| | Datum: | 30.04.08 | | Titel: | 10. Sitzung der Kommission Sanierung Limmer, VI. - Ausbau Stichkanal Linden (SKL), Info Städtische Häfen | | Link: | | | Details: | Die Sanierungskommission Limmer tagte am 14. April 2008 ab 19:00 Uhr im Gemeindesaal von St. Nikolai in der Sackmannstraße.
Thema des Abends war der geplante Ausbau des Stichkanals (SKL) zum Lindener Hafen.
Herr Schulz, Werkleiter Städtische Häfen Hannover und Geschäftsführer der Hafen Hannover GmbH sowie der Misburger Hafengesellschaft mbH, erläuterte, dass 1965 und 1986 Regierungsabkommen zwischen Bund, den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und der Region Hannover unterzeichnet worden seien.
Die Kosten für Maßnahmen würden sich demzufolge mit 66,6% auf den Bund und mit 8,5% auf das Land Niedersachsen verteilen.
Am 30. Juni 1989 habe es im Rathaus eine große Hafenkonferenz gegeben, auf der das Gesamtkonzept der hannoverschen Binnenhäfen fuße.
Die Hafengestaltung sollte möglichst vielen Interessen gerecht werden.
Jeder der 4 hannoverschen Häfen habe einen eigenen Schwerpunkt:
- Brinker Hafen: Recycling, Stahlindustrie
- Lindener Hafen: Spedition und Logistik
- Misburger Hafen: Zementindustrie
- Nordhafen: Continental, VW
Herr Schulz stellt die Städtischen Häfen Hannovers vor.
Seit 1994 gebe es eine Plangenehmigung für den Hafenausbau, der ursprünglich für 1995 vorgesehen gewesen sei, sich jedoch durch die Wiedervereinigung Deutschlands verzögert habe.
Im Industriegebiet Lindener Hafen seien ca. 30 Firmen und 3000 Arbeitsplätze angesiedelt.
Der Transport auf dem Wasserwege habe in den letzten Jahren zugenommen, was einerseits an der Größe der zu transportierenden Güter und andererseits an den ökologischen Vorteilen liege.
Bei Abschluss des Regierungsabkommens habe es zwar weder Großmotorgüterschiffe (GMS) noch Übergroße Gütermotorschiffe (ÜGMS) gegeben, doch bestehe ein Wunsch seitens der Firmen nach größeren Schiffen aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, dem man nachkommen wolle, um den Hafenstandort zu sichern.
Die Bedeutung des Hafens habe für die LHH bisher nicht zur Debatte gestanden, weil das innerstädtische Industriegebiet mit seinen Arbeitsplätzen, seiner wirtschaftlichen Bedeutung und den Belastungen erhalten und der umweltfreundliche Ausbau des Lastentransports gefördert werden soll.
Der Kanalausbau würde zeitlich schätzungsweise in folgenden Etappen erfolgen:
Im Jahr 2012 Planungsbeginn, 2015 Planfeststellungsverfahren, 2017 Baurecht, 2022 Fertigstellung.
Wenn das gemäß Regierungsabkommen jährlich festgelegte Ranking für Baumaßnahmen der Binnenschifffahrt sich ändere, sei auch ein früherer Beginn möglich.
Zuvor werde jedoch ein Gutachten mit einer Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt werden, das vermutlich im 3. Quartal 2008 vorliegen werde. Das Gutachten soll außer einer Kosten-Nutzen-Analyse auch die Bedeutung des Lindener Hafens innerhalb der Wirtschaftsregion Hannover aufzeigen und Prognosen für Transport und Logistik bis zum Jahr 2050 enthalten. Das Gutachten diene dazu, die Ausbaumaßnahme im Ranking nach vorn zu bringen, und nicht dazu, die Notwendigkeit des Projekts in Frage zu stellen.
Auf der Internetseite der Städtischen Häfen Hannovers (www.hannover.de/haefen_hannover/) gibt es nachfolgende Information:
"... Es dominieren Unternehmen der chemischen Industrie, des Minerallhandels, Speditionen, der Fahrzeugindustrie, Bauwirtschaft, Recyclingwirtschaft sowie des Stahlhandels. Der Lindener Hafen im Stadtteil Hannover-Linden hat sich zu einem bedeutenden Speditions- und Logistikzentrum der Landeshauptstadt Hannover entwickelt. Ein zusätzlich bedeutender Bestandteil des Lindener Hafens ist seit 1991 die Umschlagsanlage für den kombinierten Ladungsverkehr Straße/Schiene."
Mehr zum Thema Ausbau Stichkanal Linden (SKL) bei der Sitzung der Kommission Sanierung Limmer werden wir hier in Kürze berichten.
Foto/Text:
Gunnar Werner
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