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Datum:30.10.03
Titel:Neue Presse v. 30.10.2003: Toberaum wird zur Kunsthalle
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Details:Junge Besucher des Spielhauses Linden haben ihre Welt in bunten Farben gemalt.

Tobias kommt gern ins „Spielhaus“ in der Walter-Ballhause-Straße in Linden. Der Zwölfjährige hat das Gebäude mit den bunten Gardinen vor den Fenstern detailgetreu gemalt. Auch einige andere Kinder haben das Haus als Motiv, andere haben mit Tusche, Wachs oder Buntstiften Rutschen und Schaukeln auf ihrem Lieblingsspielplatz auf Papier gebannt. Unter dem Motto „Kinder malen ihre Welt“ haben Mädchen und Jungen aus Linden-Nord in den Herbstferien den Stadtteil aus ihrer Sicht gemalt „Die Spielsituation ist gerade in Linden problematisch. Einige Erwachsene finden die Kinder zu laut, schreien oder pöbeln sie zum Teil sogar an“, sagt Barbara Mann, Mitarbeiterin im Sozial-CenterLinden, einer Einrichtung des Diakonischen Werks.

Die Idee für das Malprojekt war bei einer erstmaligen Zusammenarbeit von Spielhaus und Sozial-Center entstanden. Zentrale Fragen der Malaktion waren „Wo kann ich spielen?“ und „Was erlebe ich beim Spielen mit Kindern und Erwachsenen?“.

Die Bilder waren keineswegs düster gemalt. Im Gegenteil: Viele der Sechs- bis 13-Jährigen wählten bunte, strahlende Farben und zeigten viel Liebe fürs Detail. Ihre Bilder werden am 12. November um 17 Uhr für Freunde, Eltern und Geschwister in einer Ausstellung im Spielhaus präsentiert. „Wir werden den Toberaum in eine richtige Kunsthalle verwandeln. Für die Gäste gibt’s dann Tee, Kaffee und Kekse“, kündigt Barbara Mann an.

Das Spielhaus gibt es seit 21 Jahren. Unter seinem Dach haben sich eine Kindergruppe der Arbeiterwohlfahrt, ein Kinderladen in Elterninitiative und ein Offene-Tür-Angebot des Caritasverbandes angesiedelt. „Wir bieten den Kindern hier ein breites Angebot im kreativen und sportlichen Bereich sowie in der Vermittlung sozialer Kompetenzen“, sagt Matthias Wenzel, Sozialpädagoge beim Caritasverband. Rund 50 Kinder unterschiedlicher Nationalität nutzen täglich von 13 bis 17 Uhr das Angebot. Außer Mittagessen, Hausaufgabenhilfe oder Spielaktionen bietet die Einrichtung für einige Kinder auch einen Familienersatz: Sie erhalten Zuwendung und Aufmerksamkeit, die sie zu Hause vielleicht nicht bekommen.

Für die Betreuung sind die Sozialpädagogen Matthias Wenzel und Renate Kaiser sowie Honorarkräfte zuständig. Vervollständigt wird das Team seit Herbst 2000 von einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Eine Spieltherapie sei nötig geworden, weil einige Kinder starke Verhaltensauffälligkeiten wie Ruhelosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen oder eine hohe Gewaltbereitschaft gezeigt hätten, sagen die Betreuer. Mit Hilfe der Spieltherapie seien Störungen reduziert und das Sozialverhalten der betroffenen Kinder verbessert worden.

Die Fortsetzung dieses therapeutischen Zusatzangebotes ist jedoch gefährdet: Bis zum Herbst vergangenen Jahres wurde die halbe Stelle noch von der Stadt bezahlt. Seitdem müssen diese Kosten - rund 26 800 Euro im Jahr - aus Stiftungen und Privatspenden aufgebracht werden. „Bis zum Frühjahr 2004 kann der Therapeut noch bezahlt werden“, sagt Wenzel. „Danach müssen wir sehen, wie es weitergeht.“ vh

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