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Datum:07.02.13
Titel:

Volkssternwarte Hannover e.V.: Der Sternenhimmel im Februar

Link:sternwarte-hannover.de
Details:Im Februar geht es mit dem Sonnenstand deutlich aufwärts

Unser Tagesgestirn wandert durch den Steinbock und erreicht am 16. das nächste Tierkreissternbild, den Wassermann. Der Bogen, den die Sonne über den Taghimmel zieht, wird im Monatsverlauf höher und länger. Liegen zwischen dem Sonnenauf- und Untergang anfangs rund neun Stunden, so sind es am Monatsende bereits fast zwei Stunden mehr. Der Mond zeigt sich in den ersten Februartagen am Morgenhimmel und erreicht am 3. das letzte Viertel im Sternbild der Waage. An diesem Morgen ist oberhalb vom Halbmond der recht helle Ringplanet Saturn zu sehen. Eine Woche später, am 10., zieht der Mond zusammen mit der Sonne über den Taghimmel – es ist Neumond.

Bereits am 11. erscheint die haarfeine junge Mondsichel wieder in der Abenddämmerung tief im Westen, wo sie bereits um 19.24 Uhr untergeht. Bei dunstfreier Sicht bis zum Horizont zeigt sich an diesem Abend gegen 18.20 Uhr schräg links unterhalb vom Mond der Planet Merkur, und unter Merkur lässt sich im Fernglas eventuell noch der lichtschwächere Mars erspähen. Am 18., einem Tag nach dem ersten Viertel, begegnet der Erdtrabant dem strahlend hellen Jupiter. Auch Aldebaran, der rötliche Hauptstern des Stiers, steht dann ganz in der Nähe. Am 25. wird Vollmond erreicht. Dabei hält sich der Mond im Sternbild des Sextanten auf. Der Sextant ist ein unscheinbares Sternbild unterhalb des Löwen und gehört nicht zu den Tierkreissternbildern. Dass der Mond in einem Nicht-Tierkreissternbild steht, mag vielleicht manchen Leser verwundern, sagt man doch gemeinhin, dass unser Trabant den Tierkreis entlangwandert. Aber dies trifft genau genommen nicht zu, denn der Mond umpendelt im Monatsverlauf die exakte Tierkreislinie (Ekliptik) und kann sich dabei bis zu fünf Grad von ihr entfernen. Dies ist beim jetzigen Vollmond der Fall, und so sehen wir ihn außerhalb der Ekliptik im Sternbild des Sextanten.

Der sonnennahe Merkur zeigt sich vom 10. bis 22. Februar in der Abenddämmerung. Die günstigste Beobachtungszeit verschiebt sich in diesem Zeitraum von 18.20 Uhr auf 18.45 Uhr. Bei klarer Horizontsicht ist Merkur dann als nicht sehr auffälliges Sternchen dicht über dem Westhorizont zu finden. Unsere Karte gibt den Himmelsanblick für 22 Uhr wieder. Dann ist am Osthimmel schon der Löwe aufgegangen, ein erster Vorbote des Frühlings. Links davon, im Nordosten, steigt der Große Wagen am Himmel höher. Der Orion und die übrigen Wintersternbilder sind nun schon nach Südwesten abgerückt, lassen sich aber noch gut beobachten. Viele ihrer hellen Sterne, wie Beteigeuze und Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Aldebaran im Stier, verleihen dieser Himmelsgegend besonderen Glanz. Sie werden aber noch weit übertroffen vom imposant strahlenden Jupiter, der sich jetzt im Sternbild Stier, unweit von Aldebaran, aufhält. Jupiter beherrscht den Abendhimmel und geht erst weit nach Mitternacht unter. Die dunklen Bänder und hellen Zonen seiner Atmosphäre lassen sich schon in kleinen Amateurfernrohren erkennen. Faszinierend ist auch das Spiel seiner vier hellen Monde, die als kleine Sternchen unweit des Planeten bereits im Fernglas zu sehen sind. Manchmal werfen die Monde auch ihre Schatten auf die Jupiterscheibe oder werden durch den Jupiterschatten verfinstert. Solche Erscheinungen lassen sich allerdings nur im Fernrohr beobachten.

In der zweiten Nachthälfte zeigt sich auch der nach Jupiter zweitgrößte Planet, Saturn. Er hält sich im Sternbild Waage auf und geht zur Monatsmitte um Mitternacht auf. Zwar besitzen auch Jupiter, Uranus und Neptun Ringe. Sie sind aber mit Amateurmitteln nicht zu beobachten. Das wunderschöne Ringsystem des Saturns ist dagegen ein Highlight jeder Beobachtungsnacht.

Am 15. Februar kommt es zu einem astronomischen Ereignis, das auch in den Medien Schlagzeilen machen wird: Ein kleiner Asteroid mit der wissenschaftlichen Bezeichnung 2012 DA14, ein Gesteinsbrocken von etwa 50 Metern Größe, fliegt ungewöhnlich dicht an der Erde vorbei. Der geringste Abstand zu unserem Planeten wird gegen 20.25 Uhr erreicht und beträgt nur 34?000 Kilometer, also kaum den dreifachen Erddurchmesser. Das ist dichter als die Bahnen der Kommunikationssatelliten, die ungefähr 42?000 Kilometer über der Erde kreisen. Von der Existenz dieses kleinen Himmelskörpers wissen die Astronomen erst seit seiner Entdeckung vor knapp einem Jahr. Die Befürchtung, der Asteroid könne bei dieser Begegnung auf die Erde stürzen, ist aber unbegründet. Seine Bahn ist inzwischen so genau bekannt, dass man eine Kollision mit der Erde jedenfalls für den jetzigen Vorbeiflug ausschließen kann. Sichere Aussagen über eine mögliche Bedrohung in der Zukunft sind allerdings derzeit noch nicht möglich. Immerhin zählt dieser kosmische Brocken zur großen Gruppe der PHOs (Potentially Hazardous Objekts) , also jener Asteroiden, die eine potenzielle Gefahr für die Erde darstellen. Für Hobbyastronomen ist interessant, dass dieser Asteroid bei seiner Erdpassage für einige Stunden hell genug wird, um ihn in kleinen Fernrohren verfolgen zu können. Zwischen 21 Uhr und 22 Uhr erreicht er etwa die achte Größenklasse und ist dann sogar im Fernglas als schwacher Lichtpunkt zu sehen. Bis Mitternacht wird seine Helligkeit aber schon wieder auf etwa elfte Sterngröße abgefallen sein, sodass man dann schon ein besseres Fernrohr braucht, um ihn zu erkennen.

Wer selbst nach dem Asteroiden Ausschau halten will, muss natürlich entsprechend der jeweiligen Uhrzeit am richtigen Ort suchen. Das ist allerdings nicht ganz einfach, weil sich der Asteroid ungewöhnlich schnell durch die Sternbilder bewegt: Er verändert seine Position um bis zu einer Mondbreite pro Minute! Dabei zieht er zwischen 21 Uhr und Mitternacht vom Osthimmel (links vom Löwen) über den Großen Wagen bis zum Sternbild des Drachen hoch am Nordhimmel. Ohne eine genaue Aufsuchekarte dürfte es also ziemlich aussichtslos sein, nach diesem Objekt zu suchen. Individuelle Ephemeriden (Listen mit den Positionen) für den eigenen Beobachtungsort kann man sich im Internet zum Beispiel unter der Adresse newton.dm.unipi.it/neodys erstellen.


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