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Datum:23.10.03
Titel:Neue Presse v. 23.10.2003:„Konfliktfrei wird es nicht gehen“
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Details:Etwaige Illusionen zerstört Martin Elbl lieber gleich. „Konfliktfrei wird es nicht gehen - weder die Sanierung des alten Limmer noch die Planung des neuen Limmer auf der Conti-Brache“, sagt der frisch gekürte Anwaltsplaner für das noch junge Sanierungsgebiet Limmer. Ob Stadtverwaltung, Investoren, Kinder, Alte, Ausländer, Rentner oder Arbeitnehmer, Auto- oder Radfahrer: „Es gibt immer gegenläufige Interessen, auch wenn das bisher noch nicht so offenbar ist.“ Die Konflikte will Elbl moderieren, wie er sagt. Das sei sein Job, den er vor wenigen Wochen angetreten hat. Partei ergreifen will er trotzdem: „Für die, die sich sonst nicht äußern würden.“ Alle zwei Wochen steht Elbl jetzt den Limmeranern als Vertrauensmann zur Verfügung.

Angefangen hatte alles mit einem Haus in Badenstedt, damals vor rund 20 Jahren, Elbl war gerade 22 Jahre alt geworden. „Gegen den Abriss konnten wir nichts unternehmen, wir mussten einfach raus“, erinnert sich der Architekt an den Beginn seiner Studien- und Wohngemeinschaftsjahre. Das hat ihn geprägt.

Erst im Laufe der Sanierung in der Nordstadt lernte er dann, was Sanierung bedeuten kann und wie die Bewohner eines Stadtteils an den Planungen der Stadt mitstricken können - zum Beispiel in einem Mieterladen. Den hatte Elbl Mitte der achtziger Jahre in der Nordstadt mit aufgebaut. Auch eine Bewohnerinitiative in einem Häuserblock unterstützte Elbl damals in der Straße Auf dem Loh. „Wir haben Konzepte zu Industriebrachen vorgelegt, die Idee der Bürgerschule in der Nordstadt entwickelt und Hinterhausabrisse verhindert“, sagt Elbl. Nach einem langen und ereignisreichen Studium machte er dann 1992 sein Diplom als Architekt. Sid Auffarth, der bekannte Bauhistoriker, prüfte ihn damals an der Universität Hannover.

Das in Initiativen und im Studium Gelernte hat er dann erst in Dortmund und später in Hamburg professionell zur Verfügung gestellt. In Dortmund erarbeitete Elbl Beteiligungskonzepte für Bewohner. In Hamburg hat er von 1994 bis Anfang dieses Jahres bei der Stadtentwicklungsgesellschaft „Steg“ als so genannter Quartiersmanager für Altona und das berüchtigte Schanzenviertel gearbeitet. Er organisierte Hausversammlungen, Diskussionsabende und Mieterumsiedlungen. „Oberstes Ziel war, Menschen zusammen zu bringen und Netze zu weben“, sagt Elbl.

Das hat er auch in Limmer vor. „Ob es für Limmeraner Sinn macht, sich an der Sanierung zu beteiligen, weiß ich noch nicht, das muss die Stadt erst noch beantworten“, hält sich Elbl bedeckt. „Ich als Anwaltsplaner muss nicht dafür sorgen, dass die Stadt die Bürgerbeteiligung hinbekommt“, stellt der streitbare Architekt klar. Jeder habe das Recht, sich nicht zu beteiligen. Aber er könne denen helfen, die unzufrieden seien oder eigene Ideen haben, skizziert er sein Angebot an die Bewohner Limmers. Das Prozedere einer gelungenen Sanierung sei klar. „Die Stadt muss Pläne vorlegen, die wir dann diskutieren - bevor Entscheidungen gefallen sind.“

Viele kleine Dinge könnten zur Diskussion stehen, etwa die Frage, ob Wege und Eingänge rollstuhlgerecht sind oder das Fehlen von Parkplätzen und Gehwegleuchten. Es könnten aber auch große Streitthemen sein, etwa die, ob die Conti-Brache eher für junge Familien oder für Ältere konzipiert werden soll. „Es wäre demografisch gesehen vorausschauend, wenn Stadt und Investoren einen Stadtteil entwickeln, in dem man auch als alter Mensch gern lebt“, sagt Elbl, selbst 42 Jahre alt. Kinder haben Elbl und seine Lebensgefährtin, die ebenfalls in Hamburg wohnt, nicht. „Ich bin aber leidenschaftlich gern mehrfacher Onkel“, bekennt er. Ebenso gerne mag er Kabarett, Straßentheater und gute Filme auf großen Kinoleinwänden. Nach Limmer wird Elbl so schnell nicht umziehen. Denn von der Teilzeit-Honorarstelle als Anwaltsplaner, sagt er, könne er nicht leben. Volker Macke

Zu erreichen ist der neue Anwaltsplaner Martin Elbl zu den Sprechzeiten an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat von 17 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung im Pfarrhaus St. Nikolai, Sackmannstraße 32, außerdem telefonisch unter der Nummer 16 98 99 30 oder per E-Mail unter der Adresse info@sanierung-limmer.de. Wissenswertes hat Elbl im Internet unter www.sanierung-limmer.de zusammen gestellt.



Pendler zwischen zwei Städten: Martin Elbl.
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