| Details: |
Ratswiese Limmer, Ostersamstag 19:00 Uhr, 2,9° C. Schneeschauer. Bibbernd und matschfüßig sehnen die Besucher das erste Feuerknistern herbei. Sie haben flugs die Wintergarderobe wieder hervorgepult, Osterfeuer, dass gehört einfach dazu, da muss man hin, egal wie eklig das Wetter ist.
Der aufgehäufte Reisighaufen ist mit Schnee bedeckt und klatschnass, er steht regelrecht im Wasser, eine harte Nuss für das Zündelteam der Jugendfeuerwehr Limmer. Die wirft erst einmal die Flammenwerfer an. Vielleicht lässt sich das Holz ja damit trockenfackeln. Es zischt, glimmt, verlöscht, es qualmt und qualmt. Der Schnee auf dem Haufen taut dabei kaum weg. Die Fachleute kokeln jetzt an vier Stellen gleichzeitig. Auch die nächste Gasflasche für den Brenner leert sich rasant. Der Vorrat schwindet. Inzwischen drängen sich kleine und große Menschen ganz dicht um den Osterfeuerhaufen und die zündelnden Feuerwehrleute, schließlich will niemand den entscheidenden Brandherd des Abends verpassen. Wetten werden abgeschlossen, das wird nischt mehr mit dem Brennen heute. Eine kurzfristig emporzüngelnde Flamme wird umjubelt und beklatscht. Der Festplatz an der Ratswiese, ohnehin übersichtlich gefüllt an diesem Abend, leert sich langsam wieder. Die Füße werden kalt.
Schließlich eine zündende Idee: Strohballen aus dem Kaninchenstall von Peters sollen das Osterfeuer retten. Vier Ballen werden eilig herbeigeschafft, glimmen, in den Reisighaufen gestopft, nur zögerlich, selbst ein Heißluftgebläse kann mit fönigen Luftstößen keine übergreifende Flamme entfachen. Auch weitere drei Ballen helfen nicht. Das Osterfeuer 2008 will partout nicht brennen. Es schneit immer noch.
Der Morgen danach: ein Häufchen Elend
Geändert am 25.03.2008 |