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Datum:13.11.13
Titel:

Unglaublich fruchtbar – von der Soul Side zur ökumenischen Bewegung

Link:www.soul-side-linden.de
Details:Christian Hennecke schreibt in seinem Blog einen Rückblick auf soul side linden:

“Vor 10 Jahren begann ein neuer Weg. Im Jahr 2003 fanden wir – ein kleines Team – uns zum ersten Mal bei einem Leiterkongress von Willow Creek wieder, in Oberhausen. Im Vorfeld hatte es Irritationen gegeben: ist es nicht ein wenig zu riskant, ein Treffen einer amerikanischen Freikirche zu besuchen. Aber wir hatten schon von Anfang an keine Bedenken´- und waren am Ende mehr als begeistert. Wir hatten nicht nur einen spannenden Kongress erlebt, bei dem wir als die wenigen Katholiken sehr herzlich willkommen geheißen wurden – die Orientierung der Megachurch hatte uns beeindruckt: reaching seekers – building believers. Genau das wurde ja immer mehr zur Frage: wie können wir Suchenden einen Weg eröffnen, wie können wir – aus unserer Tradition heraus – evangelisieren und Glaubenswege eröffnen.

Daraus wuchs ein zweiter Schritt. Wie geht “Evangelisation auf katholisch”? Wir wagten uns an kleine “Exposures”: die Friedenskirche in Braunschweig, die Freikirchliche Gemeinde in Hildesheim, und natürlich auch den Expowal in Hannover. Und wir begegneten Prof. Michael Herbst aus Greifswald zum ersten Mal. Wir lernten und die Leidenschaft wuchs: Suchenden einen Ort zu geben – Gottesdienste für Suchende gestalten, aber wie geht das?

Wir lernten Bischof John Finney kennen. Er berichtete von den 90er Jahren der anglikanischen Kirche. Nach einer finanziellen Katastrophe hatte die Kirche von England begonnen, sich neu auf Evangelisierung einzulassen. Und dabei hatten sie viele Formen und Orte ausprobiert – und eines entdeckt: die Menschen, die sich auf neue Glaubenswege einließen, sie suchten auch nach neuen Orten, wo sie gemeinsam ihren Glauben leben können. Und das waren in den meisten Fällen nicht die klassischen anglikanischen Gemeinden – sie gründeten neue… Überraschend für die anglikanischen Bischöfe. Aber sie hatten die Weisheit, wachsen und werden zu lassen, was entstand: fresh expressions of church…

Das faszinierte uns gemeinsam. Denn schon seit mehreren Jahren war ein Kontakt gewachsen zu den evangelischen Brüdern und Schwestern von den Missionarischen Diensten der Landeskirche Hannover. Und gemeinsam haben wir uns auch auf die Spur der anglikanischen Erfahrung gemacht: hinschauen und erleben, wie Fresh expressions aussehen. Was genau ist eine Kirche für Suchende?

Im Jahr 2007 kam die Gelegenheit. Das Bistum Hildesheim ermöglichte Zukunftsprojekte. Und wir schlugen das Projekt einer Kirche für Suchende vor. Auch wenn dieses Projekt in keiner Weise auf Erfahrungen gründete, fand es überall Zustimmung. Offensichtlich fand es überall Zustimmung. Es weckte Fantasie. Denn viele Menschen waren und sind offensichtlich auf der Suche nach neuen Orten der Beheimatung ihres Glaubens, Ihres Suchens. Und so gab es volle Zustimmung. Und wir suchten und fanden mit Annette Reus eine charismatische Persönlichkeit, die sich zutraute, dieses Projekt zu starten. Und in Pfarrer Wolfgang Beck und dem Stadtteil Hannover Linden Person und Ort, um es gut verbunden zu starten. Ein experimenteller Raum entstand, eine Gemeindegründung stand im Raum.

Und so kamen wir in Kontakt mit vielen, die auf einem solchen Weg waren. Denn Netzwerke gibt es viele. “Ecclesia attractiva” und “Emergent church” wurden unsere Adressen, an denen wir als katholische Exoten teilnehmen konnten. Und gleichzeitig wuchs ein ungeheuer großes Interesse an der kleinen, aber wachsenden Erfahrung von Soul Side Linden. Überdurchschnittliches Interesse, weil wir wohl genau eine Sehnsucht der Zeit getroffen haben: doch diese kleinen Erfahrungen – Veranstaltungen – Kontakte im Stadtteil, die Annette Reus mit großer Energie und Kreativität erschuf, und Menschen sammelte. Kaum tat sie es, wuchs das Interesse im ganzen deutschsprachigen Raum…

Eine wichtige Initiative war auch die ökumenische “Zeit des Meisters” mit Christina Brudereck. Sie machte deutlich: nur gemeinsam öffnen wir Räume, lernen wir, gastfreundlich zu sein, lernen wir neue Formen…

Soul Side Linden machte uns immer sensibler, für die Erfahrungen in England. Und als wir die Studienfahrten nach England machen wollten, haben wir vorher und nachher Studientage veranstaltet. Und gerade auch dank Soul Side Linden wurden wir für die katholische Kirche zum Anlaufpunkt vieler Zerstreuter Initiativen. Es gab bis dahin keinen Ort, wo sie hinkommen konnten. Die drei Reisen nach England vertieften diese Erfahrung, und sie vertieften die Leidenschaft, Kirche zu sein mit den Menschen, die suchen.

So entstand eine spannende Situation: auf der einen Seite die kleinen Erfahrungen und Initiativen, die Grenzen und Aufbrüchen eines Projektes wie Soul Side, das immer wieder unter Finanzierungsvorbehalt stand und doch keine wirkliche Gemeindegründung hervorbringen konnte, und das Echo, das die kleinen Aufbruchserfahrungen hatten – das war viel größer…

Und so entstand ein Traum, eine Antwort auf dieses Echo: Kirche hoch zwei ist wirklich die Frucht eines Weges, den wir ganz klein angefangen haben. Dass wir träumen konnten, so einen großen Kongress, das war die unerwartete und überraschende Frucht einer Intuition…Soul side Linden mag fragil, provisorisch, voller Fragen gewesen sein, aber daraus ist der Mut gewachsen zu einer ökumenischen Bewegung, die Kirche hoch2 heute ist. Das ist spannend, unerwartet… ein Abenteuer.

Offensichtlich ein geistliches Abenteuer: die Ergebnisse und Früchte eines kleinen und prekären Aufbruchs mit allen seinen Schwächen und Geburtsfehlern haben uns auf den Weg einer Kirche gebracht, die kommen wird: lebensraumsensibel, partizipativ, ökumenisch. Leitend sind dabei Begriffe wie “mixed economy” und “mission shaped church”: wo wir entdecken, dass Kirche sich lokal entwickelt, haben gewachsene und neue Formen Platz, entstehen viele neue Erfahrungen des Kircheseins, die alle Maß nehmen an den Lebenserfahrungen der Menschen… und so überall unterschiedlich sind.

Und so ist Soul Side Linden, selbst dann, wenn diese Erfahrung zu ende geht, der Öffner, die fruchtbare Wurzel für einen viel größeren Aufbruch unserer Kirchen: wir haben begonnen mit einem kleinen Projekt, und haben erlebt, wie daraus ein großer Sammelpunkt der Sehnsucht nach neuen Wegen des Kircheseins wurde. Und danach kommt noch mehr: Kurse für die, die Kirche weiterentwickeln wollen, Netzwerke, neue Begegnungen – und viele kleine und große Erfahrungen… Die Zukunft hat begonnen…”
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