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Datum:01.11.13
Titel:

Galeria Lunar: „Fabrik“ – eine 72stündige künstlerische Intervention des Künstlerduos EX+ ab 01.11.2013

Link:www.galeria-lunar.de
Details:„Fabrik“ – eine 72stündige künstlerische Intervention des Künstlerduos EX+ (Iris Schmitt / Nils Schumacher) zur Soziologie der Arbeit im Schaufenster der Galeria Lunar

Freitag, 01.11.13, 00:00 Uhr – 03.11.13, 24:00 Uhr
GALERIA LUNAR, Kötnerholzweg 51, 30451 Hannover

Die Performance “Fabrik” des Künstlerduos „EX+“ versteht sich als eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum und als ein Statement zur Soziologie der Arbeit in einem von psychosozialem Druck geprägten spätkapitalistischen Gesellschaftssystem. „Fabrik“ versinnbildlicht das Problem, das durch den Konflikt zwischen ökonomischer Notwendigkeit und dem Willen zur persönlichen Freiheit definiert wird. „Fabrik“ verhandelt das Schicksal des in der postkapitalistischen, sozioprofessionellen Verwertungskultur lebenden Menschen, die zunehmende Entwertung seiner Lebensqualität und die daraus resultierende Unmöglichkeit für viele ein kreatives und durch Eigeninitiative geprägtes Leben zu führen. Dieses Problem wird durch die Performance „Fabrik“ von Iris Schmitt und Nils Schumacher künstlerisch überhöht und auf die Spitze getrieben. Beide werden sich drei Tage lang in der komplett weiß gehaltenen und von vier Fabriklampen kalt illuminierten Galerie äußern und veräußern. Dabei wird produziert und fabriziert. Und das rund um die Uhr. Es wird gedichtet, es wird vorgetragen, es wird Musik gemacht, es wird gegessen und getrunken, es wird geschlafen, es wird sich ausgezogen, es wird sich angezogen, es wird gezeichnet, es wird gemalt, es wird collagiert, es wird getanzt, es wird gesprochen, es wird ausgestellt.
Den Zeitaspekt unterstreicht eine rückwärts laufende Uhr im Schaufenster, die in der Nacht vom 01.11. auf den 02.11. um 00:00 Uhr gestartet wird und dann 72 Stunden auf null zurückläuft. In der Nacht vom 03.11. auf den 04.11, punkt 24:00 Uhr, ist „Fabrik“ beendet und EX+ machen Feierabend. Während der Aktion bleibt die Galerie geschlossen. Das Publikum kann aber von draußen durch das Schaufenster den beiden beim Arbeiten zuschauen und darf sich gerne fragen: was hat das alles mit mir zu tun? Vergleiche mit einem Schaukasten oder einem Zoo sind durchaus intendiert. Die Performance soll beim Betrachter die emotionalen Räume zwischen Neugier und Unwohlsein, zwischen Belustigung und Provokation freilegen. Außen installierte Lautsprecher transportieren dabei alles, was gesagt wird, auf die Straße. Die entstandenen Zeichnungen werden am letzten Tag im Schaufenster der Galerie präsentiert.

Bei alldem steht das Mantra “Keine Zeit, kein Geld” im Zentrum. Es soll verdeutlichen, wodurch jegliche Individualität in der Gegenwart durch ein zunehmend ruinöses kapitalistisches System im Keim erstickt wird. Man möchte ja gerne, aber man kann „leider“ (scheinbar) nicht. Zwei im Schaufenster installierte Leuchtkästen werden dazu in wechselnden Intervallen aufleuchten um das Problem zusätzlich beim Namen zu nennen. Auf dem einen Kasten steht „Keine Zeit“, auf dem anderen „Kein Geld“. Dabei ist “keine Zeit, kein Geld”, nicht nur als eine Phrase zu verstehen, mit der sich viele gern aus der Verantwortung für ein aktives Leben stehlen möchten. Sie ragt vielmehr durch ihre verschiedenen Bedeutungsebenen auch ins Politische, ins Ökonomische (“time is money”), Weltanschauliche und ins Wesenhafte unserer Existenz, das heißt, in die Essenz der momentan gültigen Definition von “Mensch- Sein“. Denn der Mangel an Zeit und Geld ist für die meisten spürbar und wird durch ein menschenverachtendes kapitalistisches Krisenmanagement gerade noch so geregelt, um das taumelnde System künstlich am Leben zu halten.
Jeder ahnt, dass es nicht mehr lange so weiter geht und der permanente Mangel von Zeit durch die Belastung von Zweit-und Drittjobs um finanziell überhaupt über die Runden zu kommen gehört für viele bereits zum Alltag. Ein Alltag, in dem intellektuelle und wirtschaftliche Armut immer wahrnehmbarer werden. Die Folge: Depression, Resignation, Passivität, Sucht, Ängste und Zwänge – alles nicht gesund. Genau diesen Phänomenen gehen „EX+“ mit „Fabrik“ auf den Grund, steuern ihnen entgegen, indem sie dem Publikum vor dem Schaufenster einen Spiegel vorhalten und sagen: macht lieber was, seid mutig und kreativ als einfach tatenlos zu zusehen. Denn „EX+“ sind der Überzeugung: bange machen gilt nicht. Denn jeder kann was und jeder soll dieses Können im Sinne eines gelingenden Lebens auch umsetzen und ausleben.

Abschließend gibt es am Montag, 04.11.13, ab 20 Uhr, zu dieser Kunstaktion ein Künstlergespräch in der GALERIA LUNAR, zu dem die beiden von EX+ das Publikum herzlich einladen möchten. Die Moderation übernimmt an diesem Abend Henning Chadde.
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