| Details: | In der Sache geht es um die Spielregeln des Miteinanders. Es werden zunehmend Fälle bekannt, in denen Investoren in einer rechtlichen Grauzone mit brachialen Methoden Mieter und mittelständisches Gewerbe verdrängen. So werden Mietshäuser "leergewohnt" und so hat der Eigentümer der Geschäftsräume des neuen Bio-Supermarktes mehreren alteingesessenen Geschäften mit kurzer Frist gekündigt und die Eigentümer in Not gebracht.
Wir wissen, dass die Regeln des Marktes bei Gewerbemieträumen keine Rücksicht auf die Existenzen nehmen, sind aber verwundert, dass eine Bio-Kette, die Fair-Trade für einen wesentlichen gesellschaftlichen Wert hält, bei eigenen Geschäftsinteressen das Augenmaß verliert. Der Vorwurf gilt auch den neuen PVC-Fenstern in der denkmalgeschützten Ladenzeile. Als Premium-Mieter hat das Unternehmen ausreichend Einfluss auf den Eigentümer und dessen Umgang mit Recht und Gestaltung.
Der Eigentümer der Immobilie und mit ihm der Bio-Markt haben durch ihr Handeln zu einer Verhärtung der Auseinandersetzung unangemessen beigetragen. Der Unmut über dieses Vorgehen ist dementsprechend hochgekocht. Unser Verständnis gilt dem Protest, nicht der Rechtsüberschreitung. Jeder und Jede muss sich für das eigene Handeln verantworten, so, wie wir das auch von den Eigentümern und Mietern in unserem Stadtteil verlangen.
Auf diesen Sachverhalt haben wir Grüne und auch unser Bezirksbürgermeister Rainer Grube hingewiesen. Wir sind froh um jede Verbesserung und jede Modernisierung des Stadtteils, die nicht zu Lasten der Menschen vor Ort geht. Wir verwehren uns aber deutlich gegen jede Form des verdrängenden Investments.
04.01.2013
Daniel Gardemin
Sprecher der Grünen Stadtteilgruppe Linden-Limmer
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