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Datum:02.07.13
Titel:

Volkssternwarte Hannover e.V.: Der Sternenhimmel im Juli

Link:sternwarte-hannover.de/beobachtungstipps/monatssternhimmel/
Details:Dies ist die ausführliche Übersicht für alle astronomischen Ereignisse im Juli. Für die Eiligen haben wir noch das Astro-Stenogramm.

Mars und Jupiter treffen sich am Morgenhimmel

Der Sternenhimmel im Juli / Mitternachtsdämmerung/Leuchtende Nachtwolken

Wenn der Juli beginnt, liegt die Sommersonnenwende kaum zwei Wochen zurück, und so bewegt sich unser Tagesgestirn noch in den höchsten Regionen des Tierkreises. Die Sonne wandert durch das Sternbild Zwillinge und erreicht am 20. den Krebs. Weil sie nachts noch nicht tief genug unter den Horizont sinkt, bleiben die Julinächte von der Mitternachtsdämmerung stets etwas aufgehellt. Wenn die Abenddämmerung genügend fortgeschritten ist, zeigen sich vielleicht noch keine Sterne am Himmel, aber mit etwas Glück kann man über dem Nordhorizont so genannte Leuchtende Nachtwolken beobachten. Im Unterschied zu den gewöhnlichen Wolken, die sich am späten Abend dunkel vor dem dämmrigen Himmel abzeichnen, schimmern die Nachtwolken hell mit einem bläulich-silbrigen Licht. Oft bilden sie Wellenmuster oder erinnern an Cirruswolken. Dass sie sich tatsächlich bewegen, wird oft erst auf Zeitrafferaufnahmen deutlich. Berichte über Leuchtende Nachtwolken gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Diese Eiswolken schweben in rund 80 Kilometern Höhe, also weit oberhalb der gewöhnlichen Wetterwolken. Dies ist auch die Höhe, in der die meisten Sternschnuppen verglühen, und so könnte es sein, dass meteoritischer Staub die Kondensationskeime für Nachtwolken liefert.

Um mehr über diese Wolken zu erfahren, hat die NASA im Jahr 2007 den Satelliten AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) in die Erdumlaufbahn gebracht, der auch heute noch arbeitet. Einzelheiten zu dieser Mission und Fotos leuchtender Nachtwolken findet man im Internet unter http://aim.hamptonu.edu.

Der Mond steht in den ersten Julitagen in abnehmender Phase am Morgenhimmel. Wenn seine Sichel am 4. Juli gegen 2.30 Uhr im Nordosten aufgegangen ist, zeigt sich links oberhalb des Mondes die markante Sterngruppe der Plejaden (Siebengestirn). Neumond tritt diesmal am 8. im Sternbild der Zwillinge ein dann zieht unser Trabant zusammen mit der Sonne über den Taghimmel und bleibt dadurch natürlich unsichtbar. Nach Neumond kann man die schmale Sichel des zunehmenden Mondes frühestens in der Abenddämmerung des 11. tief im Westen erspähen, links von der hellen Venus. Auf seinem weiteren Weg durch den Tierkreis begegnet der zunehmende Halbmond am 16. im Sternbild Jungfrau dem Ringplaneten Saturn. Seine volle Phase erreicht der Mond am 22. im Sternbild Schütze. An diesem Abend geht er um 20.51 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, im Südosten auf. Wie schon beim letzten Vollmond, so wird er auch diesmal wieder imposant groß erscheinen, denn er durchläuft am Vortag den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Mit dem Letzten Viertel, am 29. im Widder, zieht sich der Mond an den Morgenhimmel zurück.

