und 04.06.2009
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Details:P R E S S E M E L D U N G aktueller Brief der Kita-Eltern zum Kita-Streik in der kommenden Woche am 3. und 4. 6.2009


Gesamtelternbeirat der Städtischen Kitas Hannover, 30.5.2009
Saskia Söder (Vorsitzende)
Liebigstr.12, 30163 Hannover
Kita-Stadtelternrat Hannover
Georg Weil (Sprecher)
Kita-Stadtelternratbüro: Ricklingerstr. 39, 30449 Hannover
Privat: Posthornstr. 30, 30449 Hannover

Offener Brief an:
Oberbürgermeister der Stadt Hannover Stephan Weil
Personalmanager der Stadt Hannover Harald Härke
Trammplatz 1
30159 Hannover
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Landesbezirkschef Jürgen Hohmann
Goseriede 12
30159 Hannover
Alle Arbeitgeber
Die Parteien und ihre Ratsfraktionen


Kita-Eltern fordern aktivere Rolle der Stadt Hannover bei den Tarifverhandlungen und mehr Anerkennung für die Eltern durch die Gewerkschaften

Verbesserter Personalschlüssel – wie von den Gewerkschaften gefordert – existiert in Hannover bereits in einigen wenigen kleinen Kitas, warum nicht in allen, auch den großen?

Kita-Eltern stehen dazu: Die Forderungen der Gewerkschaften im Kita-Streik sind richtig und nützen auch Eltern und Kindern!

Aktivere Rolle der Stadt Hannover innerhalb des KAV Richtung Einigung liegt nahe!

Eltern gehen sehr verantwortlich mit den angebotenen Notdienstplätzen um, das verdient Anerkennung!

In Eigenregie von den Eltern getroffene Notlösungen und die angebotenen Notdienstgruppen stellen eine hohe Belastung dar und können keinen regulären Kita-Betrieb ersetzen!

Kitas sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von denen auch alle Betriebe profitieren, in denen Eltern mit kleinen Kindern arbeiten und die gut ausgebildete Fachkräfte suchen!




Verbesserter Personalschlüssel – wie von den Gewerkschaften gefordert – existiert in Hannover bereits in einigen wenigen kleinen Kitas, warum nicht in allen, auch den großen?

Aus dem folgenden Zitat aus der Drucksache 2224-2007 der Landeshauptstadt Hannover geht hervor, dass die Stadt Hannover sich in der Vergangenheit tatsächlich bemüht hat, den Personalschlüssel in einzelnen sehr kleinen Kitas zu verbessern. Schon damals hatte der Kita-Stadtelternrat Hannover allerdings angemerkt, dass die Verbesserung des Personalschlüssels auch zügig auf größere Kitas zu übertragen ist, was bislang nicht geschehen ist.

Genau das, einen besseren Personalschlüssel, fordern die jetzt streikenden Erzieherinnen und Erzieher. Und der Kita-Stadtelternrat steht nach wie vor dazu, dass nicht nur für kleinere Kitas zusätzliches Personal finanziert wird, um für den Fall, dass eine Erzieherin ausfällt besser gewappnet zu sein. Auch in größeren Kitas, in denen ggf. durch Umschichtungen zwar einfacher Lösungen gefunden werden können, muss der Personalschlüssel verbessert werden. Dann sind im Bedarfsfall nicht gleich sehr viel mehr Kinder betroffen, wenn Gruppen zusammengelegt werden, oder Fachkräfte in andere Gruppen als Ersatz verschoben werden.


Hier das Zitat:
„Bisher sind in den Gruppen für die Betreuung der unter 3-Jährigen zwei Fachkräfte
eingesetzt. Trotz der relativ kleinen Gruppengröße (je nach Altersstruktur 12 – 15 Kinder) ist
hier die Aufstockung um eine dritte Fachkraft notwendig. Neben der Betreuungs- und
Bildungsarbeit in den Gruppen gibt es einen sehr hohen pflegerischen Aufwand der ebenso
sorgsam wie zugewandt erfolgen muss wie die gesamte Betreuung. Die Notwendigkeit einer
dauernden Präsenz von erwachsenen Bezugspersonen ist bei den unter 3-Jährigen ungleich
höher als bei den älteren Kindern. Gerade bei den kleineren Kindern ist personelle
Kontinuität besonders wünschenswert. Wechselnde Personen in Vertretungssituationen sind
hier weitaus schwieriger zu kompensieren.
Möglicher Ansatz:
Förderung einer dritten Kraft (SozialassistentIn) in den Krippen- und Krabbelgruppen -
zunächst in den Kinderläden und Kleinen Kindertagesstätten. In der Folge könnte die dritte
Kraft dann auch in allen anderen Einrichtungen hannoverscher Standard werden.
Bei vollständiger Umsetzung entstünden Kosten in Höhe von ca. 3,6 Mio. € jährlich
(Kinderläden und Kleine Kitas allein: 1,6 Mio. €).“

