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Datum:28.08.03
Titel:Benno: Neue Presse v. 28.08.2003, Widerstand gegen den Abriss wächst
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Details:Widerstand gegen den Abriss wächst
Tägliche Mahnwachen gegen den eigenen katholischen Orden? Das hat Johanna Heidenreich noch nicht erlebt. Der wachsende Protest der Lindener gegen den Abriss der Häuser in der Bennostraße 5 und 7 bekümmert die Leiterin des Josefstifts. „Wir wollen hier doch nur ein schönes Haus für alte Menschen bauen“, sagt die Vinzentinerin, die in der Bennostraße 4 dem Altenpflegeheim vorsteht. Ob sie den Protest verstehen kann? Schon, aber den Abriss werde das nicht stoppen, sagt sie trotzig. Unterdessen mehren sich die kritischen Stimmen, die den Erhalt der 100 Jahre alten Häuser fordern. Eine Straßenblockade stoppte die Abrissarbeiten am Dienstag für eineinhalb Stunden.

Seit Montag trifft sich jeden Morgen gegen sieben Uhr eine bunt zusammengewürfelte Truppe zum Frühstück auf offener Straße, um die Ordensschwestern mit der Kritik an den Abrissplänen zu konfrontieren. Darunter sind Jugendliche, PDS- wie CDU-Mitglieder, alternative Mitdreißiger und gesetzte Endfünfziger. „Sanierung statt Abriss“ steht auf Transparenten am Eingang zur Bennostraße. Einige hundert Unterschriften haben die Aktivisten bereits gesammelt. Viele der Unterzeichner kommen aus der Bennostraße selbst. „Für uns ist die Sache noch nicht abgefrühstückt, Brötchen statt Bauarbeiten“, sagt Lutz Trutwein aus der benachbarten Offensteinstraße. Es gebe genügend freie Flächen für Neubauten in und um Linden: „Ein Abriss verstößt gegen alle Nachhaltigkeitsregeln.“ Andere Protestler, wie der Zivildienstleistende Felix Schacht, sind „einfach aus Liebe zum historischen Linden“ dabei.

Aus demselben Grund hat sich Petra Schmitt am Dienstag gemeinsam mit zehn anderen Anwohnern auf die Straße gesetzt. Sie blockieren eine gute Stunde lang die Zufahrt für einen Schutt-Transporter. Die Arbeiter sind nicht böse drum. „Zusätzliche Pause, nicht schlecht“, sagt einer und sieht zu, wie die Lindener Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke, ihr Stellvertreter Rainer-Jörg Grube und die Polizei versuchen, die Blockade gewaltlos aufzulösen. Erst als der Bauleiter Druck macht, wird ein Ultimatum gestellt. Die Blockierer gehen freiwillig. „Ich hab‘ zwei Kinder zu Hause“, sagt Petra. Spätestens am Freitag will sie aber wiederkommen. Die Kritiker haben am 29. August um neun Uhr zu einer polizeilich genehmigten Kundgebung bei Frühstücksbrötchen und Kaffee in die Bennostraße eingeladen.

Der baupolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Jens Seidel, hat unterdessen auf bauliche Probleme im Zusammenhang mit dem Abriss verwiesen. Neubauten inmitten einer alten Häuserzeile würden zu Rissen in der Substanz der Nachbarhäuser führen. Negativbeispiele seien in der Jacobsstraße und der Minister-Stüve-Straße zu begutachten. Deshalb solle der Abriss gestoppt werden.

Der Vorstand der St-Benno-Gemeinde hat nach einer Sitzung am Montagabend Verständnis für die Proteste geäußert und Orden und Stadt für die „extrem zurückhaltende Informationspolitik“ kritisiert. „Niemand hat vorher irgend etwas mitgeteilt“, sagte der Gemeinderatsvorsitzende Michael Berges. Allerdings dürfe nicht übersehen werden, dass der Zweck des Abrisses - Wohnungen für Lindener Senioren zu bauen - ehrenwert und richtig sei. mac


Die Bennostraße wird kurzzeitig blockiert - auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube (Mitte) schlichtet. Plümer


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