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Datum:14.08.03
Titel:Neue Presse vom 14.08.2003: Bürger gegen Abriss
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Details:Der geplante Abriss der beiden Gründerzeithäuser in der Bennostraße 5 und 7 hat nach einem Bericht des Stadt-Anzeigers nicht nur in Linden einen Proteststurm entfacht. „Lebendige Lindener Aktiv“ nennt sich nur eine von mehreren Gruppen Lindener Bürger, die derzeit den Stadtteil mit Protestplakaten pflastern. Andere kündigen bereits Hausbesetzungen an.

Der Landtagsabgeordnete und Architekt Enno Hagenah von den Grünen fordert jetzt einen Ortstermin mit Bischof Josef Homeyer. Auch andere Architekten haben sich vorgenommen, die Häuser zu retten. Wie berichtet will der katholische Orden „Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul“ die etwa 100 Jahre alten Wohnbauten abreißen und an ihrer Stelle einen Neubau für Altenwohnungen errichten. Die beiden vier- und fünfgeschossigen Häuser seien zwar in einem recht guten baulichen Zustand. Weil sie aber, anders als zahlreiche andere Bauten in dem Bennoviertel, nicht unter Denkmalschutz stünden, könne gegen den Abriss amtlicherseits nichts unternommen werden. Nicht einmal eine Abrissgenehmigung benötige der Eigentümer, sagte Stadtsprecherin Gudrun Stoletzki.

Das prangern die „Lebendigen Lindener“ jetzt im gesamten Stadtteil an. Sie fordern die Anwohner zu Protestanrufen bei Stadtplanung, Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Baudezernentin Uta Boockhoff-Gries auf. Noch wollen sich Lindener Bürger und Politiker nicht geschlagen geben. „So lange die Häuser stehen, gibt es noch Hoffnung“, sagt Hagenah. Er hat sich jetzt hilfesuchend an den Hildesheimer Bischof gewandt. Dort allerdings verweist man darauf, dass der Bischof zwar Anhörungsrecht, nicht aber ein Weisungsrecht gegenüber der Kongregation habe. Der Orden ist im Krankenhaus- und Pflegebereich norddeutscher Großunternehmer, unterhält zahlreiche Einrichungen zwischen Hamburg und Kassel.

Ob der von Hagenah zur Rettung der Häuser anvisierte Ortstermin mit Kongregation, Bischof und interessierten Architekten zu Stande kommt, war bis Redaktionsschluss nicht geklärt. Dass die Häuser auch erhalten und dennoch zu Altenwohunngen umgebaut werden könnten, daran zweifelt Hagenah nämlich nicht. Recht gibt ihm der renommierte Bauhistoriker Sid Auffahrt. Allerdings könnten dann nicht entsprechend hohe staatliche Fördersummen fließen wie bei einem Neubau.

„Es kommt der Verdacht auf, dass hier mit öffentlichen Geldern privatwirtschaftliche Interessen subventioniert und von der Bevölkerung nicht gewollte städtebauliche Veränderungen durchgesetzt werden sollen“, vermutet denn auch Gerald Gräflich-Kellermann, Sprecher der PDS Linden. Tatsächlich fördert das Land solche Vorhaben aus Mitteln des sozialen Wohnungsbaus. Diese Förderung gibt es zwar auch für Um-, Ausbau oder Modernisierung - allerdings dann nur zur Hälfte. mac



Lindener zeigen ihren Protest gegen den geplanten Abriss der historischen Häuser in der Bennostraße mit Plakaten, wie hier vo derm Haus Nr.7.

Foto: Macke




Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung

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