Es war der Mond, der Isaac Newton im 17 . Jahrhundert das Phänomen der allgemeinen Massenanziehung (Gravitation) entdecken ließ. Newton war klar, dass der Mond durch irgendeine Kraft zur Erde hin angezogen und dadurch auf seine Erdumlaufbahn gezwungen wurde. Die Frage war allerdings, um was für eine Kraft es sich dabei handelte. Nach einer Anekdote, die Newton selbst in Umlauf gebracht hat, ist ihm die zündende Idee gekommen, als er den Fall eines Apfels vom Baum beobachtete. Hier war zweifellos die altbekannte irdische Schwerkraft am Werk. Sollte es etwa diese Schwerkraft sein, die auch auf den Mond wirkte? Newton wusste bereits, dass auch die Planeten und die Jupitermonde Kräfte erfahren, die zu ihrem jeweiligen Zentralkörper hin gerichtet sind. Und in allen ihm bekannten Fällen nahm diese geheimnisvolle ,,Zentripetalkraft“ mit wachsender Entfernung nach einem bestimmten, einfachen Gesetz ab. Nun rechnete Newton aus, wie stark die irdische Schwerkraft demnach in der Mondentfernung sein müsste und erhielt tatsächlich einen Wert, der recht genau zum Mondumlauf passte. Es war also die irdische Schwerkraft, die auch auf den weit entfernten Mond wirkte! So kam Newton zu der Überzeugung, dass es eine allgemeine Massenanziehung oder ,, Gravitation“ zwischen den Himmelskörpern gibt.

Wenn die Dämmerung an Juliabenden genügend fortgeschritten ist, wird niedrig am Westhimmel die Venus sichtbar. Ihr Untergang verfrüht sich im Monatsverlauf von anfangs 23.13 Uhr auf 22.24 Uhr zum Monatsende und erfolgt somit noch in ziemlich heller Dämmerung. So richtig glänzen kann unser Nachbarplanet als Abendstern daher noch nicht. Am 21. und 22. steht Venus dicht bei Regulus, dem Löwen-Hauptstern, der aber nur im Fernglas am Dämmerungshimmel zu erspähen sein wird.

Als erster Fixstern wird in der Abenddämmerung die weiß leuchtende Wega hoch über dem Betrachter (nahe dem Zenit) sichtbar. Bis gegen Mitternacht tauchen dann immer mehr Sterne auf, wenn auch der Himmel immer noch leicht aufgehellt bleibt. Zu dieser Zeit findet man halbhoch im Nordosten die Kassiopeia, ein Sternbild, das wegen seiner einprägsamen Form in Gestalt des Buchstabens ,, W“ auch von Anfängern leicht am Himmel entdeckt werden kann. Unterhalb der Kassiopeia ist mit dem Perseus bereits ein Vorbote des Herbstes zu sehen.

Weiter rechts, hoch im Südosten, ist das Sommerdreieck aus den hellen Sternen Wega, Deneb und Atair zu erkennen. Am Südwesthimmel stehen mit dem Schlangenträger (Ophiuchus) und der Schlange großflächige Sternbilder mit vielen schwächeren Sternen, die jetzt aber wegen der Mitternachtsdämmerung nicht recht zur Geltung kommen. Nicht zu übersehen ist dagegen am Westhimmel der helle Stern Arktur, Hauptstern des Bootes. Schräg links unterhalb von Arktur und schon recht horizontnah leuchtet der Ringplanet Saturn, der zur Monatsmitte gegen 1 Uhr untergeht. Und rechts vom Bootes, im Nordwesten, steht das wohl bekannteste aller Sternbilder, der Große Wagen. In der letzten Julidekade lohnt auch ein Blick an den Morgenhimmel.

Dort beginnen nämlich die Planeten Jupiter und Mars eine neue Sichtbarkeitsperiode, nachdem sie längere Zeit im Strahlenbereich der Sonne unsichtbar geblieben sind. An den Tagen vom 21. bis 24. zieht Mars nahe an dem wesentlich helleren Jupiter vorüber. Diese hübsche Begegnung lässt sich ab 4 Uhr tief im Nordosten beobachten, bis die Gestirne in der schnell zunehmenden Morgendämmerung unsichtbar werden. Am Monatsende taucht dann schräg links unterhalb von Jupiter und Mars auch noch der Merkur auf, der wegen großer Horizontnähe aber wohl nur mit einem Fernglas gesichtet werden kann.
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