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Datum:02.12.10
Titel:Das Rote Telefon e. V.: drei Jahre erfolgreich Wohngemeinschaften für Demenzkranke
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Details:Geschützte Gemeinschaften mit familiärer Atmosphäre

Hannover. Ein besonderes Jubiläum begeht am 1. Dezember der gemeinnützige Verein Das Rote Telefon e. V. in Hannover-Linden: Seit drei Jahren betreut und versorgt er nach einem in der Landeshauptstadt einzigartigen Konzept derweil drei Wohngemeinschaften für demenzkranke und psychisch auffällige Ältere am „Schwarzen Bären“. In überschaubaren Kleingruppen von vier bzw. sieben Personen erleben hier insgesamt 15 Mieterinnen und Mieter Geborgenheit, Zuwendung und intensivste Betreuung. Medizinisch und pflegerisch stehen ihnen bei Bedarf versierte Fachärzte, ein Fachdienst ambulante psychiatrische Pflege und Pflegedienste zur Seite.

„Demenzkranke, die sich nicht mehr selbst versorgen können, aber weiterhin selbstbestimmt und eigenständig leben möchten, wünschen sich oft die Gemeinschaft, Nähe und Geborgenheit einer kleinen persönlichen Gruppe. Für sie bilden betreute Wohngemeinschaften eine gute Alternative zum Beispiel zum Leben in großen Heimen“, berichtet die WG-Leiterin, Diplom-Sozialpädagogin Michaela Kluge.

Drei hell und freundlich gestaltete barrierefreie Wohnungen im frisch sanierten Altbau an der Deisterstraße dienen den Senioren in Wohngemeinschaften als neues Zuhause, das per Fahrstuhl oder Treppenlift bequem erreichbar ist. Hier haben sie ihre Zimmer nach ihrem Geschmack mit ihren Möbeln eingerichtet und können großzügig angelegte Gemeinschaftsräume und barrierefreie Bäder nutzen. Arzt und Apotheke finden sie im Haus, Einkaufsmöglichkeiten am Lindener Markt, barrierefreie ruhige Spazierwege an der Ihme.

Ganz nach ihren Wünschen und Fähigkeiten gestalten die WG-Mieterinnen und -Mieter ihren Tagesablauf mit. Kluge: „Wie in ihrem gewohnten Alltag helfen sie mal beim Tischdecken, bei der Essenszubereitung oder beim Abwaschen, lesen in der Zeitungsrunde oder erleben einen gemütlichen Fernsehabend. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und hängt von den individuellen Wünschen des Einzelnen ab. Denn Selbstbestimmung liegt uns sehr am Herzen.“

Rund um die Uhr finden die demenzkranken Älteren vertraute Ansprechpartnerinnen des Vereins Das Rote Telefon e.V.: Zum Beispiel in der WG in der zweiten Etage kümmern sich tagsüber zwei gut geschulte Präsenzkräfte um die Wünsche von sieben Mietern, nachts eine. „Mit einer Präsenzkraft für vier Mieter, bei Bedarf auch nur für zwei bieten wir eine in Hannover einzigartige Intensivbetreuung für Demenzkranke“, betont Nadya Klarmann, Vorsitzende des Vereins Das Rotes Telefon e. V..

Eine ausgebildete Hauswirtschafterin mit einer Zusatzqualifikation in der Ernährungsbera-tung kümmert sich um die hauswirtschaftlichen Belange der Mieter.

Die Mitarbeiter unterstützen die Mieter in der Organisation des Alltags und helfen dabei den Tagesablauf nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Sie stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite, begleiten sie zu Ärzten oder auf Spaziergänge und assistieren bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Zwei Zusatzkräfte gibt es für kleinere Beschäftigungsauf-gaben wie Zeitung lesen, spielen und Einzelbetreuung.
Durch eine zusätzliche Förderung des Landesamtes für Gesundheit kommen fast 20, nach den entsprechenden Vorgaben und Richtlinien geschulte ehrenamtliche Kräfte dazu, die in den WGs Betreuung in offenen Kleingruppen bis zu vier Stunden am Tag anbieten. Diese Gruppen können und werden auch von Menschen genutzt, die nicht in WGs leben.


Auch medizinisch-pflegerisch sind die Senioren bestens versorgt. Sehr eng arbeitet der Verein mit der neurologisch-psychiatrischen Gemeinschaftspraxis Dr. Matthias Hamann-Roth und Dr. Manfred Brünner, dem Fachdienst für ambulante psychiatrische Pflege der Christlichen Seniorendienste Hannover GmbH (ehem. Caritas) und den frei von den Mietern gewählten Pflegediensten zusammen. Kluge: „In dieser Runde besprechen wir regelmäßig den individuellen Versorgungsbedarf jedes Mieters.“ Diese kontinuierlichen Fallbesprechungen kommen den Mietern zu Gute: Der Fachdienst wisse aus seinen täglichen Kontakten zu den WGs um das Befinden jedes Patienten. Er leitet in Absprache mit den Ärzten Medikamentenumstellungen, Hilfen bei Krisen und weitere Schritte ein.
Außerdem schult die psychiatrische Fachkrankenschwester Regina Wilgeroth von der ambulanten psychiatrischen Pflege die WG-Präsenzkräfte regelmäßig, leitet die Mitarbeiter an und ist in Krisensituationen immer ansprechbar. – Die Grund- und Behandlungspflege stellt der selbst gewählte Pflegedienst sicher.

Die Vorteile von Intensiv-Betreuung und qualitativ hochwertigem medizinisch-pflegerischen Begleitservice liegen für Nadya Klarmann auf der Hand: „Unsere Mieter brauchen weniger oder gar keine Psychopharmaka mehr. Ihre Verhaltensauffälligkeiten gehen merklich zurück. Klinikeinweisungen in Psychiatrien kommen so gut wie nicht mehr vor.“

Muss ein Mieter aber einmal wegen körperlicher Beschwerden in ein Krankenhaus, lässt ihn der Verein Das Rote Telefon e. V. nicht im Stich: Ehrenamtliche, die den Kranken aus der Wohngemeinschaft kennen, besuchen und betreuen ihn dann regelmäßig in der Klinik. Kluge: „Durch den Besuch dieser vertrauten Menschen reißt der gewohnte Kontakt zur Wohngemeinschaft nicht ab, und dem Demenzkranken fällt später die Rückkehr aus dem Krankenhaus in sein familienähnliches Umfeld viel leichter.“

Nadya Klarmann abschließend: „Unsere Wohngemeinschaften können Betreuung und Pflege von Demenzkranken auch bis zum Lebensende sicherstellen.“ – Sehr häufig sei diese neue Wohnform auch günstiger als eine Heimunterbringung. Die Kosten der 24 Stunden Versorgung richten sich nach dem tatsächlichen Betreuungsbedarf jedes Einzelnen. Die Kosten für Pflege werden bei Pflegebedürftigkeit ganz oder teilweise von der Pflegeversicherung übernommen. Die Tagesgruppenbetreuung wird bei entsprechender Bewilligung von der Pflegeversicherung gezahlt. Der Mietpreis richtet sich nach Zimmergröße. Verpflegung wird aus der gemeinsamen Haushaltskasse bezahlt.



Zum Ausdrucken und mehr bitte auf folgenden Link klicken.
Datei:2010.12.01_PM_Drei_Jahre_DemenzWGs.pdf
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Aktiv und selbstbestimmt leben diese Seniorinnen und Senioren in ihrer betreuten Wohngemeinschaft am „Schwarzen Bären“. Geschulte Präsenzkräfte des Vereins Das Rote Telefon e. V. stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
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