Suche
 Alles  Suchen  Auswahl  Detail  Anmelden 

Datum:24.05.13
Titel:

Felix Gebhard (Drone / Ambient / Indie) in der Galeria Lunar, am 24.05.2013

Link:www.galeria-lunar.de
Details:Felix Gebhard ist einer von den Guten. Seine Musik ist wie seine Persönlichkeit: warm, ehrlich, echt. Während die Szene hektisch mit Coolsein und Wichtigtuerei beschäftigt ist, konzentriert er sich auf das Wesentliche. Er komponiert seine Musik, entwickelt sie kontinuierlich weiter und bleibt dabei mit beiden Beinen auf der Erde. Achtzehn Jahre lang hat sich Felix Gebhard in erster Linie auf Home Of The Lame konzentriert. Dabei stützte er sich auf seine wundersam eindringliche Stimme, um die herum er ehrgeizig an der Perfektionierung seines Songwritings arbeitete. Die Texte waren so persönlich, dass man immer wieder dachte, man würde direkt angesprochen – und damit gelegentlich sogar Recht hatte. Für die Zweifler und Sucher war es immer ein Leichtes, sich in seiner Alltagslyrik wiederzufinden, denn sie ließ Unklarheit als einen legitimen Zustand gelten. Die harmonisch-melodische Schönheit der Songs war dabei stets in Felix’ ureigenes Navigationssystem eingearbeitet, in dem Eckpunkte wie Unabhängigkeit und Individualität eine wichtige Rolle als philosophische Koordinaten spielen. Der norddeutsch-trockene und oft selbstironische Humor auf der Bühne, die regelmäßigen Querverweise auf Hardcore-Bands und vermeintliche Kleinigkeiten wie die Mike Watt-Aufkleber auf der Gitarre konterkarierten das musikalisch eher traditionell orientierte Songwriter-Genre. In letzter Zeit waren dann einige massive musikalische Umbrüche zu beobachten. Im Internet tauchten alsbald Drones, Field Recordings und Ambient-Skizzen auf. Das überraschte selbst diejenigen, die über seine jüngsten musikalischen Entwicklungen informiert waren. Das Resultat ist sein neues Album “Wise Words For Elmore Bubbles”, eine 30-minütige Komposition, die lediglich aus Vinylgründen in zwei Segmente unterteilt ist, am 05.04.13 auf Groove Attack veröffentlicht und u.a. auch in der GALERIA LUNAR aufgeführt wird. Die Sounds und Effekte widersprechen nicht mehr den akustischen Gitarren und einprägsamen Gesangslinien – vielmehr bedient sich Felix all dieser Elemente und entwickelt mit sicherer Hand eine kohärente Erzählstruktur. Und er schafft es, diese narrative Dynamik über die gesamte Länge aufrecht zu erhalten. Die nachmittägliche Stimmung zu Beginn des Stückes wird im weiteren Verlauf langsam dunkler, und spätestens im zweiten Teil findet sich der Hörer in psychedelischen Traumsequenzen wieder. Die klangmalerische, quasi-visuelle Herangehensweise deutet darauf hin, dass Felix seine Musik vorsichtig näher an eine andere alte Liebe, die Fotografie, rückt. Am Ende steht die Rückkehr zu melodischen Versatzstücken aus dem ersten Teil und es endet, wie es begann: in Frieden. Die eingangs erwähnte Wärme findet sich neben dem textlichen Aspekt in der klanglichen Ästhetik wieder. Bei aller Abstraktion und Progression herrscht keine elektronisch-digitale Synthetik, sondern ein organischer und sehr greifbarer Vibe, der von Saiten, Stimmbändern, Tasten, Reglern, Knöpfen, Kabeln und Effektgeräten bestimmt wird. Somit sind Format, Instrumentierung und Umsetzung zwar neu, doch das Gefühl bleibt, wie es war. Und darüber kann man froh sein, denn es steht weiterhin fest: Felix Gebhard ist einer von den Guten.
(Text: Jochen Gutsch)
Datei:
Details2: 
Datei2:
Details3: 
Datei3:
Details4: 
Datei4:
Details5: 
Datei5:
Details6: 
cod: 
Sicherheit: 
LiLi:Ja
Li: 
PraeRaLiLi: 
Volkslauf: 
Gewerbe: 
GewerbeLimmer: 
Wahl: 
BzR: 
SaLi: 
SuedstadtBult: 
SuedstadtBultGewerbe: 
SuedstadtBultSicherheit: 
Verbergen: