Suche
 Alles  Suchen  Auswahl  Detail  Anmelden 

Datum:16.03.14
Titel:

Ausstellung im Küchengarten Pavillon: Frank Popp - Scilla und Charybdis – Blüten des Bösen – Natur zwischen Freud und Leid

Link:www.quartier-ev.de/?id=Programm
Details:Ausstellung im Küchengarten Pavillon, Hannover-Linden - 16.03. bis 02.05. 2014

Frank Popp Scilla und Charybdis – Blüten des Bösen –
Natur zwischen Freud und Leid

Das Naturwunder Scilla-Blüte lockt alljährlich viel Publikum auf den Lindener Berg zum Bestaunen der Millionen blauen Blütensterne. Dabei breitet sich über den blauen Wiesen, zwischen den flanierenden Menschen eine festlich-beschauliche Stimmung aus, deren friedlicher Konsens tief beeindruckend ist.

Frank Popp begegne solchen Naturschauspielen – von den meisten als wunderbar und schön empfunden – mit Distanz und aufkeimendem Unbehagen. Nicht, dass er etwa dem Reiz des Heilen, des Unvergleichlichen, des Kostbaren nicht erliegen könnte … es sei die Sorge, die im Vergänglichen uns das ewige memento mori bewusst mache. Doch scheint gerade das allenthalben kaum Wirkung zu entfalten, denn wäre es so, könnten wir alle mehr Hoffnung haben für die Beständigkeit einer mit Aufmerksamkeit und respektvoll-dankbarer Schonung gewürdigten Umwelt.

Seit den 1970er Jahren, als noch kaum von Umweltschutz und dergleichen die Rede war, stellte der Künstler aus dem Unrat vom Elbufer bei Hitzacker die Drei Bot-schaften aus dem Wendtland zusammen; die beigegebenen Verse beklagen die Not der Natur und ihrer Geschöpfe. An der Elbe habe sich nach der Wende erfreulich viel gebessert. Das Grundproblem aber bleibe: zu viele Menschen, zu viel zügelloser Konsum und damit Myriaden Tonnen von Rest- und Abfallstoffen; nicht nur die Weltmeere seien voll davon!

Solche „Ressourcen“ verwendet Frank Popp permanent in seinen Arbeiten, versucht so aus dem Übel Besseres zu gewinnen, Besserung zu schaffen, als seinen Beitrag in einem aber eigentlich hoffnungslosen Kampf. Sein Bemühen mindere nicht einmal die eigene „Schuld“, wenn nicht seine Kunstprodukte eine andere Form von heilendem Ausgleich bewirkten: den Kunstgenuss bei seinem Publikum.

So steht der Künstler zwischen Scylla und Charybdis, wie die Meisten – wenn auch die Wenigsten sich dessen bewusst sind. Die Schönheit liege im Auge der Betrachter, heißt es; für Popp ist es so, besonders vor dem Hintergrund seines langen Umgehens mit Kunst und Design an der Fachhochschule. Deshalb zielen seine Arbeiten auf genau das, auf den Schönheitssinn der Betrachter. Die Ware aber hat bei Popp immer viel Beipack im Paket, den Hintersinn, die Skepsis, den Verweis auf das Wesentliche der Problematik Homo sapiens auf unserem wunder-baren „blauen“ Planeten.

Die Ausstellung zeigt vorwiegend Arbeiten, die aus dem Weggeworfenen, Gefundenen entstanden sind. Strände und Müllplätze sind die Schatz-Orte für Popp, deren „Rohstoffe“ er künstlerisch zu recyceln sucht. Aus dem tausendfachen Fundus lässt er „neue Wesen wachsen“, wie die Blumen des Bösen aus farbigen Kunst-stofffragmenten, die Muranoglasien aus Venezianischem Bruchglas und die in Gläsern „gezüchteten“ Homunkuli.


Frank Popp, lehrte von 1977 bis 2006 am Fachbereich Kunst und Design der Fachhochschule Hannover. Er lebt und arbeitet in Hannover
Datei:
Details2: 
Datei2:
Details3: 
Datei3:
Details4: 
Datei4:
Details5: 
Datei5:
Details6: 
cod: 
Sicherheit: 
LiLi:Ja
Li: 
PraeRaLiLi: 
Volkslauf: 
Gewerbe: 
GewerbeLimmer: 
Wahl: 
BzR: 
SaLi: 
SuedstadtBult: 
SuedstadtBultGewerbe: 
SuedstadtBultSicherheit: 
Verbergen: