| Details: | An die Kongregation der Barmherzigen Schwestern
vom Heiligen Vinzenz von Paul
Altenpflegeheim St. Josefstift
Bennostr. 4
30451 Hannover
18.8.03
Abriß der Häuser Bennostr. 5 u. 7
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mit Trauer und Entsetzen habe ich erfahren, daß Sie aus wirtschaftlichen Gründen die wunderschönen Häuser Bennostr. 5 und 7 abreißen und wieder neu aufbauen wollen.
Dabei ließe sich auch eine behutsame Sanierung und Umnutzung wirtschaftlich durchführen.
Stünden die schönen Häuser unter Denkmalschutz wäre eine solche Sanierung selbstverständlich. Da jedoch der Abriß nicht verboten ist wollen Sie diese einfachere bequemere Lösung wählen: Abriß und Neubau!
Muß denn alles bis ins Detail geregelt, vorgeschrieben oder verboten sein, damit sich auch Investoren wie Sie für verträgliche Maßnahmen entscheiden? Müssen Sie wirklich nach dem Motto handeln: was nicht verboten ist, ist erlaubt?
Dabei gibt es in Linden eine lange erfolgreiche Tradition, den Charme und Charakter des Stadtteils bei allen Sanierungen und Anpassungen an heutige Bedürfnisse zu erhalten, die Lebensqualität für die Menschen, den Standard zu verbessern ohne die Strukturen zu zerstören. So ist es gelungen, ein tolerantes Miteinander der Alteingesessenen mit den Zugezogenen zu erhalten.
Der von Ihnen geplante unnötige Abriß der schönen Häuser in der Bennostraße mag Ihre wirtschaftliche Lage optimieren. Dem Stadtteil Linden und den hier lebenden Menschen fügen Sie damit nicht wieder gut zu machenden Schaden zu.
Es gibt in Linden viele Menschen und Initiativen, die sich für eine lebenswerte Entwicklung des Stadtteils engagieren. Es gibt Eigentümer und Investoren, die sich darum bemühen, ihre wirtschaftlichen Interessen mit der gesellschaftlichen Verantwortung in Einklang zu bringen.
Es wäre nicht unbillig, wenn gerade Sie als kirchliche Einrichtung sich auch am Gemeinwohl orientieren würden.
Ich bitte Sie Ihre Entscheidung in diesem Sinne noch einmal zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Ganseforth
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