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Datum:15.01.04
Titel:Neue Presse v. 15.01.2004: Tafeln und Turnen soll Kindern Halt geben
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Details:Drei Grundschulen in den westlichen Stadtteilen wollen mit Beginn des kommenden Schuljahrs im August 2004 zur Ganztagsschule werden. Anträge dafür haben die Albert-Schweitzer-Schule in Linden-Nord, die Egestorff-Schule in Linden-Süd und die neue Grundschule Petermannstraße in Badenstedt gestellt. Alle drei Schulen befinden sich damit im Einklang mit der Stadtverwaltung; auch die Bezirksräte haben den Plänen bereits zugestimmt. Am kommenden Montag soll im Niedersächsischen Kultusministerium eine Entscheidung über einen möglichen Zuschlag fallen.

Nach dem Modell der Ganztagsschule würden die Kinder künftig durchgehend bis in den Nachmittag hinein betreut. Die Albert-Schweitzer-Schule und die Egestorff-Schule besuchen derzeit etwa 600 Mädchen und Jungen im Grundschulalter. Zwischen 50 und 70 Prozent sind Ausländerkinder, zum großen Teil türkischer Herkunft. Die Eltern können ihre Kinder beim Lernen häufig nicht unterstützen. „Wir brauchen dringend mehr Zeit, damit die Schüler die deutsche Sprache erlernen“, sagt Hannelore Oelkers, Leiterin der Egestorff-Schule. Aber auch viele deutsche Kinder haben sprachliche Defizite. So ergab ein Sprachtest an der Friedrich-Ebert-Schule in Badenstedt, zu der die Grundschule Petermannstraße bis vor kurzem gehörte, dass 63 Prozent der Erstklässler sprachlich gefördert werden müssten.

„Wir haben außerdem festgestellt, dass immer mehr Kinder zuhause kein Frühstück oder Mittagessen bekommen“, berichtet Beatrix Albrecht, Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule. Die Folge seien Hunger einerseits und Übergewicht andererseits durch eine „Ernährung“ mit Süßigkeiten oder Chips. In den Ganztagsschulen soll es darum grundsätzlich einen gemeinsamen Mittagstisch geben. Als Kern des neuen Modells würden die Kinder auch den Nachmittag bis gegen 16 Uhr an ihrer Schule verbringen. „Die Freizeit vieler Kinder ist zunehmend von Langeweile und Leere, von Fernsehen und Computerspielen bestimmt“, sagt Michael Leonard, Rektor der Grundschule Petermannstraße. Zu deren Einzugsgebiet gehört auch das Wohngebiet Körtingsdorf, in dem einige Straßen als sozialer Brennpunkt gelten.

Auch in Linden sind viele Kinder nachmittags sich selbst überlassen. Mit Arbeitsgemeinschaften, Sport und Bewegungsspielen, Lesestunden in der Schulbibliothek und gemeinsamem Erkunden der Umgebung möchten die Ganztagsschulen zu einer sinnvollen Beschäftigung anregen - was sich nach Ansicht der Pädagogen auch positiv auf das Sozialverhalten der Schüler auswirkt.

Für das zusätzliche Angebot wollen die drei Grundschulen ihre zum Teil schon bestehende Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen weiter ausbauen, beispielsweise mit dem Kulturbüro Linden-Süd, dem Badenstedter Kulturtreff Plantage oder Sportvereinen aus den jeweiligen Stadtteilen. Engere Kontakte soll es künftig auch mit der Haupt- und Realschule Fössefeld oder dem Schulzentrum Badenstedt geben.

Für die neue Schulform wünschen sich die Grundschulen unter anderem zusätzliche Fachkräfte für die Sozialarbeit. In Hannover haben auch die Hauptschule Isernhagener Straße und die Albrecht-Dürer-Sonderschule - beide aus dem Stadtbezirk Vahrenwald-List - die Umwandlung in eine Ganztagsschule beantragt. Ob und für welche Schulen das Modell realisiert wird, hängt jetzt von der Entscheidung des Kultusministeriums in der nächsten Woche ab. val

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