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Datum:06.06.04
Titel:Neue Presse v. 5.06.2004: Hoffen auf klares Wetter in Hannover
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Details:VON MARTIN RÜCKER
Für einen Fußballfan ist das größte Ereignis wohl die Weltmeisterschaft. Für Michael Theusner von der Volkssternwarte Geschwister Herschel ist der Venus-Transit verglichen damit „noch größer“ – denn eine WM findet alle vier Jahre statt, und „das hier ist viel seltener“.
Der Wasserspeicher am Lindener Berge ist das Domizil der Hobby-Astronomen. Gut 100 Mitglieder hat die Sternwarte, 20 davon aktiv. Normalerweise lieben sie das Dunkle, doch am kommenden Dienstag schleppen sie alle tagsüber ihr Teleskop auf die Plattform auf dem Speicher und richten es gen Sonne. „Wir haben uns alle Urlaub genommen“, erzählt Theusner.
Der 29-Jährige hat alles vorbereitet – besonders das große Teleskop in einer der beiden Kuppeln auf der Plattform. Für die Transit-Beobachtung schützt Theusner es mit zwei Spezialfiltern, die nur noch 0,001 Prozent des Sonnenlichtes durchlassen – sonst könnte der Blick in die Sonne böse enden für Teleskop und Auge.
Auch die Schutzbrillen von der Sonnenfinsternis vor knapp fünf Jahren werden wieder ausgepackt. „Aber extra kaufen würde ich mir keine“, sagt Sternwarten-Mitglied Gerd Weidemann (32). „Denn nur wer richtig gute Augen hat, kann damit einen winzigen Punkt erkennen.“ Durchs Teleskop erwartet er hingegen ein spektakuläres Ereignis. Mit Teleobjektiv am Fotoapparat oder einem Fernglas lässt sich das Schauspiel aber schon gut beobachten – nur Spezialfilter sind unbedingt notwendig (siehe Kasten).
Ab sieben Uhr hat auch die Sternwarte für Besucher geöffnet, kostenlos können sie einen Blick durch die Teleskope werfen. „Auf jeden Fall“ sollten sie auch die Kamera mitbringen, empfiehlt Theusner, wahrscheinlich könne in das Okkular des großen Teleskops fotografiert werden. Mit großen Besucherströmen rechnet er nicht: „Normale Leute werden dafür nicht extra freimachen.“


Astrologin setzt auf Liebe

Neben Astronomen beschäftigt die kleine Sonnenfinsternis auch die Sterndeuter. „Früher hat man eine Sonnenfinsternis eher negativ gedeutet“, sagt Annegret Becker-Baumann (51) von der hannoverschen Regionalstelle des Deutschen Astrologen-Verbandes. Man denke nur an den immer wieder prophezeiten nahenden Weltuntergang bei unerklärlichen Himmelsschaupielen. „Das hier ist etwas Reizvolles, Entzückendes“, sagt Becker-Baumann.
Ihr Tipp: die Zeit um den Venus-Transit nutzen. „Die Venus steht für Liebe, Harmonie, Partnerschaft, Frieden und Schönheit“, erklärt sie. „Wir hoffen auf einen Durchbruch dieser Themen, dass das, was Unfriede war, sich in Frieden wandelt.“ Das Schauspiel könne einen Energieschub erzeugen. In ihren Horoskopberatungen fragt sie beispielsweise nach Streit in der Familie – die Zeit um den Venus-Transit wäre eine Chance, das Kriegsbeil zu begraben.
Das alles wird die Hobby-Astonomen der Sternwarte herzlich wenig interessieren. Sie haben nur eine Sorge: das Wetter. Ein klarer Himmel muss her, um „Sterne zu sehen“. Michael Theusner ist daher der gefragteste Mann derzeit – er ist Meteorologe an der Uni Hannover. Sind in Hannover zu viele Wolken, ist die Sternwarte zum Venus-Transit nur für Besucher notbesetzt – Theusner und seine Kollegen werden „notfalls nach Italien“ fahren, um das Schauspiel bei klarem Himmel zu verfolgen. Für eine Fußball-WM hätte es auch der Fernsehsessel getan ...
www.sternwarte-hannover.de

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