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Datum:19.07.03
Titel:Neue Presse vom 19.07.2003: Das Ihme-Zentrum auf der Kippe
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Das Ihme-Zentrum auf der Kippe


Visionen, Scheitern und ein Strategiewechsel: Die Zukunft des Komplexes ist weiter ungewiss
VON MARKUS SCHMIDT

HANNOVER. Wie steht es wirklich um das Ihme-Zentrum? Seit fast vier Jahren arbeitet Investor Frank-Michael Engel fieberhaft am Projekt „Revitalisierung“. Sein Ziel: Das ungeliebte Markenzeichen Lindens soll wieder ein attraktiver Einzelhandelsmagnet werden. So wie früher einmal. Aber das Ziel ist bis heute nicht erreicht - die Zukunft ungewiss.

Allein in diesem Jahr musste Engel einige Schlappen hinnehmen. Der Eiertanz im Rückblick:

Eigentlich müsste man das Ihme-Zentrum abreißen, zumindest Teile davon. Das fordert Architekt Tobias Hübotter im März.

Im April erklärt Engel sein Scheitern. Ihm gelang es nicht, einen Vertrag mit einem Großmieter aus dem Einzelhandel vorzuweisen. Die Folge: Der Investor ändert seine Strategie, ringt jetzt um ein Mischsegment.

Ab Mai verhandelt Engel mit Supermarktketten. Angeblich soll Aldi seinen Standort erweitern. Einem Unternehmenssprecher sind diese Pläne jedoch unbekannt.

Geistesblitz im Juni. Engel will plötzlich eine Polizeiinspektion und weitere städtische Einrichtungen als Untermieter. Das Bürgeramt verkündet seine Ablehnung.

Die Landesregierung lehnt in diesem Monat einen Antrag der Stadt auf Fördermittel (12,5 Millionen Euro) ab.
Heute steht über die Hälfte der Gewerbefläche im Ihme-Zentrum leer. Zum Verlust schweigt der Investor. Nur eins ist klar: An die geplanten 70 Millionen Euro Investiist laut Engel längst nicht mehr zu denken.

Die Stadt steht weiter zum Investor (er hält mehr als 75 Prozent der Anteile). „Subventionen wird es jedoch nicht geben“, versichert StadtMichael Heesch. Allerdings stehen aus dem Haushalt 2,44 Millionen Euro bereit, um das Umfeld attraktiver zu gestalten.

Bis Ende des Jahres will Engel noch durchhalten (siehe Interview). Was danach kommt, weiß niemand. Stadtentwickler Heesch: „Einen Notfallplan haben wir nicht.“

Investor will noch bis zum Jahresende kämpfen
Was nun? Investor Frank-Michael Engel über seine Pläne mit dem Ihme-Zentrum.

Vor zwei Jahren sprachen Sie über das Ihme-Zentrum als „Flaggschiff“ und „Dampfer“. Dann wurde es zum „zarten Pflänzchen“. Ist das nicht längst vertrocknet?

Wir haben es doch gerade gegossen. Im April habe ich der Stadt mein überarbeitetes Konzept vorgelegt ...

Indem Sie sich von der Idee verabschiedet haben, Sie könnten noch große Namen aus dem Einzelhandel ins Ihme-Zentrum holen.

Richtig. Ich will jetzt verschiedene Pfähle mit unterschiedlichen Segmenten einschlagen. Wenn mir das gelingt, dann verbinde ich diese miteinander.

Und wie soll das aussehen?

Der Komplex braucht breit gefächerten Einzelhandel sowie Sport- und Freizeitangebote. Eine Polizeiwache. Dann konzentriere ich mich auf städtische Einrichtungen.

Schreckt die Wohnungsprostituim benachbarten Haus Ihmeplatz 1 Interessenten nicht eher ab? Oder gehört das zu Ihrer Vorstellung von Branchenmix?

Das Haus gehört mir nicht, aber wir sind dabei, das Problem zu lösen. Es gibt Pläne für ein Altenpflegeheim. Erst muss entmietet werden.

Ihre Idee, mehr Behörden zu holen, klingt nach einem Verzweiflungsakt.

Das ist teilweise richtig. Aber ich konnte die Branchenkrise vor dreieinhalb Jahren nicht erahnen. Ich bin nicht blauäugig in diese neue Großinvestition gegangen.

Ewig können Sie das nicht durchhalten. Wann ist für Sie Schluss?

So leicht gebe ich nicht auf. Aber es gibt eine Grenze. Die nächste Bestandsaufnahme ist Ende des Jahres. Entweder liegen dann Ergebnisse auf dem Tisch oder nicht.




Endlich der Realität ins Auge sehen
VON MARKUS SCHMIDT

Gekämpft wie ein Tiger hat er, das möchte man Frank-Michael Engel nicht absprechen. Genützt hat es nichts. Nach dreieinhalb Jahren steht der Investor immer noch am Anfang. Aber den längst verpufften Optimismus kann auch kein Strategiewechsel mehr kaschieren. Engel muss der Realität ins Auge sehen: Dem Einzelhandel gehts nicht besser, eher schlechter. Und Engel ist allein, er steht auf verlorenem Posten: Die Mehrheitsanteile gehören ihm. Die Zukunft des Ihme-Zentrums, eines Herzstücks von Linden, liegt in seiner Hand. Eine letzte Frist hat der Investor verdient. Aber ein wichtiges Stück Stadtentwicklung auf ewig blockieren - das sollte er uns nicht zumuten.




Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung.



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