Suche
 Alles  Suchen  Auswahl  Detail  Anmelden 

Datum:11.12.03
Titel:Neue Presse v. 11.12.2003: Sofas zum Kuscheln
Link: 
Details:Anstatt seine Umgebung zu tyrannisieren, kommt „Artur“, ehemals berühmt-berüchtigter Intensivstraftäter im Stadtteil Linden-Süd, heute zum Billard-Spielen oder Kicken ins Jugendzentrum Posthornstraße. Vergangenes Jahr führte neben zahlreichen anderen Unzulänglichkeiten auch der Fall des heute knapp 15-jährigen dazu, dass ein komplettes Betreuerteam im Jugendzentrum Posthornstraße ausgewechselt werden musste.

Die Sozialarbeiter aus der Posthornstraße wurden nach Vinnhorst versetzt, und an ihre Stelle traten die Jugendarbeiter Oliver Thiele und Hans Anders. Anders hat vorher in Vinnhorst gearbeitet und ist begeistert von seinem Wechsel. „Linden ist eines der spannendsten Stadtteile in Hannover, eine absolute Herausforderung“, freut sich der gelernte Schreiner, der die Jugendlichen vor allem auf der kreativ-handwerklichen Schiene ansprechen möchte. Oliver Thiele hat vorher in der Villa Anna in Linden-Süd gearbeitet. „Ich kenne viele Jugendliche schon, und das ist ein großer Vorteil“, sagt Thiele.

Die zwei haben das Jugendzentrum vor rund einem Jahr unter dem Motto „erst mal alle rein“ geöffnet. Anders und Thiele vertreten das Konzept der „offenen und akzeptierenden Kinder- und Jugendarbeit“. „Das Haus steht ausnahmslos allen Jugendlichen ab 14 Jahren offen und wir verstehen uns auch als Suchtkrankenhelfer. Wir sind Ansprechpartner in einer strikt drogenfreien Zone hier im Haus“, betont Oliver Thiele, der sich auch abends im Stadtteil umschaut und Jugendliche auf der Straße anspricht, um sie ins Jugendzentrum und damit von der Straße zu holen.

Das alte Team hat ein anderes Prinzip vertreten und geschlossene Workshops angeboten. In dieser Zeit blieb das Haus für andere Jugendliche geschlossen. Zwar betonen Thiele und Anders, dass es keine bessere und schlechtere Arbeit gebe, sondern nur eine andere Art der Sozialarbeit. Aber die Meinungen der Stammbesucher der Posthornstraße sprechen eine andere Sprache. „Es hat sich hier eine Menge geändert. Olli und Hansi sind wie Freunde und haben nicht so strenge Regeln, sagen aber wo es lang geht. Vorher durfte hier nicht jeder rein“, sagt Natalie Bähre, die regelmäßig ins Jugendzentrum kommt.

Nach einer Vorstellungsrunde beim Präventionsrat, der AG Kinder und Jugend, dem Kommunalen Sozialdienst sowie der Jugendgerichtshilfe organisierten die neuen Sozialarbeiter jetzt ein Besucherplenum. Dabei wollen sie herausfinden, was die Jugendlichen für Wünsche haben und welche Veränderungen sie sich für das Jugendzentrum erhoffen. Einige Ergebnisse wurden bereits umgesetzt. Mittlerweile gibt einen Fitnessraum, eine Kuschelecke mit zwei Sofas, einen Billardtisch, einen Krökeltisch sowie eine Tischtennisplatte. Außerdem steht eine professionelle Musikanlage für die angebotenen DJ-Kurse zur Verfügung. Eine Fußballmannschaft wurde auch auf die Beine gestellt, mit eigenen Trikots - längsgestreift in weiß-hellblau. Und seit vier Wochen ist auch noch Christina Glahn mit an Bord. Die 40-jährige Jugendarbeiterin möchte sich speziell der Mädchenarbeit widmen.

Das Fazit nach einem Jahr „Posthörnchen“ kann sich sehen lassen: „Etwa 60 Kinder kommen täglich. Wir haben viel erreicht für die Jugendlichen“, resümiert Hans Anders. „Und die Anerkennung im Stadtteil tut auch gut“, ergänzt Kollege Thiele. Und auch „Artur“ habe Dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Einrichtungen offenbar zurück in den normalen Alltag gefunden. id

Datei:
Details2: 
Datei2:
Details3: 
Datei3:
Details4: 
Datei4:
Details5: 
Datei5:
Details6: 
cod: 
Sicherheit: 
LiLi: 
Li: 
PraeRaLiLi: 
Volkslauf: 
Gewerbe: 
GewerbeLimmer: 
Wahl: 
BzR: 
SaLi: 
SuedstadtBult: 
SuedstadtBultGewerbe: 
SuedstadtBultSicherheit: 
Verbergen: