| | Datum: | 04.12.03 | | Titel: | Neue Presse v. 4.11.2003, Limmer: „Geld verdienen ist nicht alles“ | | Link: | | | Details: | Es sollte ein großer Wurf werden, doch schon gibt es Gegenwind für die Stadtplaner: Die erst kürzlich vorgestellten Visionen von neuen feinen Adressen in Limmers Westen gestalten sich offenbar schwieriger als von der Stadt erhofft. Mehrere Anlieger der Steinfeld- und Brunnenstraße haben jetzt klar gestellt: „Wir wollen keine Veränderungen.“ Die Idee einer neuen Allee von der Brunnenstraße zur Straße Zum Schleusengrund könnte an dem Widerspruch scheitern. Stadtplaner Michael Römer aber will nicht aufgeben.
Wie berichtet soll eine Allee die Brunnenstraße künftig mit der verlängerten Steinfeldstraße und dem Kanalüberweg Zum Schleusengrund verbinden. Heute befinden sich dort nur als Werkstätten genutzte Nebengebäude oder Garagen, vielfach auch Wiesen und Gärten, nicht erschlossen und teilweise nicht zugänglich. Entlang der geplanten grünen Ost-West-Verbindung sollen Wohnhäuser entstehen.
Jetzt aber hat Carl-Walter Holtoff, Eigentümer wesentlicher Grundstücke zur Erschließung der Ost-West-Allee, jede Veränderung auf seinem Land abgelehnt. „Solange ich lebe, passiert hier nichts“, sagt er. Seit fünf Generationen wohne seine Familie in Limmer. Dass er mit einem Verkauf reich werden könne, sei ihm durchaus bewusst. Aber: „Man kann für Geld nicht alles kaufen, und schon gar nicht 40 zufriedene Mieter.“ Diese nutzten seine Schuppen und Gärten auf den Grundstücken Brunnenstraße 8 und 10. „Sie schrauben Motorräder, pflegen Oldtimer, werkeln in Tischlereien, und das soll auch so bleiben.“
Ohne die Grundstücke aber scheint die Allee nicht verwirklicht werden zu können. Dem Protest gegen die Planungen der Stadt angeschlossen hat sich auch Hans Gaßdorf aus der Steinfeldstraße 10. Sein Grundstück wäre für die Verlängerung der Steinfeldstraße und damit auch den Bau von einigen geplanten neuen Wohnhäusern erforderlich. „Ich verkaufe und ich baue nicht“, sagt er kategorisch.
„Die Grundstücke sind schon wesentlich für die Pläne“, gibt Stadtplaner Michael Römer zu. Die Verlegung der Brunnenstraße in Richtung Stockhardtweg mache aber auch ohne die durchgängige Allee Sinn. Die davon betroffenen Eigentümer seien interessiert. Und auch andere Grundeigentümer seien zu Investitionen für Neubauten bereit. „Und wir werden den Schleusengrund mit der Wasserkunst als Grünzug irgendwie verbinden“, sagt Römer. „Auch wenn der Schlussstein für das Bausteinkonzept noch Jahre warten muss.“ mac
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