Aus:
Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung der Kinderbetreuung in
Kindertagesstätten,
Drucksache 2224-2007_Anlage1.pdf (38 KB),
Behandelt u.a. im Jugendhilfeausschuss am 24.9.2007.
Das gesamte Dokument finden Sie u.a. im Internet: Hannover.de > Bürgerservice und Politik > Sitzungsmanagement der Landeshauptstadt Hannover > Ausschüsse und Komissionen > Jugendhilfeausschuss > 2007 > 24.9.2007

Die Qualität der Kitas leidet, wenn sie zum permanenten Verschiebebahnhof werden, bei dem nur noch dort Brände gelöscht werden, wo es am heftigsten lodert! Währenddessen steigen im umgekehrten Verhältnis zu fallenden Gehältern die Anforderungen an die Erzieherinnen: Brückenjahr zur Grundschule, Mathematikfrühförderung, Sprachfördermaßnahmen, usw., Qualitätsverbesserungen, die auch von uns Eltern mit erstritten wurden und begrüßt werden. Aber wenn sich die zusätzlich erbrachten Leistungen nicht auch positiv auf das Gehalt auswirken, ist es gerechtfertigt, dass die Erzieherinnen und Erzieher nicht länger still halten. Hier muss eine deutliche Qualitätsanhebung der Erzieherausbildung auf Fachhochschulebene ein über den aktuellen Streik hinausgehendes Ziel sein. Ebenso eine gegenüber dem/der Sozialassistenten/in verbesserte Qualifikation.

Kita-Eltern stehen dazu: Die Forderungen der Gewerkschaften im Kita-Streik sind richtig und nützen auch Eltern und Kindern!

Der Gesamtelternbeirat der Städtischen Kindertagesstätten und der Kita-Stadtelternrat stehen trotz der Tatsache, dass der Kita-Streik für viele Eltern ganz erhebliche Einschränkungen bedeutet, nach wie vor dazu, dass die Forderungen der streikenden Erzieherinnen richtig sind. Arbeitsbedingungen, die dazu beitragen, Gesundheit und Motivation der Kita-Beschäftigten zu erhalten, nutzen nicht nur den Kita-Beschäftigten sondern auch uns Kita-Eltern und unseren Kindern. Das trifft für Lärmschutzmaßnahmen ebenso zu wie für einen Personalschlüssel, der mehr hergibt als ein äußerst knapp „auf Kante genähtes“ Konstrukt.

Aktivere Rolle der Stadt Hannover innerhalb des KAV Richtung Einigung liegt nahe!

Wir fordern die Stadt auf, Forderungen, die sie selbst als richtig anerkannt hat (siehe Zitat aus der Drucksache 2224-2007) auch umzusetzen. Die Aussage von Harald Härke, Personalmanager der Stadt Hannover, in der NP vom 28.5.2009, „Das was Verdi in Sachen Gesundheit fordert machen wir längst.“, wird durch das oben angeführte Zitat aus der Drucksache der Stadt Hannover widerlegt. Das Beispiel zeigt: Es wird längst noch nicht alles gemacht, auch wenn über einiges immerhin schon geredet wird. Die von der Stadt selbst für notwendig erkannte Verbesserung des Personalschlüssels in allen Kitas, nicht nur den kleinen, entspricht den Forderungen der Erzieherinnen. Hier kann sich die Stadt Hannover innerhalb des Kommunalen Arbeitgeberverbandes für ein Entgegenkommen in den Verhandlungen einsetzen. Und weil es so ist, dass Hannover bereits in einigen Kindertagesstätten gesundheitsfördernde Maßnahmen umgesetzt hat (z.B.: Lärmdämmung in der Städt. Kita-Nieschlagstraße) und angefangen hat, den Personalschlüssel zu verbessern (z.B. bei kleinen Kindertagesstätten, s.o.) liegt es doch nahe, dass sich die Stadt Hannover im Kommunalen Arbeitgeberverband dafür stark macht, solche Leistungen tarifvertraglich festzuschreiben. Das kann freilich auch nur ein erster Schritt dahin sein, einen besseren Personalschlüssel und weitere Maßnahmen gesetzlich für alle Kitas festzuschreiben.

