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Datum:23.08.13
Titel:

Kommentar von Pipo zu Hochbahnsteigen: Zum 1000. Mal und ohne Ende – Linie D

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Details:Auf der Marktstraße, der Hauptstraße der Weltstadt San Francisco, befinden sich alle 400 – 500 m kleine „Warzen“, das sind etwa 80 cm hohe Plattformen von ca 1m x 1m mit einer kleinen Rampe. Über diese Rampe kommt man relativ gut mit Rollstuhl / Rollator / Kinderwagen in die schönen alten Trams aus ganz Amerika, die Touristen und Einheimische die Marktstraße hoch und runter befördern.
In der selbsternannten „Weltstadt“ Hannover würden wegen der Länge der Trams vielleicht zwei „Warzen“ pro Haltestelle ausreichen, aber mit deutscher Gründlichkeit werden kilometerlange Bahnsteige auf Brücken (Benno-Ohnesorg-Brücke am Schwarzen Bär, Schnellstraßenbrücke an der Wallensteinstraße, Noltemeyerbrücke in der Oststadt) möglichst außerhalb der Wohnbebauung errichtet, damit Oma Meyer mit ihrem Rollator auch möglichst weit von der Falkenstraße oder so laufen darf.
Wer immer sich diesen Schwachsinn ausdenkt, fährt selten Straba.
Damit der Arbeitslose oder Harz IV Empfänger nicht auf dumme Gedanken kommt, wird natürlich auch die Haltestelle Clevertor aufgehoben, das faule Pack soll doch vom Steintor oder Goetheplatz laufen !
Am Bahnhof wird’s endlich richtig nett – die sowieso chronische Stauecke an der schmucken Verfassungsbrecher (= Ernst- August) Galerie bekommt jetzt noch Besuch von den Fahrgästen der Linie 10. Nett. Wie sollen die dann zum Bahnhof kommen oder in das U-Bahnnetz umsteigen? Dem weisen Stadtrat der Weltstadt scheint's egal, manchmal helfen dann auch „Notlügen“, um sich diese Verkehrsführung schönzureden.
Das Schauspielhaus kann man getrost abhängen, was soll dort das Strabapublikum – der Bildungsbürger kommt ökologisch korrekt mit dem eigenen Fahrzeug (zu den ausreichenden Parkplätzen) oder mit der Taxe.
Dass eine gerade frisch renovierte Trasse wieder abgehängt wird – durch die jährlichen Fahrpreiserhöhungen kann viel Schwachsinn ausgebügelt werden...
Dabei hatte ausgerechnet die vielgescholtene Üstra eigentlich eine prima und vor allem spottbillige Lösung: Wir lassen ab Goetheplatz alles wie es ist, eine 10 fährt weiter zum Aegi, die andere 10 durch die Humboldstraße in den Tunnel zum Bahnhof. Im Wechsel. Zu kompliziert für die blöden Lindener? Oder zu elegant und zu einfach – und vor allem wahrscheinlich viel zu billig. Und kein bisschen innovativ – Mist aber auch!

Schade !

