Details: | „Ich erwarte von der Stadt, dass sie als seriöse und umsichtig sozial handelnde Auftraggeberin agiert und nicht Vertragspartner, wie z.B. die Gesellschaft für Bauen und Wohnen mbH (GBH) bei Vertragverhandlungen benachteiligt oder über den Tisch zieht. Was die Stadt bei dem Vertragswerk zum Neubau der IGS Mühlenberg praktiziert, geht schlichtweg zu Lasten der GBH“, so Jens-Michael Emmelmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, zum lapidaren Kommentar der Stadt dazu, dass man nicht als Ansprechpartner fungiere, selbst nur Mieter sei und nicht baue.
„Die Stadt als größter Gesellschafter der GBH kann nicht so tun, als wenn die Tätigkeiten der GBH sie nichts angehen. Das ist der Gipfel der Unverschämtheit und ein Verdrehen der Tatsachen. Anstatt die städtische Tochter zu schützen, versucht man offensichtlich sie auszubeuten“, ärgert sich Emmelmann. „Herr Weil mischt sich doch sonst auch gerne in die Geschäfte der Beteiligungen ein, wie z.B. bei dem Thema des möglichen Umzuges der Stadtwerke aus dem Ihme-Zentrum. Jetzt hätte er einen wirklichen Grund aktiv zu werden.“ „In der Kalkulation wurde der Gewinn und Risikoaufschlag nur mit 125.000 Euro bedacht. Bei einer Gesamtinvestitionssumme von 70 Millionen Euro ist dies für mich schlichtweg ein schlechter Scherz. Schon bei einer Erhöhung der Investitionssumme um 1,9 Millionen Euro, also gerade einmal 2,9 % der Gesamtsumme, oder bei einer Steigerung des Zinsniveaus in der 30 Jährigen Laufzeit um 0,17% geht die Rechnung nicht auf. Wer kann schon das Zinsniveau für 30 Jahre voraussagen? Die vorhandenen Puffer wären dann aufgebraucht; für unvorhergesehene Dinge kein Platz mehr“, referiert Emmelmann.
„Interessant ist auch, dass die LHH im Vergleich der Kalkulationen zum Neubau der IGS Mühlenberg den eigenen Risikozuschlag höher ansetzt als für die GBH. Damit gesteht die Stadt endlich indirekt ein, was die CDU-Ratsfraktion schon lange festgestellt hat: Die Auslagerung aller Bauaktivitäten macht Sinn, da die Stadt deutlich schlechter plant als Dritte“, erläutert Emmelmann. „Unter diesen Bedingungen kann ich dem Aufsichtsrat der GBH nur raten, diesem Geschäft nicht zuzustimmen. Es muss nachgebessert werden, damit der notwendige Neubau für alle ein glückliches Ende findet. Die IGS muss – auch eine „uralte“ Forderung der CDU-Ratsfraktion - zu vernünftigen Bedingungen ohne Finanzverschleierungen gebaut werden. Sonst tragen letztendlich die Mieter der GBH das Unternehmensrisiko und halten so für die Stadt den Kopf hin“, so Emmelmann abschließend. |