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Datum:11.05.10
Titel:65. Jahrestag der Befreiung gedacht: Feierstunde auf dem Ehrenfriedhof am Nordufer des Maschsees vom 08.05.2010
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Details:Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat am 8. Mai, zusammen mit dem Konsul der russischen Föderation Andrey Matvienko, Hannovers erstem Bürgermeister Bernd Strauch und der stellvertretenden Regionspräsidentin Angelika Walter aus Anlass des 65. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges mit einer Kranzniederlegung der Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft gedacht.
Die Feierstunde auf dem Ehrenfriedhof am Nordufer des Maschsees stand ganz im Zeichen der Bedeutung, die die Erinnerung an das menschenverachtende System der Nazizeit für das Geschichtsbewusstsein junger Generationen als Grundlage zukunftsorientierten Zusammenlebens in Europa hat.
Ministerpräsident Wulff betonte: "Wir gedenken des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 65 Jahren. Dieser Tag erinnert an das Ende von millionenfachem unermesslichem Leid, von Verfolgung und Vernichtung. Der 8. Mai 1945 ist für uns heute der Tag der Befreiung. Das Gedächtnis ist untrennbar verbunden mit unserer Pflicht zur Arbeit für Frieden. Wir müssen Gewalt und Unterdrückung, Ausgrenzung und Verfolgung entgegen treten - getreu der Überzeugung: 'Wehret den Anfängen'. Mit unserem Gedenken stellen wir uns unserer Vergangenheit. Wir bestärken unseren Willen, aus der Geschichte zu lernen. Sich der Verbrechen zu erinnern und über sie aufzuklären, trägt dazu bei, stets und überall auf dieser Welt für die unbedingte Würde des Menschen einzutreten. Das Land Niedersachsen ist sich seiner Verantwortung für diese Aufgabe bewusst. In diesem Sinne bewahrt Niedersachsen mit eindrucksvollen Gedenkstätten an historischen Orten der nationalsozialistischen Verfolgung dauerhafte Lernorte für die Zukunft."
Hannovers Kulturdezernentin, Stadträtin Marlis Drevermann, hob hervor, wie wichtig es ist, in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus emotionales Engagement zu entwickeln: "Es reicht nicht aus, an öffentlichen Orten nur 'protokollarisch' zu gedenken. Verständnis für Demokratie basiert auch darauf, den Opfern möglichst nahe zu kommen - und zugleich über die Täter informiert zu sein." Weil absehbar ist, dass es bald keine Zeitzeugen mehr geben wird, ist es umso wichtiger, neue Formen der Erinnerungskultur zu finden, die zugleich die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen fördern.
Den jungen Menschen kommt dabei die besondere Rolle zu, im Geist von Toleranz und Völkerverständigung die Achtung vor den Menschenrechten, den Rechten der jeweils Anderen - zuerst in, aber nicht nur in Europa - zu leben und zu fördern.
Drevermann stimmt mit Karl-Heinz Mönkemeyer, Vorsitzender des Bezirksverbandes Hannover des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, in der Bedeutung der Jugend- und Schularbeit für die Erinnerungskultur überein. Zusammen mit dem Volksbund haben SchülerInnen der St. Ursula Schule Hannover an der Gestaltung der neuen Geschichts- und Erinnerungstafel gearbeitet, die im Rahmen der Veranstaltung übergeben wurde.
Sie verweist auf die Geschichte des Friedhofes und das Schicksal der 386 Menschen, die hier begraben sind. Ihnen nahe zu kommen, sie aus der Anonymität herauszuheben, ihnen mit ihrem Namen ihr Gesicht und damit ihre Würde zurück zu geben, ist auch Ziel eines Forschungsprojektes der Stadt Hannover. In dessen Rahmen ist es den beiden Historikerinnen Janet Anschütz und Dr. Sabine Meschkat-Peters gelungen, mehr als 100 Personen aus zehn europäischen Nationen zu identifizieren.
Den bereits namentlich bekannten wie den noch unbekannten Begrabenen galt die Aktion der SchülerInnen der Heinrich-Heine-Schule in Hannover, die gemeinsam mit russischen Gästen für jedes Opfer eine symbolische weiße Taube auf den Gräbern "landen" ließen. Die emotionale Geste ergänzte die Worte von Reinhard Schwitzer, der als Vertreter der IG Metall an die lange Patenschaft der Gewerkschaft für den Ehrenfriedhof wegen der hier begrabenen ZwangsarbeiterInnen aus hannoverschen Industriebetrieben erinnerte.
Die neue Erinnerungs- und Gedenktafel vervollständigt die vorhandene, die - soweit bekannt - auf die Leidenswege der hier bestatteten Menschen eingeht. Neben der neuen Bepflanzung, die die früheren Rosenrabatten durch zeitgemäße, zart getönte und abwechslungsreich rhythmisierte Staudenbeete ersetzt, sind die Tafeln ein Zeichen für die Verwandlung dieses Erinnerungsraumes in Hannover.
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