| | Datum: | 12.05.02 | | Titel: | stadtteilforum linden-süd:
SOS an OB und Rat | | Link: | | | Details: | stadtteilforum linden-süd
Kontaktadresse:
Gemeinwesenarbeit Linden-Süd
Allerweg 3-7 / 30449 Hannover
Sprecher/innen:
- Anne Barkhoff
- Dietmar Klatt
- Siggi Rohloff
Herrn Oberbürgermeister Schmalstieg
und den Rat der Stadt Hannover
Rathaus
Trammplatz 2
30159 Hannover
Hannover, 02.05.02
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf der letzten Sitzung des Stadtteilforums Linden-Süd berichtete die Stadtverwaltung, dass der Stadtteil Linden-Süd in diesem Jahr nicht mit Mitteln aus dem Quartierfond rechnen könne. Die im Haushalt der Stadt für Linden-Süd vom Rat eingesetzten 38.500 € würden voraussichtlich vom Kämmerer nicht ausgezahlt. Gefördert werden sollten ausschließlich Stadtteile, die bereits in das Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen seien. Als SprecherInnen des Stadtteilforums pro-testieren wir gegen diese Absicht und setzen uns für die Auszahlung der Mittel ein.
Das Stadtteilforum Linden-Süd ist aus der Werkstatt zur Stadtteilentwicklung vom 22.01.2000 hervorgegangen. Seit März 2000 tagt das Forum mit Ausnahme der Sommerferien an jedem ersten Donnerstag im Monat. Zu jedem Treffen kommen 35 – 50 Personen. Aus dem Stadtteilfo-rum heraus haben sich Arbeitsgruppen für Kinder und Jugend, Wohnumfeld, Kultur (Flip-Forum) und Lokale Ökonomie gebildet. Ein ermutigender und sehr breiter Prozess der Bürgerbeteiligung und –aktivierung zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen in unserem Stadtteil ist in Gang gekommen.
Wie Sie wissen, ist Linden-Süd einer der ärmsten Stadtteile Hannovers, hat den höchsten Aus-länderanteil überhaupt, die vierthöchste Arbeitslosenrate, große Probleme mit Drogenhandel und –konsum usw. Um so größer ist das bürgerschaftliche Engagement für den Stadtteil zu bewerten, das nun schon über zwei Jahre andauert. Dieses Engagement braucht aber eine verlässliche Unterstützung seitens der Stadt. Auch wenn alle Arbeitsgruppen bemüht sind, Projektmittel bei Dritten einzuwerben, wird es ohne kommunale Hilfe nicht gehen.
Wir halten es für eine große Gefahr, dass dieser Aktivierungsprozess der Einwohnerinnen und Einwohner jetzt finanziell ausgetrocknet wird und die Hoffnungen auf konkrete Verbesserungen nachhaltig enttäuscht werden. Wir hatten uns daher über den Ratsbeschluss zur Einsetzung von Mittel für Linden-Süd gefreut, auch wenn diesmal nur im Verwaltungshaushalt und nicht im Ver-mögenshaushalt Geld bereitgestellt wurde. Dass dieser politische Wille des Rates von der Ver-waltung völlig ins Gegenteil verkehrt werden soll, ist u.E. allein mit der finanziellen Lage der Stadt nicht zu begründen. Wir bitten Sie uns mitzuteilen, ob diese Absage an Linden-Süd nunmehr das letzte Wort der Stadt bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Kopie an den Bezirksrat Linden-Limmer, z.H. Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke
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