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Datum:09.10.03
Titel:Neue Presse v. 9.10.2003: Balanceakt vor düsterer Kulisse
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Details:Es dämmert. Der Regen lässt nach. Eine Rockgruppe macht Soundcheck, und die Kinder holen ihre Papierlaternen wieder unter den Regencapes hervor. Während am Stand der Markt-Apotheke ein trinkfester Lindener einen Kräuterschnaps aus dem Reagenzglas auf ex die Gurgel herunterlaufen lässt und die Artisten vom Zirkus Colibri ihre Siebensachen zusammenpacken, setzen die Musiker vom Posaunenchor St. Martin die blitzenden Mundstücke an die Lippen. „Ich geh’ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“ tönt es behäbig, und die Rocker legen gnädig eine Soundcheckpause ein. Dann trippeln die Lindener Kinder im Funzellicht los - immer hinter „Nachtwächter“ Hans-Joachim Grunze her. So neigt sich das 5. Lindener Marktfest seinem Ende entgegen.

Den ganzen Nachmittag schon hatten finstere Wolkenbrocken das muntere Treiben auf dem Lindener Marktplatz bedroht. Stundenlang hatte der Mann im Nachtwächterkostüm - der extra Frühschicht beantragt hatte - den Himmel beobachtet und stumme Gebete nach oben geschickt, um den beliebten Laternenumzug vor der großen Flut zu bewahren. Währenddessen balancierten beim Zirkus Colibri der IGS Linden unzählige Kinder über das Drahtseil und auf großen Bällen, immer zwischen spärlichen Regentropfen hindurch, und mancher Bruchpilot musste nach einem unfreiwilligen Absturz getröstet werden.

Hauptthema des diesjährigen Festes war die von der Verwaltung angedachte Schließung der Lindener Stadtteilbibliotheken. An fast allen der rund 20 Stände füllten sich die Unterschriftenlisten gegen diese Pläne schnell. „Da kommen doch die ganzen Bücher her“, empörte sich auch die neunjährige Sophie und setzte ihre Unterschrift auf die Liste. Schließlich ist sie längst Stammkundin am Verleihtresen in der Limmerstraße. Einen Stand weiter informierte das Unternehmerinnen-Zentrum über seine Aktivitäten und bot im Zweifelsfall auch Campari-O-Saft an - für alle, die sich vor einer Firmengründung noch ein wenig Mut antrinken wollten.

Während sich die Nachmittagssonne hinter hohen Häusern versteckte und Marion Krüger im Designer-Laden von Frau Zimmer mit Kindern fantasievolle Haarspangen entwarf, füllten sich die Mülltüten an allen Ecken mit einer wüsten Mischung aus Papier, Plastik, Glas und Restmüll. Ein schlüssiges Müllkonzept ist den Marktfest-Organisatoren leider noch nicht eingefallen. Die Musiker der Funk- und Soul-Nachwuchsband „Delivering Sounds“ störte das nicht, denn sie waren von Scheinwerferlicht geblendet und von begeistertem Publikum umringt. Und die Kinder, die ja in der Schule so viel über Müllrecycling lernen, waren längst mit ihren Laternen unterwegs. kat

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