Suche
 Alles  Suchen  Auswahl  Detail  Anmelden 

Datum:11.09.13
Titel:

Volkssternwarte Hannover e.V.: Sternenhimmel September 2013 ist online

Link:sternwarte-hannover.de
Details:Der Sternenhimmel im September/Herbstanfang/Mondsichel bei Venus

Dies ist die ausführliche Übersicht für alle astronomischen Ereignisse im Juli. Für die Eiligen haben wir noch das Astro-Stenogramm.

Schimmernde Milchstraßenwolken am Nachthimmel

Im September geht das Sommerhalbjahr zu Ende. Wenn die Sonne am 22. im Sternbild der Jungfrau den Himmelsäquator von Norden nach Süden überquert, ist Tag- und Nachtgleiche und nach unserem Kalender Herbstanfang. Für die Bewohner der Südhalbkugel beginnt an diesem Tag dagegen der Frühling.

Wenn man unseren blauen Planeten am Tag des Herbstanfanges vom Weltraum aus betrachten könnte, so erstreckte sich die sonnenbeschienene Hälfte der Erdkugel genau von Pol zu Pol, denn das Sonnenlicht fällt dann senkrecht auf die Drehachse der Erde. Mit der Weiterbewegung unseres Planeten auf seiner Umlaufbahn um die Sonne ändert sich aber die Beleuchtungssituation. Bis zum Winteranfang neigt sich der Nordpol immer weiter von der Sonne ab und wird daher nicht mehr von ihr bestrahlt. Und so beginnt mit unserem Herbstanfang am Nordpol die sechs Monate dauernde Polarnacht. Genau umgekehrt sind die Verhältnisse dann am Südpol. Dort erscheint die Sonne erstmals wieder über dem Horizont und strahlt anschließend ein halbes Jahr lang vom antarktischen Himmel.

In den ersten Septembertagen zeigt sich der Mond in abnehmender Phase am Morgenhimmel. Ein hübscher Anblick bietet sich gleich am 1., wenn die Mondsichel unterhalb des hellen Jupiter steht. Nach Neumond, am 5. im Sternbild Sextant, erscheint die junge Mondsichel erstmals wieder am frühen Abend des 8. und steht dann dicht beim Abendstern Venus. Man sollte nach dieser schönen Konjunktion aber rechtzeitig Ausschau halten, denn der Mond geht an diesem Abend bereits um 20.42 Uhr unter und Venus folgt ihm kurz darauf.

Einen Abend später steht der Mond unterhalb von Saturn, der aber in der Dämmerung nur noch mühsam zu erkennen sein wird. Der Ringplanet beendet in diesem Monat seine Sichtbarkeitsperiode, und die horizontnahe Begegnung mit Venus am 19. wird sich allenfalls noch im Fernglas beobachten lassen.

Der Vollmond tritt am 19. im Sternbild der Fische ein. An diesem Abend kommt die helle Mondscheibe um 19.08 Uhr über den Osthorizont, bleibt dann dann die ganze Nacht über am Himmel und geht erst am nächsten Morgen um 8.13 Uhr im Westen unter. Mit dem letzten Viertel, am 27. im Sternbild Orion, zieht sich der Mond an den Morgenhimmel zurück, wo er am 28. zum zweiten Mal in diesem Monat dem hellen Jupiter begegnet.

Unsere Karte gibt den Anblick des Septemberhimmels gegen 23 Uhr wieder. Zu dieser Zeit nähert sich der bekannte Große Wagen am Nordhimmel bereits seiner tiefsten Stellung. Das Sommerdreick aus den hellen Sternen Wega (in der Leier), Deneb (im Schwan) und Atair (im Adler) ist jetzt bereits nach Südwesten abgerückt. Niedrig im Süden zeigt sich der Steinbock, der zwar eine einprägsame Dreiecksform hat, aber wegen seiner lichtschwachen Sterne nur in wirklich dunklen Nächten zur Geltung kommt. Ebenso unauffällig und für sternkundliche Anfänger schwer zu finden sind die Sternbilder Wassermann und Fische am Südosthimmel. Viel lohnender ist die Szenerie im Nordosten, wo der Fuhrmann soeben aufgegangen ist und Perseus und Cassiopaia bereits hoch am Himmel stehen.

