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Datum:10.12.04
Titel:Leserbrief von Julia Rullo Rovira
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Details:Wie wichtig ist es Stadt und Kirche wirklich was aus unserer Jugend wird?
Haben sie vergessen, dass es um unsere Kinder und um unsere Jugendlichen geht?

1959 begann die Planung einen Ort zu schaffen an dem die Jugendlichen in unserem Stadtteil eine Zuflucht finden. Beweggründe hierfür waren die Armut sowie die Kriminalität. So wurde am 11. Dezember 1965 um 17 Uhr das Evangelische Jugendzentrum auf dem Lindener Berg durch den Landesbischof Dr. Lilje eingeweiht. Es war damals das erste und einzige seiner Art und erstreckte sich über 4 Etagen, auf denen die Jugendlichen eine Zuflucht fanden. Das Jugendzentrum wurde sehr schnell zu einem Ort der Begegnung und zu einem Wahrzeichen für Linden.
Doch heute, 39 Jahre später, steht dieses Jugendzentrum kurz vor seiner Schließung!
Die Kirche muss sparen und da das Jugendzentrum auf dem Lindener Berg allein kirchlich finanziert wird ohne staatlichen Zuschuss, ist es die einfachste Lösung es zu schließen.
Doch wo bleiben dabei unsere Jugendlichen? Pro Tag halten sich zwischen 15 und 20 Uhr etwa 50 bis 60 Jugendliche dort auf und auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage werden es mehr. Immer mehr Schulabgänger bekommen keinen Ausbildungsplatz oder nach ihrer Ausbildung keinen Arbeitsplatz. Und genau diese Jugendlichen sind auf dieses Jugendzentrum angewiesen. Sie sind meist zwischen 15 und 20 Jahren, wissen nichts mit sich anzufangen und sind frustriert. Damit diese Jugendlichen nicht den ganzen Tag draußen verbringen und ihre Frustration am Stadtteil auslassen und so vielleicht auf einen falschen Lebensweg geraten, dafür brauchen wir dieses Jugendzentrum, damit sie Dort hingehen können, wo jemand ist, der für sie da ist, der ihnen zuhört und sie versteht. Damit sie sehen, dass sie nicht alleine sind und sich nicht verloren fühlen, sondern Hoffung für ihre Zukunft finden. Dies sind wichtige Gründe dafür warum dieses Jugendzentrum erhalten bleiben muss und dies waren auch damals Gründe zur Eröffnung dieses Jugendzentrums. Was ist aus diesen Gründen geworden? Haben sie an Bedeutung verloren? Müsste nicht gerade die Kirche die Bedeutung dieses Jugendzentrums sehen? Für mich scheint es so, als würde die Kirche ihre eigenen Wertvorstellungen verraten zumindest hinsichtlich dieses Jugendzentrums und unsers Stadtteils. Aber Bitte, ist es denn nicht immer so, wenn es um das liebe Geld geht! Sicher wird die Kirche als Gegenargument bringen, dass dies nicht das einzige Jugendzentrum im Stadtteil sei. Es ist natürlich nicht zu bestreiten, dass es noch andere Möglichkeiten für die Jugendlichen dieses Jugendzentrums gibt, jedoch müsste jedem der sich auch nur ein bisschen mit der Materie auseinandersetzt klar sein, dass diese Kids sich nicht aufteilen werden und in andere Zentren oder Treffs gehen. Sie kommen ins Jugendzentrum am Lindener Berg, weil sie sich miteinander angefreundet haben, weil sie sich dort „zu Hause fühlen“, weil sie Vertrauen zu den Mitarbeitern haben, und alles zusammen für sei eine freundliche Zufluchtsstätte ergibt. Es herrscht sozusagen in jedem Jugendzentrum eine eigene Kultur und genau deswegen werden diese Jugendlichen nicht in andere Zentren gehen, wenn es geschlossen wird! Kommentare der Jugendlichen zur Schließung des Jugendzentrums sind: „Scheiße, dann landen die Kinder auf der Strasse.“ (Mesut, 13); „Das ist scheiße, wenn das EV zu macht, weil dann sind wir auf der Strasse, dann sind wir wie Penners draußen, den ganzen Tag.“ (Yunus, 13).
Deutlicher, denke ich, kann man gar nicht zeigen was also mit diesen Kids geschehen wird, und wie sie sich Fühlen. Schon jetzt macht sich im Jugendzentrum eine gewisse Unruhe breit. Die Jugendlichen sind traurig, verzweifelt, hilflos, und zornig zu gleich und sie wissen nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollen, dass ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens einfach ausgelöscht werden soll. Es ist nicht leicht es ihnen zu erklären, und es ist erstrecht nicht leicht es selbst zu verstehen. Warum will die Kirche den Hilflosen etwas so wichtiges wegnehmen und ihnen damit das Gefühl geben noch viel hilfloser als zuvor zu sein? Also frage ich: Denk eigentlich irgendwer noch daran was aus diesen unseren Kindern wird oder wird es einfach immer nur diskutiert, weil es angeblich ja doch so wichtig ist?! Wer handelt heutzutage denn noch? Die Kirche in diesem Fall nicht! Sonst würde sie niemals eine so unsoziale und unchristliche Entscheidung fällen, wie dieses Jugendzentrum zu schließen.
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