| Details: | Es ist alles sehr mühsam, so wie es aussieht, kommen in der folgenden Woche unsere letzten 25 Pakete mit Hilfsgütern über eine private Initiative nach Djerba. Alles andere ist leider nicht mehr unterstütz worden, wenn man es, in Anbetracht des andauernden Krieges und der Flüchtlingsmassen, kaum verstehen kann warum.
Nach wie vor versuchen wir täglich, Kinder aus den Flüchtlingslagern zu uns zu holen. Wir müssen gerade die Papiere für jedes einzelne Kind vorbereiten und erhalten eine Genehmigung der Regierung, damit wir später, wenn es zurück nach Hause geht, keine Schwierigkeiten bekommen, da wir die Kinder ja mitnehmen werden. Jeder wird sich denken können, das man nicht einfach so in ein Camp spazieren kann, um sich da Kinder "auszusuchen"...es muss alles seinen Gang gehen, was leider dauert, aber fast abgeschlossen ist...dazu kommt, das die Sicherheitslage nach wie vor, sehr bedenklich ist. Wann und wo die nächsten Raketen auf tunesischer Seite einschlagen kann man nie wissen. Schießereien in den Grenzregionen gehören zum Alltag, auch da möchte man natürlich nicht hineingeraten.
In der Nacht zum Samstag sind die Schilder unseres Büros zerstört worden. Von wem wissen wir nicht. Das ist sehr bedauerlich, wenn man bedenkt, wer dieses Büro täglich aufsucht und das es ein Platz ist, an dem einfach jeder Hilfe bekommt, der es benötigt...wir sammeln dort Spenden, Lebensmittel, Medikamente uvm welches wir dann an Bedürftige verteilen, auch Unterkünfte werden von hier aus vermittelt. Damit ist nicht uns geschadet, sondern einmal mehr den Menschen, die es eh schon so schwer haben.
Ich habe einige Reisebüros in Hannover kontaktiert und um Hilfe gebeten. Aktuell suche ich nach Menschen, die vorhaben, nach Tunesien zu reisen. Ich fragte also, ob es möglich ist einen Aushang zu machen und diese Menschen zu bitten, im Flugzeug für unser Kinderheim Dinge mitzubringen (einen Buggy, eine Babywippe, ein Reisebettchen...usw)...die Vorteile liegen auf der Hand. In einigen Foren habe ich bereits nach Sachspenden in dieser Form gefragt. Meine Mutter könnte sie entgegennehmen und Reisende, die Interesse haben zu helfen, könnten dann Kontakt mit Ihr aufnehmen. elongere@googlemail.com oder Tel. 0511 / 45 32 23 oder auch mit mir selbst unter maikeT30@googlemail.com oder über die Homepage http://libyerin.npage.de
Vielleicht mag jemand, der das liest, einen Aushang im Kindergarten machen...sich im Bekanntenkreis umhören...für vieles ist gar kein Geld nötig, und trotzdem hilft es uns sehr.
Zwei Schwager von mir sind mit ihren Frauen und Kindern inzwischen auf Djerba eingetroffen, auch eine meiner Schwägerinnen mit ihren Töchtern und Enkelkindern, ihnen ist die Flucht geglückt. Weitere Familienangehörige von uns sitzen weiterhin in Tripolis fest. Keine 150 Km von Ihnen entfernt, bereiten die Kämpfer den Sturm auf Tripolis vor...auch in vielen Vierteln von Tripolis, hinter verschlossenen Türen, werden die Zurückgebliebenen Pläne machen...
...mit angehaltenem Atem sitze ich hier, ich habe Angst um so viele Menschen...mit dem Herzen bin ich bei ihnen - in Tripolis...
Ich bedanke mich bei allen, die sich auf meinen Artikel gemeldet haben, es tut gut und macht mich stark, Stimmen aus der Heimat zu hören...
Es grüßt Euch
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