Details: | Zusammen mit dem Archiv-Ausschuss der St.-Nikolai-Gemeinde hat der Heimathistoriker Rudolf Lotze eine neue Ausstellung gestaltet. Sie gliedert sich in zwei Teile: Der große Brand in Limmer 1808 und das Badeleben am Limmerbrunnen.
Die Ausstellung über den 15. Juni 1808 zeigt anschaulich, wie in dieser Nacht infolge eines starken Gewitters die Dächer des Dorfes Limmer nach wochenlanger Dürre Feuer fingen. Trotz herbeigerufener Spritzen aus Hannover und Herrenhausen brannten 15 Häuser und Scheunen bis auf die Grundmauern nieder. Die meisten der ?Abgebrannten? siedelten danach in der neu angelegten Kirchhöfnerstraße. Zukünftig wurden die Häuser nicht mehr so dicht nebeneinander gebaut. Und noch heute zeugen geschwärzte Steine an der St.-Nikolai-Kirche von der verheerenden Feuersbrunst.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem Badeleben im Limmerholz. Heute erinnert nur noch eine versteckte Gedenktafel an den Limmerbrunnen. 1779 entdeckte der Botaniker Friedrich Ehrhart dort eine Schwefelquelle. Nach einer Verfügung von König Georg III. wurde 1794 ein Badehaus mit drei Wannenbädern, zwei Duschen und einem Dampfbad eröffnet. Schon im ersten Jahr hatte es 202 Badegäste. Wegen des fortdauernden Andrangs wurde die Anlage bis 1813 um ein Logierhaus und eine Gastwirtschaft erweitert. Mitte des 19. Jahrhunderts machte dem Limmerbrunnen zunehmend das aufstrebende Bad Nenndorf Konkurrenz. Dennoch wurde der Limmer Badebetrieb erst 1961 vollständig eingestellt. Die Gaststätte ?Limmerbrunnen? blieb ein beliebtes Ausflugsziel am Rande der Stadt, brannte jedoch 1976 und 1977 zusammen mit dem Logierhaus nieder. Das verbliebene Badehaus wurde kurze Zeit später abgerissen.
Die Ausstellung "Als Limmer brannte" und "Der Limmerbrunnen" ist ab 13. Januar jeden zweiten Sonntag im Monat von 11.30 bis 12.30 Uhr sowie jeden dritten Sonntag von 14 bis 16 Uhr auf der Empore der St.-Nikolai-Kirche an der Sackmannstraße zu sehen. Sonderführungen sind auf Anfrage im Gemeindebüro möglich, Tel. 210 42 84. (Medien) |