Details: | FDP-Fraktion gegen Regeln zur Gestaltung der Außenmöblierung
Nach Meinung der FDP-Ratsfraktion ist es nicht hinzunehmen, dass die Stadtverwaltung der Gastronomie detaillierte Vorschriften macht, wie die Außenmöblierung zu gestalten ist.
„Was ich über das Arbeitspapier zur Gestaltung der Außenmöblierung gehört habe, macht mich richtig sauer“, schimpft der Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion Wilfried H. Engelke. „Wir brauchen in Hannover keine kleinkarierten Vorschriften, die den Gastronomiebetreibern bis ins Detail vorschreiben, wie sie ihre Außenbereiche zu gestalten haben. Die wissen selbst am besten, was gut ist, um Kunden zu bekommen und ihre Läden am Laufen zu halten. Der für die Gestaltungsrichtlinien zuständige Stadtbaurat setzt der Gastronomie das Messer an den Hals. Da kann man sich als Bürger einer Stadt, die Großstadt sein will, nur schämen. Wir haben wirklich andere Probleme in dieser Stadt. Wenn Stadtbaurat Bodemann unbedingt „positive optische Anreize schaffen“ will, soll er nicht die Gewerbetreibenden mit absurden Vorschriften gängeln, sondern sich den Pipi-Tunnnel am Raschplatz vornehmen, da kann er sich austoben.“
In den letzten Jahren wurde in Hannover viel Geld in die Gestaltung verschiedener Plätze investiert. Grundsätzlich hält es daher auch die FDP-Fraktion für wünschenswert, dass die Qualität der Möblierung in den Außenbereichen der Gastronomie eine angemessene Qualität hat. „Das heißt aber nicht, dass die Verwaltung jetzt bestimmt, welche Farben, Formen und Materialien für die Möbel verwendet werden müssen“, erklärt Engelke.
Die FDP-Ratsfraktion hatte 2008 die neue Sondernutzungsatzung abgelehnt, die für Tische, Sitzgelegenheiten und Sonnenschirme in der Innenstadt bestimmte Standards verbindlich vorschreibt. „Mit gutem Grund hielten wir schon damals die Regelungswut der Verwaltung für übertrieben“, findet Engelke, „und jetzt will die Verwaltung noch einen draufsetzen und den Gewerbetreibenden letztlich vorschreiben, wie sie ihre Geschäfte zu führen haben, darauf läuft es doch hinaus.“
„Die Verwaltung muss sich mal darüber klar werden, was sie eigentlich will“, fordert Engelke an. „Hannover hat sich um die Austragung des Eurovision Song Contest beworben. Da gibt sich die Stadt ganz weltoffen und will Metropole sein. Mit ihrer kleinkarierten Biertischverordnung kann die Verwaltung sich aber allenfalls am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ beteiligen.“ Hannover, 17.09.2010
FDP-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover
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