Eltern gehen sehr verantwortlich mit den angebotenen Notdienstplätzen um, das verdient Anerkennung!

Wir fordern jedoch auch die Gewerkschaften auf, ihre Haltung gegenüber Eltern zu überdenken: Die Einschätzung von Verdi-Landeschef Jürgen Hohmann, der in Anbetracht noch freier Plätze in den Notdienstgruppen zu dem Schluss kommt, „Mein Eindruck ist, dass die Not der Eltern nicht so groß ist, sie haben sich gut organisiert.“(HAZ vom 27.5.09), ist nur zum Teil richtig. Die Eltern haben sich gut organisiert und sie gehen verantwortungsvoll mit den angebotenen Notdienstplätzen um, so dass die am stärksten bedürftigen Familien hier zum Zuge kommen können und das verdient Anerkennung. Die Bemerkung, dass die „Not nicht so groß sei“, trifft nicht zu und wird dem verantwortungsbewussten Verhalten der Eltern nicht gerecht. Viele Eltern sind gezwungen, berufliche Nachteile in Kauf zu nehmen, um an den Streiktagen der vorrangigen Betreuungspflicht ihren Kindern gegenüber nachzukommen. Und für diese Eltern gibt es keine „Streikkasse“ um etwa Gehaltsausfälle auszugleichen. Ganz zu schweigen von beruflichen Nachteilen, die Eltern bei solchen Arbeitgebern erfahren, die wenig Verständnis für die Doppelbelastung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufbringen, die sich außer um ihren Beruf auch noch um ihre Familie kümmern müssen.

In Eigenregie von den Eltern getroffene Notlösungen und die angebotenen Notdienstgruppen stellen eine hohe Belastung dar und können keinen regulären Kita-Betrieb ersetzen!

Die von den Eltern in Eigenregie getroffenen Notlösungen können allenfalls ganz wenige Tage im Jahr zum Tragen kommen und sie können ebenso wenig wie die gemeinsam von der Stadt und von Verdi angebotenen Notgruppen den regulären Kita-Betrieb ersetzen.

Deshalb appelliert der Gesamtelternbeirat der Städtischen Kitas und der Kindertagesstätten-Stadtelternrat erneut an den Kommunalen Arbeitgeberverband und die Gewerkschaften, sich ernsthaft um ein gutes Verhandlungsergebnis zu bemühen, das einen qualitativ hochwertigen regulären Weiterbetrieb der Kindertagesstätten ermöglicht.

Kitas sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von denen auch alle Betriebe profitieren, in denen Eltern mit kleinen Kindern arbeiten und die gut ausgebildete Fachkräfte suchen!

Und wir appellieren erneut an alle Betriebe, ihren Einfluss geltend zu machen, um qualitative Verbesserungen im Kita-Bereich bei den Kommunen einzufordern. Eltern, die bei der Arbeit den Kopf frei haben, weil sie wissen, dass mit ihren Kindern in den Kitas eine gute Bildungs- und Erziehungsarbeit geleistet wird, sind schließlich auch für die Betriebe ein Gewinn. Und langfristig profitieren die Unternehmen, wenn dank guter Kitas eine gute Frühförderung der nachwachsenden Mitarbeiter-Generation gewährleistet ist. Obwohl in manchen Kreisen Kitas noch immer als „überflüssige Luxus-Produkte“ für bequeme Eltern missachtet werden, besteht längst ein gesellschaftlicher Konsens, dass Kindertagesstätten eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellen, von denen zu aller erst die Kinder profitieren, vorausgesetzt, dass ein großes und qualitativ hochwertiges Kita-Angebot zur Verfügung steht. Nicht zuletzt kann der Kita-Streik auch einen Beitrag leisten, diese Einsicht noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und die Verantwortlichen dahin treiben, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Dass alle Betriebe mit Eltern, die vom Kita-Streik betroffen sind, diesen mit großzügigen Lösungen entgegenkommen versteht sich daher von selbst!

Mit freundlichen Grüßen

Saskia Söder (Vorsitzende des Gesamtelternbeirates der Städtischen Kitas)
Georg Weil (Kita-Stadtelternrat, Sprecher)

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