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Datum:14.06.13
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Fuß- und Radweg neben dem Faust-Gelände wird nach August Baumgarte benannt

Link:bit.ly/17LmdaE
Details:Am 26. Mai wurden im Rahmen einer Feierstunde zwei Legendenschilder enthüllt.

Der Bezirksrat Linden-Limmer hat am 27. Februar 2013 einstimmig beschlossen, den Fuß- und Radweg neben dem Faust-Gelände nach August Baumgarte zu benennen. Die Otto Brenner Akademie hat die Anregung zu dieser Namensgebung gegeben und zum Leben und Wirken von August Baumgarte die Ehrung begründet:

August Baumgarte wurde am 01. November 1904 in Hannover geboren. Mit 15 Jahren begann er eine Schlosserlehre und engagierte sich bald in der Gewerkschaft und in der Sozialistischen Arbeiterjugend. 1923 trat August Baumgarte in den „Republikanischen Schutzbund Hannover“ ein, der später in das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ aufging. 1926 wechselte er dann aus Unzufriedenheit mit dem politischen Kurs der SPD in den kommunistischen Jugendverband über. Er arbeitete dann in der Bezirksleitung dieses Verbandes und wurde Betriebsratsvorsitzender in einem hannoverschen Metallbetrieb.

August Baumgarte wurde später Leiter des Antifaschistischen Kampfbundes Niedersachsen und wurde aufgrund seiner politischen Aktivitäten bereits 1932 eine Zeitlang verhaftet. Am 28. Februar 1933 — am Tag nach dem Reichstagsbrand — wurde Baumgarte von den Nazis verhaftet. Fast die ganze Zeit des Faschismus verbrachte Baumgarte dann in Zuchthäusern, Lagern und KZs wie Moringen, Esterwegen, Sachsenhausen und Mauthausen. Auch dort gehörte er zu denjenigen, die sich — soweit das ging — gegen die Nazis organisierten. August Baumgarte überlebte die Schreckenszeit, obwohl er im Oktober 1944 mit dem Vermerk „Rückkehr unerwünscht“ in das KZ Mauthausen deportiert wurde.

Baumgarte trat nach dem Kriegsende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) bei und wurde in der KPD u. a. als Landesekretär aktiv. 1957 wurde er in Folge des KPD-Verbotes zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Im Verbotsprozess gegen die VVN begegnete er 1962 vor dem Bundesverwaltungsgericht einem ehemaligen SA/NSDAP-Mitglied als Vorsitzendem Richter und deckte dessen Vergangenheit auf. Der Prozess wurde eingestellt.

Baumgarte war Vorsitzender des „Moorsoldatenkomitees“ und setzte sich mit federführend für die Gründung eines Dokumentations- und Informationszentrums Emslandlager in Papenburg ein.

Baumgarte wirkte aktiv mit bei der Geschichtsaufarbeitung des Faschismus und arbeitete hier viel mit Gerda Zorn zusammen, die in den 60er und 70er Jahren Bücher über die Geschichte des Widerstandes in Hannover veröffentlichte, die ohne Baumgartes Zuarbeit so nicht hätten entstehen können.

Eine Lehre aus der Nazi-Zeit war für ihn, dass die Spaltung der Arbeiterbewegung ein großer Fehler gewesen ist. Er setzte sich demzufolge später für eine Zusammenarbeit etwa von Kommunisten und Sozialdemokraten ein.

August Baumgarte gilt auch als einer der Initiatoren für die Gründung eines Heimrates im Freizeitheim Linden, dessen Errichtung dann 1974 erfolgte. Zusammen mit dem Freizeitheim Weiße Rose und dem Freizeitheim Linden entwickelte er 1977 die Antifaschistischen Stadtrundfahrten.

August Baumgarte lebte in der Wilhelm-Bluhm-Straße 39 und verstarb am 17. April 1980.

Im Umfeld des zukünftigen August-Baumgarte-Gang gibt es schon einige Straßen, die an Persönlichkeiten der Lindener Arbeiterbewegung und insbesondere aus dem Widerstand gegen die Hitler–Diktatur erinnern.
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