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Datum:29.05.13
Titel:

Volkssternwarte Hannover e.V.: Sternenhimmel Juni 2013 ist online

Link:sternwarte-hannover.de
Details:Dies ist die ausführliche Übersicht für alle astronomischen Ereignisse im Juni. Für die Eiligen haben wir noch das Astro-Stenogramm.

Roter Riesenstern Antares funkelt tief im Süden

Der Sternenhimmel im Juni / Sonnenwende / Helle Nächte / Großer Vollmond

Am 21. Juni um 7.04 Uhr erreicht die Sonne im Sternbild Stier den höchsten Punkt ihrer Jahresbahn und markiert damit den kalendarischen Sommeranfang und die Sommersonnenwende. Der Ausdruck „Wende“ bezieht sich allerdings nicht auf die stets ziemlich gleichmäßige Fortbewegung der Sonne durch den Tierkreis, sondern auf die Entwicklung des mittäglichen Sonnenstandes.

Nachdem die Mittagshöhen in den vergangenen sechs Monaten bis zum jetzigen Höchststand angewachsen sind, kommt es mit dem Sommeranfang zu einer Wende, denn anschließend nehmen die Sonnenhöhen wieder ab. Auf unseren Breiten erreicht das Tagesgestirn am Tag der Sommersonnenwende mittags eine Höhe von 61 Grad am Himmel. Weiter südlich, auf dem Breitenkreis mit 23 Grad nördlicher Breite, steht die Mittagssonne an diesem Tag genau im Zenit, dem Punkt senkrecht über dem Betrachter. Diesen Breitenkreis findet man vor allem auf Erdgloben auch als „Wendekreis des Krebses“ bezeichnet. Dabei stellt sich die Frage, warum hier der Krebs genannt ist, obwohl doch die Sonnenwende an einer Stelle im Sternbild Stier (dem sogenannten Sommerpunkt) stattfindet. Aber der Sommerpunkt lag nicht immer im Stier.

So befand er sich zur Zeit der Antike tatsächlich im Sternbild Krebs und verschob sich um das Jahr 10 v. Chr. in das Gebiet der Zwillinge. Im Stier befindet er sich erst seit 1990. Diese langsame Verschiebung betrifft nicht nur den Sommerpunkt, sondern auch andere markante Punkte der Sonnenbahn wie den Frühlingspunkt. Und da die Astronomen die Koordinaten der Sterne auf den Frühlingspunkt beziehen, ändern sich auch die Koordinaten der Sterne im Laufe der Zeit. Dieser Effekt wurde bereits um das Jahr 150 v. Chr. von dem griechischen Astronomen Hipparch entdeckt. Er ist eine Folge der sogenannten Präzession (Kreiselbewegung) der Erdachse, die erst im siebzehnten Jahrhundert durch Isaac Newton physikalisch erklärt werden konnte. Für die Menschen früherer Kulturen spielten beide Sonnenwenden eine viel größere Rolle als heute und schlugen sich in ihren Mythen und Riten nieder. Jungsteinzeitliche Anlagen wie das Sonnenobservatorium von Goseck oder die Steinkreise von Stonehenge dienten offenbar auch dazu, den Zeitpunkt der Sonnenwenden festzustellen. Und die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra trägt ebenfalls Markierungen, die vermutlich diesem Zweck dienten.

