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Datum:17.11.03
Titel:Neue Presse v. 17.11.2003: Backe, backe, billig - Brötchen-Discounter boomen
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Details:Innung fürchtet Verdrängungswettbewerb. An der Limmerstraße kämpfen 14 Bäckereien um Kunden.

Der Boom der Discount-Bäcker: Drei Läden mit Billig-Brötchen gibt es bereits in der Stadt, weitere Filialen sind geplant. Die Bäckerei-Innung fürchtet einen Verdrängungswettbewerb.

HANNOVER. Backe, backe, billig ... Zehn Weizenbrötchen für einen Euro, ein Kilo Krustenbrot für denselben Preis - die Eröffnungsangebote der Back-Factory nahe des Küchengartens lockten die Massen. Das Geschäft im ehemaligen Kunsthaus Zehn ist bereits der zweite Back-Supermarkt an der Limmerstraße, erst im August eröffnete das Backhouse (Inhaber ist „Landbäcker“ Gerhard Bosselmann) gegenüber vom Apollo-Kino. Die Limmerstraße ist ein hart umkämpfter Markt: 14 Bäcker kämpfen mit Krustenbrot, Hörnchen und Rosinen-Schnecken um die Gunst der Käufer.

„Ein Verdrängungswettbewerb droht unter den Betrieben“, glaubt Bettina Emmrich-Jüttner, Geschäftsführerin der Bäckerinnung Hannover. „Wir nehmen etwa 40 Prozent weniger ein“, sagt Nicole Kölling, Verkäuferin in einer Schäfer‘s-Filiale. Das Brötchen kostet bei ihr 25 Cent, schräg gegenüber beim Billig-Bäcker nur 13 ...

Wenig Personal, 30 bis 50 Prozent günstigere Preise - so macht der Bosselmann-Ableger Backhouse seit drei Monaten Kasse. Der Landbäcker war vor einem Jahr mit der Eröffnung der Backtory in der Passerelle unter dem Kröpcke Pionier auf dem Discount-Feld, das sich jetzt zur Kampfzone entwickelt. Denn die Bielefelder Back-Factory-Kette zog nach, gründete 30 Filialen in Deutschland in nur einem Jahr - das Geschäft nahe des Küchengartens soll nicht das einzige in der Stadt bleiben. „Wir suchen in Hannover nach zwei zusätzlichen Ladenräumen“, kündigt Geschäftsführer Stefan Kampfrath an.

„Handwerksbetriebe sind im Moment unter Druck“, hat Emmrich-Jüttner festgestellt. In wirtschaftlich schlechten Zeiten würden die Verbraucher auf den Preis schauen, mit den Kosten der industriell gefertigten Backwaren der Discounter könnten kleine und mittlere Betriebe nicht mithalten. Und so auf der Strecke bleiben. Denn: „Die Ketten können es sich leisten, Filialen zu öffnen und zu schließen, wie es ihnen passt.“ Zudem seien Personal-, Energie- und Grundstoffpreise durch den Massen-Einkauf fertiger Teiglinge niedriger.

Das sieht im „Backhouse“ so aus: Nach den Brötchen hinter den Plastikluken angelt der Käufer, in Tüten verstaut er die Ware auch selbst. Mit nur zwei Mitarbeitern laufe der Betrieb, sagt Filialleiter Peter Kaiser. „Eine Person an den Öfen, eine an der Kasse.“

Für die Vollkornbäckerei Doppelkorn an der Limmerstraße sind die Discounter keine Konkurrenz. „Unseren Kunden ist gesunde und ökologische Ernährung wichtig“, so Geschäftsführer Manfred Dust. Aber er fürchtet den Verfall der Sitten. „Dieses Hauen und Stechen finde ich ekelhaft.“ sab

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