| Details: | Frau K. Sacher, Präventionsteam der PI West, hält einen Kurzvortrag zum Hannoverschen Interventionsproramm gegen Männergewalt in der Familie.
Unter häuslicher Gewalt versteht man sowohl physische als auch psychische Übergriffe von nahestehenden Personen, so dass Stalking auch dazugehört. Der Bereich der Zwangsheirat ist noch nicht aufgenommen worden, soll aber folgen.
Laut Statistik werden 25 % aller Frauen einmal in ihrem Leben Opfer von häuslicher Gewalt.
21 % aller Notoperationen (weltweite Untersuchung) sind auf häusliche Gewalt zurückzuführen.
Ungefähr 10% der Opfer sind Männer. Hier stellt sich das Problem, das Männer nicht in Zufluchtsstätten untergebracht werden können (es gibt keine speziell für Männer). Sie müssen dann eine Obdachlosenunterkunft aufsuchen, wenn sie keine Freunde oder Verwandte haben, bei denen sie unterkommen können.
Der niedersächsischen Statistik nach (unter Vorbehalt, es kann sein, dass nicht alle Zahlen genau sind) sind in 2008 13000 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt worden.
Dabei kam es zu ca. 8000 Beratungen und ca. 3000 mal zur Anwendung des Gewaltschutzparagraphen (Platzverweis des Täters aus der Wohnung für maximal 14 Tage). Der „runde Tisch Häusliche Gewalt“ setzt sich aus verschiedenen Einrichtungen zusammen, u. a. sind dabei: das Männerbüro, Mädchenhaus Hannover, Suana (Beratungsstelle Zwangsheirat), Polizei, KSD.
In Niedersachsen gibt es mittlerweile flächendeckend Sonderdezernate bei der Staatsanwaltschaft. Allerdings ist die Justiz an dem „Runden Tisch“ noch nicht beteiligt. Daran wird noch gearbeitet.
Die Mitglieder des Präventionsrates werden sich weiterhin mit dem Thema beschäftigen und ggf. in Zusammenhang mit einer Ausstellung „Rosenstraße 78“, eine Veranstaltung zusammen mit den in Linden ansässigen Beratungsstellen planen.
Es gibt einen Aktionskreis, der sich am 10. März trifft. Elif Gencay ist Mitglied dieses Kreises und wird den Präventionsrat informieren.
Präventiosrat Linden-Limmer
31.03.2011 |