Details: | Die Debatte um die Beschneidung und körperliche Unversehrtheit von jüdischen und muslimischen Kindern; Günter Grass’ Gedicht “Was gesagt werden muss”; die Diskussion um den akademischen und kulturellen Boykott des jüdischen Staates Israels – allein in drei signifikanten öffentlichen Kontroversen der letzten Wochen und Monate reüssierte direkt oder indirekt der Topos und Horizont des Antisemitismus. Es ist, scheinbar paradoxerweise, zugleich indes eine der gängigsten Tropen des öffentlichen Diskurses, dass Antisemitismus heute vornehmlich ein Phänomen der Vergangenheit darstelle, von einzig historischer Relevanz (mithin deshalb nur eine illegitime, instrumentalisierte Konstruktion und Zuschreibung), oder aber scharf umgrenzt und lokalisierbar am Rand oder außerhalb der Gesellschaft. Der Vortrag geht der These vom „Verschwinden des Antisemitismus“ nach und diskutiert sowohl anhand von kritisch-theoretischen Grundlagen als auch von empirischen Befunden Möglichkeiten und Perspektiven einer politisch-psychologischen Forschung zum Antisemitismus heute. Dabei werden die aktuellen Kontroversen selbst zum Gegenstand als auch sozialwissenschaftliche Erhebungen im europäischen Kontext herangezogen. Lars Rensmann ist Associate Professor of Political Science am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der John Cabot University in Rom und Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Eine Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie, der Amadeu-Antonio-Stiftung und der Leibniz Universität Hannover.
Vortrag und Diskussion mit Lars Rensmann (Rom) am 22.11.12 | 19:00 Uhr | Raum wird bekannt gegeben unter agpolpsy.de
Isabelle Hannemann Leinaustraße 25 30451 Hannover
0173/8546722 0511/37359969 info@isabellehannemann.net |