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Datum:28.08.03
Titel:Neue Presse v. 28.08.2003: Am Küchengarten schwammen Fische
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Details:Manche Plätze und Straßen in Linden tragen merkwürdige Namen - etwa der Schwarze Bär oder der Küchengarten. Wer nach deren Wurzeln sucht, stößt auf interessante historische Details. „Im Jahr 1646 gab es in Linden ein Gasthaus mit dem Namen Schwarzer Bär“, sagt Bauhistoriker Sid Auffarth. Diese Erläuterung und etliche Histörchen gab Auffahrth bei einem vom Bürgerbüro Stadtentwicklung organisierten Rundgang durch Linden zum Besten.

„Damals war Linden noch ein Dorf“, erzählt der 65-jährige Architekt den rund 30 Teilnehmern des Rundgangs und weist von einer Verkehrsinsel am Schwarzen Bären mit dem Zeigefinger auf die nahe Benno-Ohnesorg-Brücke. „Zu jener Zeit war diese Brücke die einzige Verbindung von Linden nach Hannover, was den Schwarzen Bären sozusagen zum Tor zur Stadt machte.“ Erst zu Zeiten der Industrialisierung, als Linden zu einer Stadt heranwuchs, seien die übrigen Brücken gebaut worden.

1891 entstand der Lindener Marktplatz mit dem Lindener Rathaus, weiß Sid Auffarth zu berichten. Das Bauland rund um den heutigen Marktplatz gehörte damals dem Grafen von Alten, an dessen Familie noch heute der Von-Alten-Park erinnert. Der Graf habe den Lindener Marktplatz aus Eigennutz angelegt, um seine Grundstücke besser verkaufen zu können, ergänzt Auffarth.

Ein paar hundert Meter weiter stoppt der routinierte Stadtführer am „Pariser Platz“, wie er im Volksmund heißt. Dort erfahren die Zuhörer, dass der Ort an der Kreuzung von Teichstraße und Davenstedter Straße nach der französischen Hauptstadt benannt wurde, weil er an die sternförmig angelegten Plätze in Paris erinnert.

Besonders viel zu erzählen hat Auffarth über die Entwicklung des Platzes Am Küchengarten. An dem heutigen Verkehrsknotenpunkt im Herzen von Linden wurden bis 1866 für die königliche Welfenfamilie in einem so genannten Küchengarten Obst und Gemüse angebaut. „Außerdem gab es hier Fischteiche“, erzählt der Architekt und fügt hinzu: „Der Küchengarten ist heute leider ein Platz, an dem sich die Leute nur ungern aufhalten.“ Deshalb werde dieser nächstes Jahr im Rahmen des städtischen Programms „Hannover schafft Platz“ umgestaltet. Bei dem Umbau sei es wichtig, dass die Bewohner aus dem Stadtteil an den Planungen beteiligt würden, meint der Historiker und verweist darauf, dass im September eine Ideenwerkstatt organisiert wird, in der Stadtteilbewohner Vorschläge für die Umgestaltung des Küchengarten machen sollen. Sid Auffahrt, der schon verschiedene Bürgerbeteiligungen organisiert hat, hofft, dass auch sein Stadtteilrundgang die Bürger anregt, sich selbst Gedanken über die Zukunft der Stadt zu machen.

Die nächste kostenlose Tour, die Auffahrth im Namen des Bürgerbüros anbietet, ist für Freitag, 29. August, vorgesehen. Dann ist eine Radtour entlang des Zweigkanals Linden nach Ahlem und Seelze-Süd geplant. Die Reise beginnt um 14 Uhr vor dem Bürgerbüro Stadtentwicklung in der Braunstraße 28. Weitere Auskünfte gibt es dort unter der Telefonnummer 7 00 09 34. isk



Der Schwarze Bär, das wusste Sid Auffahrt (Bildmitte) zu berichten, hat seinen Namen von einer ehemaligen Gaststätte am Lindener Verkehrsknotenpunkt.


Iskandarani




Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung

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