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Datum:30.10.03
Titel:Neue Presse v. 30.10.2003: Händler und Kunden vermissen die Werners
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Details:Die Stadt hat jetzt einem alten Ehepaar verboten, seinen Trödel auf dem Lindener Markt zu verkaufen.

Viele Marktbesucher in Linden kennen Ilse und Erhard Werner, manche persönlich, andere vom Sehen. Bis vor vier Wochen standen die beiden 76-Jährigen etwas abseits des Wochenmarktes an der Ecke der Musikkneipe „Gig“ und boten auf einer Decke kleine Haushaltsgegenstände zum Kauf an: Besteck, Vasen, Kerzenständer oder selbst gestrickte Pulswärmer. Die Marktbesucher haben die freundliche Frau mit den weißen Haaren und ihren meist lächelnden Mann ins Herz geschlossen. Viele Lindener kamen häufig vorbei, um kurz zu klönen, und einige Mütter besuchten mit ihren Kindern regelmäßig „Oma“ und „Opa“ Werner. Damit ist nun Schluss: Nach acht Jahren musste das Ehepaar jetzt seine sieben Sachen packen.

Es sei nicht erlaubt, ohne Standgebühr zu zahlen am Lindener Marktplatz zu stehen und Trödel zu verkaufen, sagt Petra Mahramzadeh vom städtischen Markt- und Veranstaltungswesen. Die Stadt habe die beiden lediglich über Jahre geduldet. „Wenn das Ehepaar Werner weiter am Lindener Marktplatz stehen dürfte, wollen das andere Händler natürlich auch. Wir müssen alle gleich behandeln, sonst gibt es Unruhe“, fügt sie hinzu. Auch für die Kinder und alten Leute, die auf der Lister Meile regelmäßig ihren Trödel verkauft haben, ist nun Schluss. Falls sie ihre kleinen Stände trotzdem aufbauen, drohen Geldstrafen.

Seit die Marktleitung den Stand der Werners verboten hat, kommt das Ehepaar jeden Sonnabend auf den Lindener Marktplatz und fragt, ob es den Marktbeschickern zur Hand gehen kann. Erhard Werner hilft dann beim Aufräumen und schleppt Kisten, seine Frau unterstützt hin und wieder eine alte Dame beim Kuchenverkauf. „Auf das Geld kommt es uns nicht an. Die Kontakte hier auf dem Markt sind für uns so wichtig“, sagt Ilse Werner. Sie habe bis zu ihrem 65. Lebensjahr gearbeitet und brauche einfach die Beschäftigung. Deshalb macht es ihr auch nichts aus, bei Wind und Wetter von Ricklingen nach Linden zu fahren.

Eine junge Frau, die Ilse und Erhard Werner seit einigen Jahren kennt, kann die Entscheidung der Stadt nicht verstehen. „Warum muss das alte Ehepaar nach acht Jahren auf einmal gehen?“, fragt sie. Sie wolle nun alles versuchen, damit das Ehepaar Werner wieder an seinem alten Platz stehen dürfe. Auch Heinz Wiegmann, der seine Hausmacher-Wurst auf dem Markt anbietet, kennt die Werners seit Jahren: „Es ist nicht in Ordnung, dass die beiden gehen müssen. Sie gehören zum Markt einfach dazu.“ vh

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