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Offensichtlich schon am gestrigen Montag wurde bei den Abgrabungsarbeiten am Ihmeufer zum vorgeblichen Hochwasserschutz eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Es wurden mehrere Fahrzeuge des Kampfmittelräumdienstes gesehen und telefonierende Mitarbeiter beobachtet.
Seit einer Stunde ist es amtlich: Die Bombe muss gesprengt werden. Welche Auswirkungen das auf die umliegenden Gebäude haben wird, steht noch in den Sternen. Auch der Evakuierungsradius ist noch nicht bekannt. Allerdings ist davon auszugehen, dass alle Bewohner des Ihme-Zentrums und weiter Teile der Calenberger Neustadt ihre Wohnungen verlassen müssen. Mehrere 1000 Menschen sind davon betroffen.
So weit, so aufregend. Was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass die Verwaltung der Stadt Hannover einmal mehr unverantwortlich gegenüber ihren Bürgern handelt. Dass die betroffenen Anwohner aus den Medien erfahren mussten, was ihnen bevorsteht ist das Eine. Das Andere ist die Tatsache, dass auf ausdrückliche Fragen der SBiCaLo nach eventuellen Munitionsrückständen im Abgrabungsgebiet eine diesbezügliche Gefahr verneint wurde.
War es wirklich nicht vorhersehbar, dass ein derartiger Fund gemacht wird? Hat man hier nicht unter Einsatz des Spiels mit dem Leben der Anwohner genauso wie bei der teilweisen Altlastensanierung im Bereich des ehemaligen Gaswerkes an der Ihme zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen? Und war das jetzt der letzte Fund dieser Art? Das darf bezweifelt werden. Denn schon seit zwei Wochen werden Beobachtungen von Kampfmittelräumfahrzeugen gemacht.
All das wird sicher noch ein Nachspiel im Bauausschuss haben. Wir werden es nicht hinnehmen, dass neben der Zerstörung der Natur auch noch wissentlich das Leben der Anwohner in Gefahr gebracht wird durch Aktionen, die nicht notwendig waren.
Schließlich wäre es zu dem Fund sicher nicht gekommen, wenn die Verwaltung unserem Vorschlag für einen sinnvollen und nachhaltigen Hochwasserschutz mittels mobiler Verwallung nachgekommen wäre.
Thomas Ganskow
SBiCaLo
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