| Details: | Mädchenhaus präsentiert sich auf dem Lindener Markt
Ein spannendes Frauen-Männer-Quiz lockt zahlreiche Besucher an den Stand des Mädchenhauses Hannover
Hannover/ Linden. Als 1989 die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erstmals die Fußball-Europameisterschaft gewann, bekam jede Spielerin zum Dank 50.000 DM, ein Sportcabriolet oder ein Kaffee- und Tafelservice? „Das wird ja wohl nicht das Kaffee- und Tafelservice gewesen sein“, sagt Christa Wessel entsetzt beim Blick auf die drei Antwortmöglichkeiten. „Leider doch“, bestätigt Kristin Hinrichs vom Mädchenhaus Hannover. „Und genau deshalb verteilen wir hier heute dieses Frauen-Männer-Quiz. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir noch längst nicht bei der Chancengleichheit angekommen sind und dass es nach wie vor viele Unterschiede gibt.“
Auf dem Lindener Wochenmarkt stand am Sonnabend jedoch nicht nur das Quiz mit den sieben überraschenden Fragen rund um das Thema Gleichberechtigung im Mittelpunkt. Anke Büsching, Kristin Hinrichs und Susanne Könecke vom Mädchenhaus Hannover präsentierten sich auch mit einem weiteren Ziel. „Wir wollen die Besucher über unser Angebot informieren und erhoffen uns so die ein oder andere Spende. Denn nur, wenn genügend Geld zusammenkommt, können wir langfristig die Stellen in unserer Beratung sichern.“
Die Beratungsstelle ist einer von vier Bereichen des Mädchenhauses Hannover, dem Verein zur Unterstützung feministischer Mädchenarbeit. Hier finden jungen Frauen und Mädchen kostenlos Hilfe und Unterstützung in allen Notlagen – vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Zudem lockt das Mädchenzentrum Xana mit einem vielfältigen Freizeit-, Bildungs- und Präventionsangebot. Und auch zu Hause werden Mädchen, junge Frauen oder Mütter von der Institution unterstützt und bei Bedarf ambulant betreut. Seit über einem Jahr können Mädchen ab 16 Jahren zudem in der Wohngruppe „Mädchen im Aufbruch“ außerhalb ihres Elternhauses in ihrer Verselbständigung begleitet werden.
„Ich selbst habe eine kleine Tochter. Die ist zwar erst fünf Jahre alt, aber ich suche schon jetzt nach Angeboten. Daher nutze ich den heutigen Tag und informiere mich hier am Stand“, sagt Michelle Müller. Doch nicht nur bei den Besucherinnen kommt das Angebot gut an. „Frauen brauchen auf jeden Fall Unterstützung und daher ist solch eine Institution wie das Mädchenhaus wichtig“, gibt Tim Uredat offen zu. „Als Sozialarbeiter spreche ich aus Erfahrung.“
Während sich die älteren Besucher über das Angebot und die Bedeutung der Arbeit in diesem Bereich austauschten, drehten die Kleinen eifrig am Glücksrad. Der ein oder andere jüngere Besucher wollte gar nicht mehr aufhören und mit der Zeit bildete sich sogar eine kleine Schlange. Doch das war keine Überraschung, denn schließlich gab es nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen.
Spannende Preise winkten auch beim Frauen-Männer-Quiz. Doch nur wenige hatten alle Antworten richtig. Vor allem eine Frage beantworteten die meisten Besucher falsch: In welchem dieser Länder ist der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männer am größten – in Malta, Portugal oder Deutschland?
> Das Mädchenhaus Hannover, Färberstraße 8, ist unter der Telefonnummer 0511 44 08 57 zu erreichen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.maedchenhaus-hannover.de.
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