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Datum:25.09.03
Titel:Neue Presse v.25.09.2003: Wandern Büchereien ins Ihme-Zentrum?
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Details:Die Sparzwänge der Stadt könnten jetzt möglicherweise auch die beiden Lindener Stadtteilbibliotheken am Lindener Markt und im Freizeitheim Linden treffen. So steht derzeit zur Diskussion, beide Büchereien zusammenzulegen - und zwar an einem neuen Standort im Ihme-Zentrum. Im Stadtteil stoßen die Pläne auf heftige Ablehnung: Unter anderem hat sich bereits eine „Bürgerinitiative für den Erhalt der Lindener Stadtteilbibliotheken“ gebildet.

„Beide Büchereien gehören einfach mitten hinein nach Linden“, protestiert die Begründerin der Initiative Dagmar Formaniak. Gerade im Zeichen der Pisa-Studie habe sie kein Verständnis für die Pläne der Stadt. Denn Büchereien seien ein wichtiger Ort, um gerade bei Kindern die Freude am Lesen zu erwecken. „Meine Tochter würde ich jedenfalls nicht am Abend in das dunkle und unübersichtliche Ihme-Zentrum lassen“, sagt die Mutter, die in unmittelbarer Nähe vom Lindener Marktplatz wohnt.

Auch in den beiden Stadtbibliotheken herrscht Unmut. Christine Kober-Hyde, Leiterin der Bücherei am Lindener Markt, verweist ebenfalls auf die jungen Leser: „Wir haben hier im ersten Stock eine eigene Kinderbibliothek und in unserem Einzugsgebiet viele Schulen.“ Auf viele der erwachsenen Besucher wirke das Ihme-Zentrum außerdem wie eine verlassene Bauruine. „Wir würden dort sicherlich Leser verlieren“, fürchtet Kober-Hyde.

Ähnlich argumentiert auch ihre Fachkollegin Gabriele Kessemeier von der Stadtbibliothek im Freizeitheim Linden. Auch hier würde bei einem Umzug gerade die Schülerarbeit leiden. „Ganze Schülergruppen leihen sich bei uns Literatur zu einzelnen Unterrichtsthemen aus.“ Mit ihrem Angebot decke die Bücherei an der Windheimstraße ein Gebiet von Linden-Nord bis hinüber nach Ahlem ab. Nach Angaben der Leiterinnen seien 2002 in jeder der beiden Einrichtungen rund 140 000 Werke ausgeliehen worden, täglich zähle jede bis zu 300 Besucher. Am Lindener Markt sind derzeit 3200 Leser registriert, 2300 sind es im Freizeitheim Linden.

Doch dass es seitens der Stadt auch im Bereich der öffentlichen Bibliotheken Einschnitte geben wird, scheint unabwendbar. „Wir sind zur Zeit mitten im Rechnen und Prüfen, wo sich Einsparungen machen lassen“, sagt Maria Haldenwanger, stellvertretende Direktorin der hannoverschen Stadtbibliotheken. Zum jetzigen Zeitpunkt könne aber noch keine endgültige Aussage getroffen werden. Theoretisch könnte der Einzug einer Stadtbücherei eine Belebung des Ihme-Zentrums bringen. „Dort gäbe es reichlich Platz für eine Bibliothek, weite Ladenflächen stehen leer“, bekräftigt Wolfgang Fromm, Sachgebietsleiter im Fachbereich Planen und Stadtentwicklung. Für den Hochhauskomplex am Küchengarten müsse allerdings erst einmal ein Gesamtkonzept vorliegen. Für eine gute Kombination hält es Fromm, wenn zum Beispiel auch das Lindener Bürgeramt dort einziehen würde.

„Die Bibliothek am Lindener Marktplatz steht schon seit zwei Jahren zur Disposition, weil sie nicht behindertengerecht ausgebaut werden kann“, räumt Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke ein. Der Bezirksrat Linden-Limmer sei dennoch skeptisch gegenüber den Umzugsplänen. „Aber bevor wir uns dazu äußern, muss uns die Stadt erst Konkreteres vorlegen.“

Beim ihrem Schulfest am Wochenende hat die Grundschule Am Lindener Markt 450 Unterschriften gegen eine Zusammenlegung der Büchereien im Ihme-Zentrum gesammelt und an die „Bürgerinitiative für den Erhalt der Lindener Stadtteilbibliotheken“ weitergegeben. Beim Schulfest der Integrierten Gesamtschule Linden und beim Lindener Marktfest will die zur Zeit fünfköpfige Initiative Anfang Oktober weitere Unterschriften zusammentragen. „Auch über Autorenlesungen in den Bibliotheken oder Vorlesestunden für Kindergärten denken wir bereits nach“, sagt Dagmar Formaniak. val


Veröffentlichung erfolg mit freundlicher Genehmigung
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