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Datum:24.10.03
Titel:Neue Presse v. 24.10.2003: Fußgängerzone Limmerstraße: Noch ein Laden gibt jetzt auf
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Details:Fußgängerzone Limmerstraße: Noch ein Laden gibt jetzt auf
Gestern wurden Teile der Limmerstraße zur Fußgängerzone. Geschäftsleute fürchten um ihre Existenz. Ein Juwelier gibt auf.

VON INKEN HÄGERMANN

HANNOVER. Ortstermin gestern in Linden: Um zwölf Uhr solls losgehen. Dann will Gerhard Kumm-Dahlmann, Fachbereichsleiter Tiefbau, die Limmerstraße zwischen Kötnerholzweg und Küchengarten zur Fußgängerzone machen. Noch herrscht reger Autoverkehr - als wolle jeder Lindener nochmal durchfahren, bevor es verboten ist.

Mit triumphierendem Lächeln halten Frank Nikoleit, Bezirksratsmitglied der PDS, und Georg Weil von den Grünen ihr Plakat hoch: Vorrang für Fußgänger und Stadtbahnen, Autos verboten - sie haben erreicht, was sie wollten: „Wir haben mehr als vier Jahre für die Fußgängerzone gekämpft.“

Auch Kumm-Dahlmann lächelt zufrieden. „Aus unserer Sicht ist Rechtssicherheit gegeben. So können wir die Fußgängerzone 2003 umsetzen.“ Dann enthüllt er ein Verkehrsschild: Fußgängerzone. Autos verboten. Nur queren darf der Pkw-Verkehr die Straße. Ansonsten bleibt sie Fußgängern und Fahrrädern vorbehalten. Und Stadtbahnen und Bussen. Die fahren auch noch - genau wie der Lieferverkehr. Ein paar Parkplätze würden wegfallen, sagt Kumm-Dahlmann, 25 vielleicht. Dafür gibts Parkflächen an der Velberstraße und an der Elisenstraße.

Viel sagen möchte Anke Gothe, Chefin der Fleischerei Gothe, nicht mehr. „Ist alles schon gesagt“, meint sie. Trotzdem holt sie aus: „Wir haben Umsatzeinbrüche von 30 Prozent.“ Drei Leute entlassen, eine Stelle weggefallen. „Die Geschäfte sterben.“ Sie wundere sich nur, dass Anwohner der Nebenstraßen sich nicht wehren. „Die kriegen doch jetzt den ganzen Verkehr ab.“

Wolf Holthoff, Inhaber des Uhren- und Schmuckfachgeschäftes Piepho auf der Limmerstraße, ansässig seit 73 Jahren, hat Konsequenzen gezogen. „Für uns ist am 31. Dezember Feierabend“, sagt der 61-Jährige. „Unsere Kunden werden vertrieben, wo sollen die noch parken? Man kann uns fast nicht mehr erreichen.“ Seine zwei Angestellten stehen nachher auf der Straße. „So ein Geschäft wie unseres - das wird es hier nie wieder geben.“

Simona Cestaro-Stach, Chefin des Schreibwarenhandels Wolf, hat drei Mitarbeiter entlassen, 20 Prozent sei der Umsatz seit der teilweisen Einführung der autofreien Zone gefallen. „Es ist ein Kampf ums Überleben“, sagt die 28-Jährige.

Eine Klage gegen die Zone läuft noch. Aufschiebende Wirkung hat sie nicht.

Veröffentlichung geschieht mit freundlicher Genehmigung.
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