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Im Zuge ihrer Restaurierung wurde die farbig gefasste Madonnenfigur einer aufwendigen computertomographischen Untersuchung unterzogen. Von den Ergebnissen erwarten die Restauratoren unter anderem Aufschluss über den Erhaltungszustand des Holzes, die verschiedenen Farbschichten und das exakte Alter der Holzfigur. Eine erste Auswertung zeigt: die 180 cm messende, mittelalterliche Marienfigur mit Kind im Arm ist aus einem Eichenholzblock geschnitzt. Die Röntgenaufnahmen lassen eine übereinstimmende Holzmaserung anhand eines Querschnitts erkennen. »Dieser spezielle Computertomograph ist einmalig in Norddeutschland. Er ermöglicht eine dosisreduzierte Untersuchung, die genau auf den Patienten und die Art der Untersuchung abgestimmt ist«, erklärt Facharzt Dr. Marc Ewig von der Radiologie am Raschplatz.
Anhand der CT-Untersuchung kann der Radiologe entweder die Oberfläche und damit die unterschiedlichen Farbschichten und Fehlstellen sichtbar machen oder tiefer vordringen, um Risse und Hohlräume im Holz aufzuspüren. »Wir sind sehr dankbar für die Kooperation mit der Radiologie. So haben wir einmalige Einblicke gewonnen und können auf Grund der absorbierten Röntgenstrahlen sehr leicht feststellen, welche Teile der Figur mit Blei- oder Zinkfarbe bemalt wurden«, so Iris Herpers, Leitende Restauratorin am Landesmuseum Hannover.
Die rund 10.000 Aufnahmen werden von Roksana Jachim im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der »Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst« (HAWK) in Hildesheim ausgewertet. Die Aufarbeitung der Skulptur erfolgt in Kooperation mit der HAWK und beinhaltet als Thema einer Abschlussarbeit sowohl die Konzeption als auch die betreute Restaurierung der Marienstatue. Die im Zuge der Umbauten am Hildesheimer Dom im November 2010 an das Landesmuseum Hannover übergebene Holzfigur wird voraussichtlich ab 2012 im Museum zu sehen sein, bevor sie 2014 wieder in den Hildesheimer Dom zurückkehrt.
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