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Datum:14.04.10
Titel:NDR am Maschsee: Türken protestieren gegen Fernsehsendung am 14.04.2010
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Details:Pressemitteilung

An den Norddeutschen Rundfunk und die deutsche Öffentlichkeit:

Am 9. April 2010 um 23.30 Uhr wurde im ersten deutschen Fernsehen eine Geschichtsdokumentation unter dem Titel „Aghet“ gesendet. Recherchen zu Folge handelt es sich bei der genannten Dokumentation um eine Bearbeitung des Norddeutschen Rundfunks.
Insofern sind wir als ein Zusammenschluss mehrerer in Niedersachsen ansässiger türkischstämmige Vereine und Verbände zu der Ansicht gelangt, dass wir uns mit unserem Anliegen direkt an Sie wenden müssen.
In der Dokumentation handelte es sich um einen vermeintlichen Völkermord an Armeniern im ersten Weltkrieg seitens der damaligen türkischen – osmanischen Regierung. Dabei ging die Auffassung der Bearbeiter von Anfang an von der Prämisse aus, dass es der türkischen R egierung in erster Linie um eine Ausrottung der armenischen Minderheit auf türkischem Boden ging. Im weiteren Verlauf der Dokumentation wurde nur noch versucht, diese These bzw. Behauptung durch weitere aufgestellte Behauptungen zu untermauern. Um dem Ganzen eine gewisse Authentizität zu verleihen hat man bestimmte Aussagen umstrittener Zeitzeugen durch Schauspieler darstellen lassen. Es wurde mithin eine hinreißende, künstlerisch stilisierte Dokumentation geboten.
Jedoch muss hier festgestellt werden, dass diese so dermaßen aufwendig und anspruchsvoll produzierte Dokumentation an einem erheblichen Mangel leidet. Das komplette Filmmaterial und die getätigten Aussagen lassen an akademisch historischer Objektivität und politischer Unvoreingenommenheit fehlen, welche unseres Erachtens gerade für eine Geschichts dokumentation nahezu unerlässlich sind. Die aufgestellten Behauptungen im Film gehen alle von einer Prämisse aus, die auf diese Weise bis dato von keinem unabhängigen Geschichtshistoriker oder einer Historikerkommission verbindlich festgestellt wurde. Insofern baut sie auf einer irreführenden und einseitigen Geschichtsdarstellung auf, die hier nicht so stehen gelassen werden kann und darf.
Es ist keineswegs unser Anliegen hier eine Gegendarstellung zu der gesendeten Sendung darzustellen. Denn es ist ein sehr umstrittenes Thema, worüber ausschließlich Historiker eine überzeugende Aussage treffen können, insofern wäre es anmaßend, sich ein Urteil darüber zu erlauben. Es wird hier auch nicht in Abrede gestellt, dass es während des ersten Weltkrieges zu gegenseitigem Morden und Töten auf osmanischem Boden kam. Jedoch muss unsererseits gegen die einseitige subjektive Art der Darstellung Protest erhoben werden.
Schließlich wird in der Produktion ausschließlich auf das Leiden der damaligen armenischen Bevölkerung aufmerksam gemacht, ohne dabei auf Missetaten von armenischen Banden und Kampfgruppen auf osmanischem Territorium einzugehen. Man darf an dieser Stelle nicht Vergessen das in der Zeit von 1915 die deutschen Generäle im Osmanischen Reich die Oberbefehlshaber gewesen sind wie z.B. Otto Liman von Sanders. In der Dokumentation wurde in keiner Weise den türkischen Befunden und Dokumenten bzw. dem türkischen Archivmaterial Beachtung geschenkt. Das türkische Volk wurde als ein Mördervolk dargestellt, ohne ansatzweise das Recht zu bekommen, sich gegen die Anklage zu wehren.
Selbst ein anerkannter deutscher Historiker wie Udo Steinbach verweist in seinen Studien darauf, dass 2.5 Millionen Muslime in Anatolien ihr Leben verloren, hinzu kamen etwa 600. 000 – 800.000 Armenier und etwa 300.000 Griechen. Alles in allem sank demnach die Bevölkerung Anatoliens um etwa 20 Prozent.
Insofern haben beide Bevölkerungsteile des damaligen Osmanischen Reiches eine Vielzahl von Opfern und Ermordeten zu bedauern. Folglich sollte in einer Geschichtsdokumentation, die den Anspruch erhebt, seriös und unvoreingenommen zu sein, diesem Umstand Rechnung getragen werden.
Mit einseitigen und zum Teil sehr umstrittenen Behauptungen werden vielmehr den vorhandenen Ressentime nts zwischen den türkischen und armenischen Bevölkerungsteilen Aufschub geleistet. Dies ist angesichts der momentanen Annäherungsversuche der beiden Völker eher eine kontraproduktive Herangehensweise, weshalb wir Sie inständig darum bitten, in Zukunft derartig einseitig produzierte Sendungen zu unterlassen.
Die türkische Bevölkerung geht bereits sehr kontrovers und offen mit diesem Thema um. Es ist keineswegs, wie im Film behauptet, ein Tabuthema der Türken. Darüber hinaus hat die Türkei bereits mehrmals vorgeschlagen eine unabhängige international anerkannte Geschichtskommission zu gründen um der Diffamierungen und einseitigen Berichterstattungen Einhalt zu gebieten. Sie sei durchaus bereit, für die daraus ergebenden Konsequenzen geradezustehen. Demnach ist bereits ein Prozess i n Gang gesetzt worden, der hoffentlich alsbald zu einer Lösung gelangen wird.
Als der in Niedersachsen lebende türkischstämmige Bevölkerungsanteil diese Landes, dieser Republik, möchten wir hiermit auch in erster Linie zum Ausdruck bringen, wie sehr uns Ihre voreingenommene Herangehensweise an ein so hoch brisantes und emotional geladenes Thema verletzt und gekränkt hat. Wir bitten die deutsche Öffentlichkeit darum, in Zukunft ein Mehr an Professionalität und Feingefühl Ihren Mitmenschen und Mitbürgern gegenüber an den Tag zu legen.

Atatürk Gesellschaft Niedersachsen (AS-ADD)
Bund Türkisch Europäischer Unternehmer (BTEU)
Chor für türkisches Klassiches Musik Hannover
Deutsch- Türkischer U nternehmerverein Hannover e.V. (DTU)
Hand in Hand e.V. Hannover
Hannover Besiktas Fans Verein (H-BJK)
Islamisches Kulturzentrum
Kappadokien e.V.
Klassischer Türkischer Musikverein Hannover
Rat Türkischer Vereine (RTV)
Runder Tisch Türkischer Migranten (TGYM)
SCHURA
Schwarzmeer Kulturverein Hannover (KKD Hannover)
Türkisch Deutscher Freundschaftsverein Hannover (Hür-Türk)
Türkisch Islamische Gemeinde (DITIB) Hannover
Türkisch Islamische Gemeinde (DITIB) Lehrte
Türkische Familien Union
Türkische Gemeinde Hannover
Türkische Gemeinde Niedersachsen(TGN)
Türkischer Eltern Union Osnabrück
Türkischer Elternverband Niedersachsen
Türkischer Elternverein Lehrte
Türkisch-Islamische Kulturverein e.V (ATIB)
Verein für Fördern der Ideen Atatürk Hannover
Verein Unabhängige Industrieller un d Unternehmer (MÜSIAD)
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