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Datum:09.11.03
Titel:Neue Presse v.6.11.2003: Anlieger attackieren Bauplanung der Stadt
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Details:Planerische Fehlentwicklungen im Stadtteil haben Politiker des Bezirksrats Linden-Limmer der Stadtbaurätin Uta Boockhoff-Gries und ihren Kollegen in der jüngsten Sitzung des Gremiums vorgeworfen. Aus Anlass des Abrisses der beiden Gründerzeithäuser in der Bennostraße, der für großen Protest im Stadtteil gesorgt hatte (der Stadt-Anzeiger berichtete), waren Vertreter aus Stadtverwaltung und Wirtschaft gekommen, um Stadtteilpolitikern und Anwohnern zum Thema „Sicherung gewachsener Strukturen“ Rede und Antwort zu stehen.

„Am Beispiel Bennostraße ist die Konzeptlosigkeit der Stadtverwaltung im Umgang mit alter Bausubstanz deutlich geworden“, warf Grünen-Bezirksratsmitglied Rainer-Jörg Grube der Baurätin vor. Boockhoff-Gries wies die Vorwürfe entschieden zurück. Die Verwaltung betrachte die alten Häuser in den innenstadtnahen Stadtteilen ohne Frage als schützenswert. „Die Gründerzeitviertel sind unser Potential in Hannover im Gegensatz zur stark zerstörten Innenstadt“, sagte Boockhoff-Gries. Dennoch sei eine „gewisse Erneuerung“ gewünscht. Zudem könne man nicht 45 Prozent der Bausubstanz der Stadtteile Linden, Oststadt, Nordstadt, List, Südstadt und Döhren - dieser Anteil an Gründerzeithäusern steht dort - unter Bestandsschutz stellen. „Das wäre ein völlig undenkbares Haushaltsrisiko“, meinte die Stadtbaurätin. Die Verwaltung arbeite jedoch ständig daran, Investoren zu finden, die die Häuser sanieren und erhalten wollen. Ein Abriss stehe nur höchst selten zur Debatte, die Bennostraße sei ein bedauerlicher Einzelfall.

Politiker und Anwohner warfen der Verwaltung vor, nach der abgeschlossenen Sanierung von Linden-Nord den Stadtteil sich selbst zu überlassen und nicht genug gegen das Herausbilden neuer sozialer Brennpunkte zu unternehmen. Angekündigt gewesen sei eine Nachbetreuung mit regelmäßigen Informationen im Bezirksrat. Es fehle an einem Gesamtkonzept für den Stadtteil. „Stadtplanung ist offensichtlich nur noch Lenkung von Investoreninteressen“, sagte Grube.

Beinahe aggressiv reagierte Boockhoff-Gries auf den Vorwurf, Linden werde stiefmütterlich behandelt. „Der Stadtteil hat in den vergangenen Jahren so viel intensive Planung wie kaum ein anderer Stadtteil erfahren“, sagte die Baurätin. Und schließlich gingen Sanierung und Erneuerung weiter. Fast 100 Prozent des Geldes aus dem Stadtplatzprogramm würden im kommenden Jahr in die Projekte zur Sanierung des Küchengartens und des Schwarzen Bären fließen. Engagierte Planungen gebe es zudem für die Industriebrachen, allen voran für das ehemalige Conti-Gelände. Die Stadt bemühe sich außerdem, Linden-Süd im Programm „Soziale Stadt“ unterzubringen. Manches Wünschenswerte scheitere allerdings - am mangelnden Geld.

So ganz überzeugen lassen wollten sich Politiker und Anwohner jedoch nicht von den „hehren Absichten“ der Stadt. „Letztlich stehen doch Investoreninteressen im Vordergrund und nicht die Anliegen der Anwohner“, meinte ein Zuhörer. Architekt und Stadtplaner Klaus Habermann-Nieße, der in den siebziger Jahren das Konzept zur Sanierung Linden-Nords mit erarbeitet hatte, meinte: „Wir müssen baulich alles dafür tun, damit Linden ein attraktiver Stadtteil für viele Bevölkerungsgruppen wird.“ Nach wie vor prägten die bekannten fünf „A’s“ den Stadtteil: Arme, Alte, Auszubildende, Ausländer und Alleinerziehende. nke

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