Der Mond zeigt sich in den ersten Junitagen mit abnehmender Phase am Morgenhimmel. Am 8. zieht er mit der Sonne als Neumond über den Taghimmel. Nach Neumond kann man die haarfeine Sichel des jungen Mondes bei klarer Horizontsicht erstmals wieder am Abend des 10. kurz nach 22 Uhr tief im Nordwesten erspähen. Rechts von ihr leuchtet an diesem Abend die Venus, und links oberhalb der Venus kann man im Fernglas noch den lichtschwächeren Merkur erkennen. Von nun an bleibt der Erdtrabant bis in die letzten Junitage am Abendhimmel. Dabei erreicht er am 16. im Löwen das erste Viertel – ein guter Zeitpunkt, um den Mond einmal mit dem Fernglas zu betrachten. Die Schattengrenze, der sogenannte Terminator, teilt die Mondscheibe jetzt in eine dunkle und eine helle, von der Sonne beleuchtete Hälfte. In Gebieten am Terminator geht die Sonne soeben auf, sodass die Berge und Kraterränder lange schwarze Schatten werfen und im Fernglas besonders deutlich hervortreten. In den Tagen vom 16. bis 19. Juni durchquert der zunehmende Mond das Sternbild Jungfrau. Dabei zieht er am 18. dicht an Spica vorbei und steht am 19. beim Saturn. Der Vollmond wird am 23. im Sternbild des Schützen erreicht. Wenn sich die voll beleuchtete Mondscheibe an diesem Abend gegen 21.35 Uhr über den Horizont im Südosten erhebt, wird sie imposant erscheinen, denn unser Trabant steht am gleichen Tag im erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn und ist dann nur 357?000 Kilometer von uns entfernt. In Erdferne, die am 9. durchlaufen wird, trennen uns dagegen 406000 Kilometer. In den letzten Monatstagen zieht sich der Mond an den Morgenhimmel zurück und erreicht am 30. im Bild der Fische das letzte Viertel.

Von den Planeten zeigen sich am Junihimmel Merkur, Venus und Saturn. Merkur erscheint im ersten Monatsdrittel gegen 22.45 Uhr tief im Nordwesten, ist aber wegen der Abenddämmerung nicht einfach zu sehen. Die in seiner Nähe stehende, hellere Venus beginnt im Juni eine neue Abendsichtbarkeit, erreicht aber in diesem Monat noch keine großen Höhen über dem Horizont und kann daher ihrem Ruf als strahlender Abendstern noch nicht gerecht werden. Wirklich gut ist in diesem Monat nur der Saturn zu sehen. Der Ringplanet hält sich im Gebiet des Sternbilds Jungfrau auf, östlich (links) von deren ähnlich hellem Hauptstern Spica. Gegen Mitternacht findet man das Gestirnspaar Saturn-Spica auf mäßiger Höhe im Südsüdwesten. Saturn bleibt bis in die Morgendämmerung am Himmel und geht zur Monatsmitte gegen 3 Uhr unter. Im Juni, dem Monat mit den kürzesten und hellsten Nächten, muss man lange warten, ehe sich das Aufsuchen der Sternbilder lohnt. Selbst um Mitternacht ist besonders der Nordhimmel noch deutlich aufgehellt. Am dunkelsten wird es tatsächlich erst gegen 1.20 Uhr, wenn die Sonne ihre tiefste Stellung unter dem Nordhorizont erreicht. Wer gegen Mitternacht Ausschau hält, findet den Großen Wagen hoch am Westhimmel. Nach links schließt sich der Bootes an, dessen organge getönter Hauptstern Arktur der hellste Fixstern in dieser Himmelsgegend und daher kaum zu übersehen ist. Arktur bildet zurzeit mit dem tiefer stehenden Gestirnspaar aus Saturn und Spica ein großes, spitzes Dreieck.

Tief im Süden kulminiert der Skorpion, der sich aber auf unseren Breiten nur zur Hälfte über den Horizont erhebt. Sein rötlich funkelnder Hauptstern Antares ist 550 Lichtjahre von uns entfernt und zählt zu den sogenannten Roten Überriesen. Sein riesiger Sternkörper ist etwa 800 mal so groß wie unsere Sonne. In einigen Millionen Jahren wird Antares sein Sternenleben in einer gewaltigen Supernovaexplosion beenden. Am Osthimmel ist jetzt rechtzeitig zum Sommeranfang das große Sommerdreieck aus den hellen Sternen Wega, Deneb und Atair aufgezogen.
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