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Datum:11.12.03
Titel:Neue Presse v. 11.12.2003: Fenster sind von vorgestern
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Details:Wer die Bornumer Straße entlang auf den Deisterkreisel zufährt, kann das Gebäude praktisch nicht übersehen: In fünf Geschossen reihen sich eines dicht dem anderen die hohen Fenster aneinander, der gesamte Baukomplex erstreckt sich bis hinüber zur Hanomagstraße. Bevor die Studenten 1995 in das frühere Conti-Hochhaus am Königsworther Platz umzogen, befand sich hier die juristische Fakultät der Uni Hannover. Heute wird das Gebäude vorrangig von Studenten der Fachhochschule Hannover (FHH) genutzt.

Der riesige Bau an der Hanomagstraße 8 umfasst insgesamt 10 400 Quadratmeter und 183 Räume. In den unteren drei Etagen ist ein Teil der Verwaltung der FHH sowie das Institut für ausländische Fachhochschulbewerber untergebracht. Doch an der Fassade blättert der Putz und die Fenster sind von vorgestern. „Das Haus ist in einem sehr schlechten Zustand und hat unter anderem ein undichtes Dach“, sagt Heiko Kupsch, Dezernent für Liegenschafts- und Bauangelegenheiten der FHH. Er selbst könne lediglich ab und zu kleinere Reparaturen veranlassen. Auch das marode Heizsystem mit seinen veralteten Rippenheizkörpern bereite ständig Probleme.

Das vierte Obergeschoss mit seinen fast 2500 Quadratmetern steht schon seit längerem leer; im dritten wird gerade gepackt: Ab 1999 ließ das Niedersächsische Hauptstaatsarchiv hier so genannte „Wiedergutmachungsakten“ einlagern, bei denen es um Entschädigungen für erlittenes Leid während der Zeit des Nationalsozialismus geht. „Bei uns sammelten sich auf diese Weise 2300 laufende Meter Akten an“, sagt Archivleiter Manfred von Boetticher. Er sei froh, dass nun in wenigen Tagen auch die letzten Aktenstapel in eine neue Regalanlage nach Pattensen wandern, wo das Staatsarchiv eine Außenstelle unterhält. Denn in der Hanomagstraße seien die Bedingungen für die Aufbewahrung der brisanten Dokumente nicht unbedingt optimal gewesen.

So wird es in Kürze in der Hanomagstraße 8 noch ein bisschen leerer werden. In seiner Erscheinung zeigt der mächtige Bau durchaus etwas von dem Reiz historischer Industriearchitektur: Anfang des vergangenen Jahrhunderts ließ die Hanomag hier ein neues Verwaltungs- und Fabrikgebäude errichten. In den oberen Etagen wurde im Übrigen von 1924 bis 1928 das legendäre „Kommißbrot“ produziert, einer der ersten Kleinwagen in Deutschland.

Längerfristig wird auch die Fachhochschule das Gebäude verlassen. Das Land Niedersachsen plant zurzeit den zweiten Abschnitt eines Erweiterungsbaus am Ricklinger Stadtweg, in den später die gesamte Verwaltung einziehen soll. Nach dem jetzigen Stand könnte der Bau etwa im Jahr 2009 bezugsfertig sein. Was dann aus dem Gebäude in der Hanomagstraße wird, steht aber noch in den Sternen: Bereits 1997 suchte das Land vergeblich nach einem Käufer für die Immobilie. val

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