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Datum:09.10.07
Titel:Lindener Sauerkraut
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Details:Mitte des 19. bis 20. Jahrhunderts umwehte Linden eine Vielzahl von Düften. Einer prägnanter war der der Sauerkrautfabrik Tuschke. Sie hatte ihren Sitz am Pfarrlandplatz. Weil es nicht viel kostete, war Sauerkraut bei den Lindener Arbeiterfrauen sehr beliebt. Es konnte überall gekauft werden. Und Heinrich Tuschke, der in seinem Haus am Kötnerholzweg einen Kolonialwarenhandel führte, wusste dies zu nutzen. Im Hinterhof legte er 1898 ein paar Becken an, um darin Kohl zu vergären. Das fertige Sauerkraut lieferte er dann mit dem Bollerwagen und dem Hundegespann an andere Geschäfte aus.

Um 1931 wurde erweitert. Von Ende Juli bis Ende Oktober war in der Leinaustraße Saison. Voll beladen mit Weißkohl aus dem Umland stauten sich die Pferdefuhrwerke im Hof an der Leinaustraße. Ergänzend zum Kohlgeschäft reiften in kleineren Fässern die Salzgurken heran. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Lebensmittel immer knapper und die Familie drückte ein Auge zu, wenn mal Kinder ein paar Kohlköpfe mitgehen ließen. Und weil die Fabrik einen eigenen Brunnen hatte, standen die Lindener bei den häufigen Unterbrechungen der Wasserzufuhr oft Schlange und holten sich bei Tuschkes ihr Trinkwasser. Für Lieferungen an das Militär hatte das Unternehmen begonnen, das Sauerkraut in Dosen zu sterilisieren. Nach dem Krieg gelangten erstmals Ein-Kilo-Dosen mit der Aufschrift "Goldfasan" an die Privathaushalte. Obwohl der Betrieb nach und nach modernisiert wurde, war noch vieles Handarbeit und gab in jeder Saison einem festen Stamm Lindener Hausfrauen Arbeit. Bis Ende der sechziger Jahre wurde das Produktionsprogramm mit Konserven wie Paprika, Kürbis oder Mixed Pickles erweitert. Mitte der siebziger Jahre verlegte die Firma Tuschke ihren Sitz in das Gewerbegebiet Badenstedt. Kurz darauf wurde die Firma aufgelöst: Sauerkraut galt mittlerweile als ein Arme-Leute-Essen. Über einen Vertrieb bei Barsinghausen ist "Goldfasan"-Sauerkraut hier und da weiter im Handel. Das große, dreigeschossige Firmengebäude in Linden wich neuen Wohnungen an der Pfarrlandstraße.
(Medien)
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