| Details: | Bei der Sitzung v. 10.11.2010 stand die Bildungssituation in Linden-Süd im Mittelpunkt einer Anhörung. Anlass waren Erkenntnisse des Bildungsmonitorings 2010.
Verschiedene mit dem Stadtteil befasste Fachleute trugen ihren Wissenstand vor.
Die Gymnasialempfehlungen dort betragen nur 14,3% während es in Linden-Nord 38,8% sind. Diese Zahlen passen im stadtweiten Trend zum Anteil der Transferempfänger, der in Linden-Süd mit 52,8% sehr hoch ist (Linden-Nord: 38,2 %). Am besten schneidet in Hannover Kirchrode ab: 72,4% Gymnasialempfehlungen und 4,3% Transferempfänger.
Das Familienzentrum St. Vinzenz im Allerweg betreut 72 Kinder, wobei 84% ausländischer Herkunft sind und 50% der Eltern sind alleinerziehend. Insgesamt nehmen die psychischen Erkrankungen bei den Eltern zu. In den meisten Familien wird Gewalt im Umgang mit dem Partner und den Kindern angewendet. Bei 60 Kindern ist die Grundversorgung von Körper, Seele und Geist in mindesten einem dieser Bereiche nicht gewährleistet. Eine Mitarbeiterin trug den schweren Fall eines irakischstämmigen Jungen vor, der mit sehr viel aufopferndem Engagement der Betreuer über viele Jahre hinweg jetzt das Gymnasium besuchen kann.
Den Fachleuten zu Folge sind die ersten drei Jahre für die Gehirnentwicklung der Kinder entscheidend. Es sei wichtiger, dass die Kinder in einer den Eltern vertrauten Sprache emotionale Bindungen aufbauen anstatt beispielsweise vor dem Fernseher „Deutsch zu lernen“.
Den Familien kommt die größte Bedeutung zu, da deren Einfluss vier mal größer sei als der von Kitas. Diese haben es dann umso schwerer Fehlentwicklungen zu korrigieren. |