Hans-Jürgen Riefkogel
selber eingeschränkt mobil
Linden-Nord
20.08.2013
Datei:
Details2:Eine "Warze" in San Francisco: Wenig Aufwand, leichter Einstieg
Datei2:
Details3:
Pipo in San Franzisco
Ein Straßenbahnfahrer in San Francisco war ebenso etwas besonderes wie sein Gefährt. Einerseits waren sämtliche Bahnen der Linie F aus den ganzen vereinigten Staaten, teilweise auch aus Europa zusammen gesucht und keine war jünger als 50 Jahre. Andererseits schien er es darauf angelegt zu haben, den Geschwindigkeitsrekord von einem Endpunkt der StraBa zum anderen Endpunkt aufzustellen: Er beschleunigte die alte Tram, dass die Fahrgäste in die Sitze gedrückt wurden, um dann wieder scharf abzubremsen und erreichte damit, dass sich ganz schnell festgehalten wurde. Aber die Fahrgäste schienen in San Francisco auch diesen Michael Schuhmacher des Trambahnwesens, wie so vieles in ihrer Stadt, zu tolerieren.
Als ich einstieg und mich als “handicaped” zu erkennen gab (deren sowie der Seniorenfahrpreis beträgt nämlich nur 0,50 anstatt 1,50$) wurde ich sofort belehrt, dass das in San Franscisco “disabled” heiße, mit einem anschließenden Wortschwall über diesen Unsinn, weil Menschen, die “disabled” sein, nun mal “handicaped” sind, da nützen auch diese Wortspielereien nichts. Den Rest habe ich nicht verstanden, weil es in seinem breiten Amerikanischen, das er noch mit Apfel im Mund, an dem er während der ganzen Fahrt nagte, verschluckte.
Die Gruppe Texaner wurde gleich im Rudel abgefertigt und als sie ausstiegen mit einem lauten Schimpfwort bedacht, was einige Leute in der StraBa auflachen ließ, eine Dame aber zu dem Kommentar hinriss, dass man das aber nicht sage. Darauf zuckte der Fahrer mit den Schultern und meinte, Texaner seien doch nun einmal so, was von mehreren Fahrgästen lautstark bestätigt wurde.
Schwarzfahren schien er zu fördern. In San Francisco zahlt man noch vorne beim Fahrer, der aber kein Wechselgeld raus gibt. Wer nur zwei Dollarscheine für sein 1,50 Dollar-Ticket hat, hat eigentlich Pech gehabt. Nicht bei unserem Fahrer: Eine Dame hatte nur einen 10-Dollarschein und suchte verzweifelt nach Kleingeld. Unser Mann sagte, dass sei alles ok, sie solle sich hinsetzen. Sie fragte sicherheitshalber nach und wurde mit einem freundlichen aber bestimmenten “It’s all right Madame” entlassen. Sie stand noch 5 Minuten fassungslos und freudestrahlend im Gang, wäre nur fast bei einem der riskanten Bremsmanöver hingefallen.
Einen japanischen Touristen, der umständlich Kleingeld zusammensuchte, schickte er mit einem barschen “Sit down overthere” in den Wagen. Der Japaner guckte mich, da ich direkt hinter dem Fahrer saß, hilfesuchend an. Ich antwortete, dass der Fahrer eben so sei.
Der Satz, das der Fahrer ebenso so sei, wechselte noch öfter zwischen dem Japaner und mir.
Als eine junger, dynamischer Yuppie einstieg und zur “Southcoast” wollte, schüttelte unser Fahrer den Kopf und meinte, dass es die “southcoast” in Miami gäbe, man glücklicherweise bekanntlich in San Francisco sei.
Dieser Kommentar nötigte den Yuppie zu einer aufwendigeren Erklärung, die stoisch zur Kenntnis genommen wurde.
Inzwischen stiegen immer mehr Fahrgäste aus und bedankten sich beim Fahrer für den netten Trip mit ihm.
Ein Althippie mit zwei Einkaufstüten (Papier versteht sich) wurde mit einem angedeuteten Gitarrenriff und dem Spruch, dass nun wohl auch Altrocker die Tramway benutzen, empfangen, woraufhin dieser dem Fahrer gleich eine Tüte Müsli geben wollte, die aber dankend abgelehnt wurde.
Dann wurde der Yuppie über Mikrophon nach vorne zitiert, weil er jetzt aussteigen müsse, da an der nächsten Ecke der Bus an den Strand führe. Unsicher verließ der Yuppie die Bahn, während der Fahrer nochmals den Kopf schüttelte: “Southcoast, southcoast...”
Jede Station wurde übrigens, wenn unser Mann nicht gerade anders beschäftigt war, wortreich und witzig mit touristischen Erklärung (üblich für die Market Street Linie) angekündigt.
Als ich ihn dann fragte, wieviele Stationen es noch zur Valencia (street) seien, entwickelte sich ein unvorhergesehener Disput über die englisch/amerikanische Aussprache von Valencia. Ich versuchte es spanisch (Balensia), wurde nur schief angesehen, dann versuchte ich es wie Bvälensiä. Der Fahrer schien mich zu mögen, weil er dieses Kauderwelsch tolerierte.
Zum Abschied wünschte ich ihm, dass er seinen Humor nicht verlieren möge. Dass schien ihm zu gefallen, weil er sich bedankte...

Pipo
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