| Details: | X Freunde
Von Felicia Zeller. Gastspiel des Theaters unterm Dach Berlin.
Eingeladen zum nachtkritik.de-Theatertreffen 2014 und nominiert für den Friedrich-Luft-Preis 2013!
Das »Stück des Jahres 2013« (Theater Heute) von Felicia Zeller zeigt drei Menschen in der Blüte ihrer Leistungsfähigkeit, die von den unterschiedlichen Anforderungen des Arbeitslebens und ihren eigenen Ansprüchen zerrieben werden.
Der Zwang zu permanenter Verfügbarkeit und Konzentration auf den Job, Stress und Zeitdruck lassen zwischenmenschliche Beziehungen verkümmern und erfüllende Lebenskonzepte werden zu utopischen Zielen. Ein lebenswertes, normales Leben ist unmöglich, wenn Hochleistung zur Norm wird. Bei den Figuren in Zellers Stück ist das Verhältnis der Menschen zur Arbeit aus dem Gleichgewicht geraten.
ANNE möchte als Chefin ihrer eigenen, neugegründeten Firma alles perfekt machen. Sie arbeitet permanent, auch zu Hause und im Urlaub. Mit ihrer Firma will sie Unternehmen zu Fragen der Nachhaltigkeit beraten.
Sie arbeitet an einem "Anti-Gleichgültigkeitskonzept" und möchte damit die Welt verbessern - vor lauter Arbeit wird ihr die eigene Umwelt dabei vollkommen gleichgültig. Sie ist so zwanghaft mit ihren Projekten beschäftigt, dass ihr Leben auseinanderfällt.
HOLGER, ihr Mann, ist gerade arbeitslos geworden. Er ist auf der Suche nach einem "normalen Leben" und möchte Anne unterstützen. Aber er ist irgendwann nur noch damit beschäftigt, auf Anne zu warten und versucht vergeblich, sie zu umsorgen. Er gerät in den Strudel ihres Arbeitsalltages - und geht darin unter.
PETER, ein Freund der beiden, ist ein erfolgreicher Bildhauer. Die Kunstwelt wartet auf Ergebnisse und auf den Höhepunkt seiner Skulpturenserie "X Freunde". Der Druck von außen und seine eigenen Ansprüche haben ihn in eine Krise geführt. Der Zwang, im Kunstbetrieb immer präsent zu sein lenkt ihn so von der eigentlichen Arbeit ab, dass er vollkommen blockiert ist.
Mit beißendem Humor, einer extrem verdichteten Sprache und in grotesker Überzeichnung gelingt Felicia Zeller eine präzise und hochaktuelle Darstellung moderner Arbeitswelt, in der der Leistungsdruck zum Taktgeber des gesamten Lebens geworden ist.
Ensemble Tilla Kratochwil, Jaron Löwenberg, Christoph Schüchner
Regie Stephan Thiel
Kostüm Halina Kratochwil Assistenz Julia Otte
Termine: 9. April
um 20 Uhr
Eintritt: 14 € / 10 € ermässigt
Die neue Produktion unserer Spielzeit 2014 »Netz.Haut«:
Waisen
Von Dennis Kelly.
In Dennis Kellys mehrfach ausgezeichnetem Stück »Waisen« wird Dannys und Helens romantisches Abendessen jäh unterbrochen, als Helens Bruder Liam blutüberströmt ins Zimmer platzt. Nicht sein Blut, sagt er. Auf der Straße sei ein Junge niedergestochen worden, er habe ihm bloß geholfen. Danny will die Polizei rufen, doch Helen hindert ihn daran: Ihr Bruder ist vorbestraft – besser keine Aufmerksamkeit erregen. Danny lässt sich überreden, seinen Schwager zu schützen und ahnt nicht, in welch fatales Geflecht aus Halbwahrheiten, Lügen und Liebe er sich damit verstrickt...
Welchen Preis sind wir bereit für unsere eigene Sicherheit zu zahlen? Anhand der kleinsten Zelle unserer Gesellschaft, der Familie, erkundet »Waisen« die Ängste und Loyalitäten, die uns dazu bringen, zu tun, was wir nicht tun sollten. Ein Lehrstück über die Angst vor dem Fremden - dort draußen und in sich selbst.
»Es gibt ein Gefühl in der Gesellschaft, dass wir alle Waisen sind. Wir trauen niemanden mehr, weder den Politikern, den Journalisten, noch nicht einmal mehr den Theatermachern. Es herrscht ein Gefühl des Verlassenseins. Mama und Papa sind verschwunden.« - Dennis Kelly
Regie führt Brit Bartkowiak (u.a. Deutsches Theater Berlin: Uraufführung von »Muttersprache Mameloschn«, Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2013), die von der Kritikerumfrage 2013 der »Theater Heute« zur zweitplatzierten Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt wurde.
Ensemble Lena Kußmann, Felix Lohrengel, Jonas Vietzke
Regie Brit Bartkowiak
Bühne & Kostüm Carolin Schogs Licht Alex Tripitsis
Premiere am 16. April 2014, 20 Uhr
Weitere Termine 18. / 19. / 23. / 25. / 26. / 30. April
2. / 3. / 7. / 9. / 14. / 16. / 17. / 21. Mai
jeweils um 20 Uhr
Eintritt 14 € / 10 € ermässigt
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