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Datum:03.06.11
Titel:

Besetztes Haus Limmerstraße 98: dreistündiges Gespräch mit Eigentümer

Link:limmer98.wordpress.com/
Details:Die Überraschung war auf den Gesichtern der Vollversammlung der Besetzer abzulesen.

Der Eigentümer der Limmerstraße 98 ist ein gestandener Lindener und das auch noch mit migrantischem Hintergund. Mit 9-10 Jahren aus dem Iran gekommen ist er in Linden augewachsen, hat eine griechischstämmige Frau, die als Lehrerin arbeitet und wohnte lange mit ihr und den Kindern in der Von-Alten-Allee in Linden-Mitte.
Reich sind sie nach eigenen Angaben nicht. Das Geld für die Limmerstraße 98 mußte geliehen werden und es fallen ständig Kosten an, die allein für das Haus monatlich 700 € betragen. Die Kreditkosten kämen noch dazu.
Das Ehepaar möchte dort wohnen, vielleicht auch einen Laden o.ä. einrichten - entweder im renovierten Altbau oder aber einem noch zu errichtenden Neubau. Das sei noch offen, erläutert der Eigentümer.
Seinen Namen möchte er aus Angst vor eventuellen Übergriffen nicht nennen und er ist auch mit einem Freund erschienen, der zukünftig als Kontakt dient.
Er und seine Frau haben tagelang nicht geschlafen und machen sich Sorgen um die Sicherheit angesichts der baufälligen Gebäude und des Alkoholkonsums einiger Besetzer. Er möchte alles ohne Polizei regeln und bot an auf Augenhöhe bei regelmäßigen Treffen über die weitere Nutzung möglichst einvernehmlich zu Lösungen zu kommen. In der Zeit der Gespräche wäre das Grundstück weiterhin offen und es gäbe keine Abrisse.
Nur eine Bedingung müßte erfüllt werden: Die Besetzung sollte umgehend beendet werden, da er nicht unter Druck verhandeln könne. Außerdem gäbe es einige rechtliche Hürden, die seine Situation verschlechtern würde, wenn die Besetzung andauere.

Die Besetzer freuten sich über die angenehme Kommunikation. Man duzte sich, hörte zu und alle konnten ausreden.
Die Ziele der Besetzer wurden eräutert:
* bezahlbarer Wohnraum für arme Menschen und keine Gentrifizierung von Linden
* erhalt typischer Lindener Wohnungen, also kein Abriss
* Zentrum für ein hierarchiefreies Wohnen und Leben
Wenn man die Besetzung aufgeben würde, wüßte man nicht, ob die Versprechen eingehalten würden und man hätte keine Druckmittel mehr gegen die Stadt.

Der Besitzer machte deutlich, dass er angesichts der Lage nicht mehr unbedingt an dem Projekt festhalten würde und sich einen Verkauf oder eine Vermietung vorstellen könnte.
Luk List, anwesender Ratsherr der Linken, erklärte sich bereit als Vertagspartner für einen Mietvertrag zur weiteren Nutzung zur Verfügung zu stehen.
Beteiligt war auch Rainer-Jörg Grube, stellvertretender Bezirksbürgermeister und Mitglied der Fraktion der Grünen im Bezirksrat.

Ein Abbruch der Besetzung wurde nicht beschlossen. Man tauschte Kontaktdaten aus und wolle weiter sprechen und verhandeln. Die Besetzung dauert an.

Klaus Öllerer
04.06.2011
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Details2:Nach der Versammlung
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