Septembernächte sind gut geeignet, um die faszinierend schimmernden Sternwolken der Milchstraße zu beobachten. Wichtig ist hierfür allerdings ein dunkler Standort ohne Aufhellung durch irdische Lichtquellen – innerhalb von Städten wird man die Milchstraße kaum erkennen. Außerdem darf auch der Mond den Himmel nicht zu sehr aufhellen, so dass sich die erste Septemberwoche und dann wieder die letzten Tage des Monats eignen.

Die hellsten Milchstraßenpartien durchziehen die Sternbilder Schwan und Adler bis hinab zum Schützen am Südwesthorizont. Schwächere Partien erkennt man noch auf der anderen Himmelsseite, wo sie durch Cassiopeia und Perseus bis hinab zum Horizont im Nordosten verlaufen.

Dass es sich bei diesem milchigen Schimmer am Himmel um nicht aufgelöste Wolken schwacher Sterne handelt, hatte schon Demokrit um das Jahr 440 v. Chr. vermutet. Aber erst Galilei konnte dies im Jahr 1610 durch Beobachtungen mit seinem bescheidenen Fernrohr bestätigen. Heute löst bereits jedes handelsübliche Fernglas das Milchstraßenband in ein beeindruckendes Sternengewimmel auf.

Es hat allerdings lange gedauert, ehe die Astronomen die räumliche Struktur unserer Galaxis (die ebenso wie die namensgleiche Himmelserscheinung als “Milchstraße” bezeichnet wird) einigermaßen entschlüsseln konnten. Während sich bei manchen anderen Galaxien schöne Spiralarme beobachten ließen, wurde erst ab dem Jahr 1950 nach und nach klar, dass auch das Milchstraßensystem Spiralarme besitzt. Solche Spiralarme treten deshalb auffällig hervor, weil sie durch viele leuchtkräftige, weißblaue Sterne und rötliche Wasserstoffnebel markiert werden.

Auch unsere Sonne liegt in einem solchen Spiralarm, dem sogenannten lokalen Arm.

Ebenso gehören alle sichtbaren Sterne des Nachthimmels zu diesem Arm und auch die weit im Hintergrund schimmernden Milchstraßenwolken im Schwan. Die Partien in Cassiopeia und Perseus markieren dagegen den weiter außen in der Milchstraße gelegenen, 5000 – 8000 Lichtjahre entfernten Perseusarm. Weitere Spiralarme liegen zwischen uns und dem rund 27 000 Lichtjahre entfernten Milchstraßenzentrum, das weit hinter den Sternen des Schützen zu denken ist.

Dort im Zentrum verbirgt sich ein geheimnisvolles Schwarzes Loch mit einer Masse vom Viermillionenfachen unserer Sonne. Mit Spannung haben die Astronomen daher im Sommer das Schicksal einer Gaswolke verfolgt, die sich fast auf Kollisionskurs mit dem Schwarzen Loch befand. Sie wurde bereits im Jahr 2011 mit dem “Very Large Telescope” der Europäischen Südsternwarte (ESO) entdeckt. Nach jüngsten Beobachtungen hat die Wolke diese Begegnung offenbar überlebt, wurde allerdings durch die enormen Gezeitenkräfte am Schwarzen Loch extrem auseinandergezogen.

In diesem Monat lohnt auch ein Blick auf den morgendlichen Sternenhimmel. Gegen 5 Uhr sind im Südosten nämlich schon die glanzvollen Wintersternbilder rings um den Orion aufgezogen. Und man kann dort auch zwei helle Planeten beobachten. Jupiter steht im Sternbild der Zwillinge und ist gar nicht zu verfehlen, denn er ist weit und breit das hellste Gestirn. Zur Monatsmitte geht er bereits um 0.40 Uhr auf. Der lichtschwächere Mars ist schräg links unterhalb von Jupiter zu finden und kommt Mitte September gegen 3 Uhr über den Horizont.
Datei:
Details2:Der Sternenhimmel über Hannover am 15.09.13 um 23.00 Uhr MESZ.
Datei2:
Details3: 
Datei3:
Details4: 
Datei4:
Details5: 
Datei5:
Details6: 
cod: 
Sicherheit: 
LiLi:Ja
Li: 
PraeRaLiLi: 
Volkslauf: 
Gewerbe: 
GewerbeLimmer: 
Wahl: 
BzR: 
SaLi: 
SuedstadtBult: 
SuedstadtBultGewerbe: 
SuedstadtBultSicherheit: 
Verbergen: